Using the pandemic as an opportunity for change: Milan wants to reduce car use / Mailand will Autoverkehr in der Stadt verringern

in Deutsch D-A-CH4 years ago

Viele von uns leiden unter den Einschränkungen, die wir jetzt aufgrund des Virus haben. In Ländern wie den USA, in denen es keine wirkliche soziale Sicherheit und allgemeine Gesundheitsversorgung gibt, fürchten die Menschen sowohl um ihren Arbeitsplatz wie auch um ihre Gesundheit. Wir alle können es kaum erwarten, zur "Normalität" zurückzukehren, zu dem, wie die Dinge vorher waren. Aber nicht alles war vorher optimal, war das Beste, was es sein konnte.

A lot of us chafe under the restrictions we have now due to the virus. In countries like the US without real social security and universal health care, people fear for their job as well as for their health. We all look forward to going back to "normal", to how things were before. But not everything was great before, was the best it could be.

grafik.png
More information in The Guardian: Milan announces ambitious scheme to reduce car use after lockdown

Mailand, in einer stark von der Pandemie betroffenen Region, will die Dinge ändern. Es ist eine eher kleine, aber dicht besiedelte Großstadt mit über einer Million Einwohnern: 7.700 Menschen pro Quadratkilometer (Rom: 2.222, London: 5.667). Daher hatte das Stadtzentrum, wie in den meisten anderen größeren Städten, große Probleme mit der Luftverschmutzung. Jetzt, nach Wochen mit stark reduziertem Verkehr, will man versuchen zu verhindern, dass es wieder so schlimm wird. Man will einen Teil der Innenstadtstraßen den Fußgängern und Fahrrädern vorbehalten. Mit einer durchschnittlichen Pendeldistanz von weniger als 4 km wäre das in meinen Augen kein so großes Problem (Ich habe lange in Berlin gelebt und kann es überhaupt nicht verstehen, in einer Großstadt ein Auto zu halten).

Milan is in a region that is heavily affected by the pandemic, wants to change things. It is a rather small, but densely populated city with its over a million people: 7,700 people per km2 (Rome: 2.222, London: 5.667). So the city center, like most other bigger cities, had big problems with air pollution. Now, after weeks of heavily reduced traffic, they want to try to prevent it getting that worse again. They want to dedicate part of the inner city streets to pedestrians and bicycles. With the average commute being less than 4 km, that wouldn't be such a big problem (having lived in Berlin I can't understand at all using a car in a big city).

Was denkt ihr? Ist das eine gute Idee, könnte es funktionieren und helfen?

What do you think? Is it a good idea, could it work and help?

Sort:  

Ich hoffe schon, dass die Veränderungen die wir gerade erfahren, zu nachhaltigeren Lösungen in gewissen Bereichen führen. Zum Beispiel HomeOffice/HomeSchooling oder auch Geschäftsreisen. Jetzt klappt plötzlich alles auch online, der Verkehr wird entlastet, es entfallen An- und Rückreisezeiten und -kosten.
Ich hoffe, dass sich gewisse Konzerne jetzt mal einen Ruck geben und die Mitarbeiter vermehrt auch ins Homeoffice lassen nach der Krise. Man könnte ja auch Mietfläche einsparen, weil man dann Arbeitsplätze teilen kann etc. ;) Oder die Flug- und Hotelkosten, die entfallen für die ganzen entfallenen Geschäftsreisen.

Vielleicht überdenken auch die Konsumenten den Tourismus im Allgemeinen (Stichwort Billigflüge, Kreuzfahrten, Plastikabfälle im Meer in Südostasien).
Oder die Produktion von lebenswichtigen Gütern. Der sollte auf jedem Kontinent gewährleistet sein und nicht wie jetzt - alles Chinaimporte. Aber auch da, wir Konsumenten haben es in der Hand.

Ich bin gespannt, welche Verändungen es nach der Krise geben wird und ich bin auch überzeugt davon, dass es welche geben wird.

Die Italiener sind in Krisenzeiten immer schon zu Höchstleistungen aufgelaufen (wenn sie nicht gerade resignieren ^^).
Von daher gut möglich, dass sie die saubere Luft genießen und beibehalten wollen :)

Ist das eine gute Idee, könnte es funktionieren

Ja, ja, ja, ja.

und helfen?

Ich glaube, dass vermehrtes Fahrradfahren nicht nur in Bezug auf die Luftverschmutzung helfen kann, sondern durchaus auch für die Gesundheit der FahrradfahrerInnen vorteilhaft sein kann. Zudem denke ich, dass weniger Autoverkehr und mehr Fahrradverkehr auch - bei passender Infrastruktur - den Verkehrsfluss erheblich verbessern könnten. Wenn der Umstieg auf das Fahrrad sogar so weit geht, dass das Auto dafür entsorgt wird, sind die Vorteile noch größer. "Im Schnitt sind Autos 23 Stunden am Tag Stehzeuge, nicht Fahrzeuge." Und dabei stehen diese "Stehzeuge" meistens beinahe ausschließlich im öffentlichen Raum.
Auch in Brüssel gibt es dahingehend Maßnahmen: die Innenstadt wird ab 1. Mai sozusagen zur Fußgänger- und Fahrradfahrerzone.

Edit: natürlich wären auch mehr Öffis statt Autos eine sehr willkommene Entwicklung. Die Relation pro verbrauchtem Verkehrsraum pro transportierter Person ist richtiggehend absurd. Noch eine Grafik dazu

Wie oft ich in meiner Berliner Zeit bei Freunden auf die Frage "Kommt ihr mit der BVG oder mit dem Auto?" gehört habe: "Nicht mit dem Auto, ich hab gerade einen so guten Parkplatz"...

Gut, ich habe bei kurzen Strecken überlegt ob ich dafür wirklich das Rad die Kellertreppe hochschleppen muss ;)

Ich denke Home Office könnte tatsächlich den Verkehr reduzieren helfen, Luftqualität ist in Wien in den ersten Wochen des Shutdowns wirklich besser geworden, hatte ich den Eindruck. Auf der anderen Seite wird die Rolle des Autos in der Krise gestärkt, da es mehr Freiheiten und Komfort ermöglicht. Zum Beispiel war es in Österreich quasi verboten die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen (Verkehrsbeschränkungen), während man uneingeschränkt mit dem Auto unterwegs sein konnte.

Ja das ist eine sehr gute Idee. Lebe in Hamburg und brauche das Auto nur zum einkaufen und wenn ich aus Hamburg rausfahre.

Liebe Grüße Michael

!invest_vote
!jeenger

Ein jeengervote für dich von @mima2606

@mima2606 denkt du hast ein Vote durch @investinthefutur verdient!
@mima2606 thinks you have earned a vote of @investinthefutur !