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RE: Wie offensiv muss man sein? | 21 Thesen gegen das wissenschaftliche, tote Lego-Baukasten Selbst- & Weltbild

Alle Zitate stammen aus Alan Watts Buch "Weisheit des ungesicherten Lebens" aus den 1950er Jahren.

Wenn du Theologen fragst, was sie mit dem "Übernatürlichen" meinen, verfallen sie sofort in eine wissenschaftliche Sprache. Sie reden von einem Gott, der eine "wesenhafte Wirklichkeit, unterscheidbar vom Universum" habe, und sprechen von ihm in Begriffen vergangener Geschichte und zukünftiger Voraussagen. Sie beharren darauf, dass die übernatürliche Welt nicht die gleiche "Ordnung" habe wie das Universum der Wissenschaft, sondern dass sie in anderen Sphären bestehe, die für unsere natürlichen Sinne nicht wahrnehmbar seien.

Die Unterschiede zwischen dem Natürlichen und Übernatürlichen können jedoch in einfacherer und viel nützlicheren Weise verstanden werden. Wenn "Natur" das Fachgebiet der Wissenschaft ist, so können wir folgern, dass Natur diese Welt ist, wie sie benannt, gemessen und eingereiht wurde. Natur ist die Welt, die durch das Denken analysiert und in Gruppen geordnet ist, die "Dinge" genannt werden. Es hat ... den Dingen eine Identität verliehen, indem es diese benannte. Es unterscheidet Bewegung von Stillstand, indem es etwas sich schnell Bewegendes mit etwas sich langsam Bewegendem vergleicht, obwohl beide sich bewegen. So ist die ganze Welt der Natur relativ und von Denken und in Vergleich setzen hervorgebracht.

Es ist ein gedankliches Abkommen, dass "Kopf" und "Hals" zwei statt einer Sache sind.
In diesem Sinn haben die alten Metaphysiker vollkommen Recht, wenn sie sagen, dass das ganze Universum ein Produkt des Geistes ist. Sie meinen das Universum der "Dinge".

Andererseits besteht die übernatürliche und absolute Welt aus der geheimnisvollen Wirklichkeit, die wir so benannt, geordnet und eingeteilt haben. Dies ist kein Erzeugnis des Denkens. Und doch gibt es kein Mittel, was sie ist, zu beschreiben und zu bezeichnen.

Der Versuch, sie zu kennen und zu bezeichnen gleicht dem Vorhaben, ein Messer sich selbst schneiden zu lassen.

Würdest du nicht mit den Widersprüchen hadern, in die jeder Mensch sich verfängt, hättest du die Debatten über "Schuld" und "Beleidigung" nicht. Du bist doch auf einer interessanten Spur und nennst einige Quellen und Zitate, die es Wert sind, sich mit ihnen zu befassen. Nur, wenn du dich davon abhängig machst, dass andere sich ebenfalls für diese interessieren sollen, kann das dein eigenes Interesse eher hemmen oder weniger Wert aussehen lassen.

Jede Theorie oder Hypothese ist angreifbar. Es ist im Grunde völlig unwichtig, ob Menschen sich bei ihrer Auseinandersetzung mit üblen Charaktereigenschaften betiteln. Wo aber diese Erfahrung ein ums andere Mal gesucht wird, scheint sie gewünscht zu sein. Und zwar in der Häufigkeit (und oft quälenden Wiederholung), wie man es selbst braucht.

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Großartig dargestellt, chapeau!

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Der Versuch, sie zu kennen und zu bezeichnen gleicht dem Vorhaben, ein Messer sich selbst schneiden zu lassen.

Wer dies nur mit Verstand versucht, ist eben verloren.
Deswegen nennt man den Verstand ja messerscharf..

Er teilt alles auf..


Nunja jetzt habe ich halt bereits Vorlauf gegeben, durch mein Kontra - anstatt dass sie plötzlich aus allen Wolken fallen, mal wieder (wie bei Corona?)..

Wer dies nur mit Verstand versucht, ist eben verloren.

