Hallo liebe Hive-Community!
Wir müssen reden. Es gibt da einen Trend, den ich in letzter Zeit immer häufiger in Videos sehe – sei es auf TikTok, Instagram oder auch hier bei uns auf 3Speak. Es geht um die kleinen, eigentlich genialen Funkmikrofone (wie die Rode Wireless GO oder DJI Mic), die plötzlich wie ein Eis am Stiel gehalten werden.

Das Bild oben zeigt genau, was ich meine: Links, wie man es NICHT macht – und rechts, wie es professionell aussieht und klingt. @michaelreischer
Warum dieser "Handy-Griff" beim Ansteckmikrofon eine schlechte Idee ist und wie ihr es besser macht, erkläre ich euch kurz hier.
🚫 Das Problem: Warum du das kleine Ding nicht halten solltest:
Auf dem linken Bild seht ihr den klassischen Fehler. Man hält den Sender direkt vor den Mund. Das sieht vielleicht "wichtig" aus, ruiniert aber oft die Aufnahme.
Hier ist der Grund:
- Die "Plopp"-Geräusche (Plosive):
Diese kleinen Mikrofone sind meistens "Kugelmikrofone". Sie sind extrem empfindlich. Wenn du sie direkt vor den Mund hältst und Wörter mit "P", "T" oder "B" sagst, schießt die Luft direkt in die Membran. Das Ergebnis ist ein unangenehmes Wummern oder Übersteuern im Audio. - Handhabungsgeräusche (Körperschall):
Die Gehäuse dieser Sender sind aus Hartplastik. Jedes Mal, wenn du deinen Finger auch nur minimal bewegst oder den Griff festigst, überträgt sich dieses Kratzen und Rumpeln direkt auf die Aufnahme. Ein richtiges Handmikrofon ist intern entkoppelt, ein Ansteckmikro nicht. - Der Abstand variiert:
Wenn du gestikulierst, wandert das Mikrofon vor und zurück. Die Lautstärke schwankt extrem.
✅ Die Lösung: Do It Right!
Es gibt zwei einfache Wege, um sofort besseren Sound zu bekommen:
Option A: Benutz es so, wie es gedacht ist (Anstecken!)
Der Name sagt es schon: Ansteckmikrofon. Klipp den Sender einfach an deinen Kragen oder dein Revers.
- Vorteil: Der Abstand zum Mund bleibt immer gleich, egal wie sehr du dich bewegst.
- Vorteil: Deine Hände sind frei für Gestik oder Produktvorstellungen.
- Vorteil: Der Stoff deiner Kleidung dämpft eventuelle Kabelgeräusche.
Option B: Das richtige Werkzeug für den "Reporter-Look" (Rechtes Bild)
Wenn du unbedingt ein Mikrofon in der Hand halten willst (weil es wie ein Interview wirken soll oder du dich daran festhalten möchtest), dann nutze einen Handheld-Adapter oder ein richtiges Reporter-Mikrofon. - Auf dem rechten Bild seht ihr ein Mikrofon mit einem großen Schaumstoff-Windschutz.
- Dieser Schaumstoff fängt die "Plopp"-Laute ab.
- Das Mikrofon liegt besser in der Hand und sieht vor der Kamera professioneller aus als ein kleiner Plastik-Clip.
- Für die meisten Funkstrecken (Rode, DJI etc.) gibt es für ca. 20-30€ Aufsätze (z.B. Rode Interview GO), die den kleinen Sender in ein Handmikrofon verwandeln.
💡 Fazit für Content Creator
Guter Ton ist das halbe Video. Wenn die Leute dich nicht klar verstehen oder von Rumpelgeräuschen genervt sind, scrollen sie weiter.
- Regel Nr. 1: Klipp das kleine Ding an den Kragen!
- Regel Nr. 2: Wenn Handheld, dann mit dem richtigen Griff und Windschutz.
Investiert die 5 Minuten, um euer Mikrofon richtig zu positionieren. Eure Zuhörer werden es euch danken!
Wie nehmt ihr euren Ton auf? Seid ihr Team "Anstecken" oder Team "Mikro in der Hand"? Schreibt es mir in die Kommentare! 👇
Ich nutze sowas nicht, mache auch keine Videos.
Zu Vorteil 1, das stimmt ja so nicht je nachdem wie man den Kopf bewegt, kann da schon wenige cm bis zu k.a. 20-30 cm die Entfernung sein ;)
Im Normalfall würde man sich nicht so "verrechneken" aber stimmt so nicht ganz.
!BBH
Sehr gute Hinweise. Ich benutze für Interviews ein Micro was man ans Ha da steckt und das Handy dann wie ein Handmicro benutzt. Mit den Ansteck-Rodes hab ich bisher keine Erfahrung. Sind auch nicht billig.
@detlev wie verwendest Du Mikros am liebsten?