Nicht die Ärzte kassieren ab, sondern die Kassen verweigern die Übernahme der Kosten für die Untersuchungen. Juristisch sind die Augenärzte gezwungen die Patienten über all diese Untersuchungen aufzuklären. Einschlägige Urteile aus der höchstrichterlichen Rechtssprechung der vergangenen Jahre bestätigen dies inzwischen.
Die Weigerung von Lauterbach und seinen Vorgängern nach juristisch höchstrichterlicher Meinung erforderliche Vorsorgeuntersuchungen zu bezahlen führt zur zusätzlichen Belastung von Patienten.
Das Volk hat diese Gesundheitspolitik gewählt - nicht die Ärzte.
Richtig ist, dass einige MVZ als Kapitalgesellschaften organisiert, über Igelleistungen versuchen die Profite ihrer Investoren zu maximieren und selbst da muss man differenzieren. Es ist nunmal so, das zeigen mehrere Studien, dass bei ausgeprägter Katarakt rund 1/3 der präoperativ bestehenden epiretinalem Gliosen funduskopisch nicht erkannt werden, es sei denn der Augenarzt oder die Augenklinik setzt zusätzlich kostspielige Zusatzdiagnostik ein.
Das Wissen um solche präoperativ bestehenden Veränderungen ist aber wichtig, da sie für den Patienten und Arzt wichtige Zusatzinformationen hinsichtlich der Indikationsstellung zur OP und der entsprechenden Entscheidungsfindung beinhaltet.
Freilich findet man bei dieser präolerrativen Diagnostik in der Mehrzahl der Fälle keine visusrelevante Pathologie, so dass der Eindruck entsteht dass hier abkassiert wird. Das ist aber falsch, da eben bei bestimmten Befundkonstellationen die Diagnosesicherheit nur unter Zuhilfenahme der leider privat zu zahlenden Untersuchungen möglich ist.
Ob der Patient dies möchte ist am Ende seine freie Entscheidung.
Was glaubst Du wer bei den Krankenkassen bestimmt, welche Leistungen sinnvoll sind und welche nicht?