Warum leitest du davon diese Konsequenz ab? Was heißt "verloren"? So lange ein Mensch lebt und atmet, ist immer Potenzial vorhanden, sich Fragen zu stellen und inspiriert zu werden, nicht? Mancher sucht nach solchen Gelegenheiten, einem anderen begegnen sie ungewollt.

Wie willst du denn bitte mit einem messerscharfen Verstand, welcher dementsprechend nur aufteilen, zerkleinern, durchteilen kann..
Das Ganze erkennen?

Der Verstand ist bezüglich der Aufgabe verloren. Gar keine Chance.
Deswegen haben wir ja den Reduktionismus.

Der Verstand ist ein sehr guter Diener, aber ein schlechter Meister. Das "Ganze" wirst du aber nicht erkennen, da es sich jenseits von sicht- und messbarer Erkenntnis abspielt. Wenn du das akzeptieren kannst, wird der Verstand - als dein Diener - sich davon verabschieden, dich mit Fragen nach Schuld zu belästigen. Er wird das tun, was er am besten kann: Messen, wiegen, rechnen, zählen, vergleichen, analysieren, in dem Rahmen, in dem er handlungsfähig ist. So du ihm aber auch das restliche Feld überlässt, das sich jenseits dessen bewegt, was du mit ihm machen kannst, wirst du Probleme bekommen.

Der Verstand ist lediglich EIN Werkzeug in einer großen Auswahl.

Solange man mit seinem Verstand & Ego (also gefestigte Überlebensstrategien aus der Kindheit) identifiziert ist, ist man eben darauf beschränkt, verloren.

Das Leben ist so viele Mehr als deine Gedanken.

Wissenschaftler haben noch einen langen Weg vor sich.
Ich denke der Geisteskranke Wahnsinn frisst seine eigenen Kinder bevor die materialistischen, reudktionistischen Wissenschaftler (für die Anerkennung) auch nur ahnen..

Aber was erwartest du denn?

Ehrlichkeit?
Offenheit?
Traumaarbeit?

Dass man zumindest seine eigenen Probleme gelöst hat bevor man per wissenschaftlichem Zwang Anderen experimentelle Gentherapien injiziert?

Ach keine Ahnung - vielleicht mal Popper lesen?
Oder Wilhelm Reich?
Oder vielleicht auch Giordano Bruno ?

Vielleicht etwas Ehrlichkeit?
Ach fuck das hatte ich schon.

Vielleicht etwas Wissenschaft? Statt dem Kindergarten zum Fremdschämen?

Ach vielleicht erwarte ich auch einfach zu viel..

Deswegen ja "verloren"

Es gibt immer irgendwelche Verlorenen, Verwirrten, Konfusen. Das sind du und ich und andere beizeiten auch. Niemand ist immer nur orientiert und weise. Es lässt sich nicht verhindern, da es kein Gesamt-Bild für die ganze Welt von der gesamten Menschheit gibt.

Doch die Wissenschaftler sind erleuchtet und unbegrenzt - deswegen dürfen die ja auch Andere/ Geisteskranke/ Spinner & Narren einsperren !

So ein Schwachsinn kommt eben raus wenn man alles zentralisiert und gleichschaltet und noch nie auch nur ein Buch von Popper durchgeblättert hat..

Klar, wenn jemand lediglich in Fiktion, Konzepten leben will.. Dann ist er vielleicht nicht verloren sondern freut sich sogar.

Der messerscharfe Verstand teilt Immer alles weiter und kleiner auf.
Bis du nur noch über Quanten und Orbs sprichst.

Damit kann man noch weniger anfangen als mit den Aether/ Weltseele "Spinnern" .

Physik seit 70 Jahren in der Sackgasse.

Keine Ahnung, ob die Physik in einer Sackgasse ist. Dafür kenne ich mich mit ihr nicht genug aus. Ich verstehe aber, was du meinst. Der Mikro- und Makrokosmos verrät nicht all seine Geheimnisse. Benennungen sind letztlich zirkulär, es handelt sich um Hauptworte, die auf sich selbst verweisen.

Wenn dein eigener Kopf gegen dich arbeitet und dein größter Feind ist - bist du verloren.