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RE: Verschickungskinder - mehr als nur Einzelschicksale...

Der Schmerz als Ausdruck des zumeist nicht mal mehr bewussten Traumas ist ein Signal, so wie jeder Schmerz. Ihn als Zeichen anzunehmen, dafür das etwas nicht so war, wie es eigentlich hätte sein sollen, ist wichtig.

Dies zu erkennen mitunter aber gar nicht so leicht, da die Psyche viele Prozesse in Gang setzt, damit wir im Alltag weiter funktionieren. Verdrängung, Abspaltung, Übertragung und Gegenübertragung und vieles mehr.

Das Trauma erneut zu durchleben, möglicherweise im Rahmen einer anderen Kulisse mit beispielsweise staatlichen Akteuren, ist im Stande die alten Prozesse wieder in Gang zu setzen, die einem die Freude am Leben nehmen. Dies zu erkennen ist jedoch Voraussetzung, um sich aus den alten schädlichen Mustern zu befreien.

Die Harmonie wieder herzustellen ist die Kunst - sie gelingt nur, wenn wir unser kindliches Selbst, dass sich im Rahmen eines wie auch immer gearteten Bindungstraumas abgespalten haben, wieder in unser Leben integrieren und als das annehmen, was ihm widerfahren ist. Darin liegt die Heilung und der Weg zum Seelenfrieden - es ist quasi die bedingungslose Annahme deiner selbst - kurzum die Selbstliebe, die man sich möglicherweise über viele Jahre wegen eben dieser als Kind das Leben rettenden Spaltung, verwehrt hat.

Ich denke jeder Mensch, dem schlimmes widerfahren ist, ist dazu in der Lage. Bedenkt man dabei noch die symbiotischen generationsübergreifenden Verstrickungen, in welche man sich als Kind in der Abhängigkeit von den Eltern begibt, dann wird einem vieles klarer.

Das Loslassen von der eigenen Kindheit und die Annahme dessen was einem Widerfahren ist, rettet schlusssendlich deine Seele davor zusammen mit den gemachten schlimmen Erfahrungen in den Abgrund zu stürzen, in den so viele stürzen, in dem sie Drogensüchtig oder auch Alkoholabhängig werden und sich fortlaufend betäuben anstatt sich zu lösen.

Liebe Grüße.

!BEER

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Auch hier könnte ich das kommentieren.
Für meinen Seelenfrieden und die Heilung versorge ich mein inneres Kind. Die Vergebung fällt mir dabei noch schwer, muss aber auf dem Weg wahrhaftig gefühlt werden, damit die Seele Frieden findet.