Sommer, Sonne, Fell

in Deutsch D-A-CH4 years ago

Sobald die Temperaturen steigen, die Sonne auf der Haut kitzelt und man am liebsten nur noch draußen ist, dann haben wir Menschen oft die tollsten Ausflugsideen.
Davon profitiert auch der Hund. Denn was gibt es für ihn Schöneres, als mit seinen liebsten Menschen Abenteuer zu erleben?!

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Während wir bereits im Frühjahr die leichten und kurzen Klamotten aus dem Schrank holen, ist der Hund noch mitten im Sommer-Fellwechsel. Dieser findet gegen Frühjahr statt, da er abhängig von Temperatur und Tagesdauer ist. Wegen der Temperatur-Abhängigkeit und der klimatischen Unterschiedlichkeit der Frühjahre, kann der Fellwechsel jedoch jedes Jahr leicht versetzt einsetzen.
In der Regel dauer er ungefähr sechs bis neun Wochen und kann je nach Rasse etwas kürzer oder länger ausfallen.
Ganz nackt wird der Hund jedoch selbst in heißesten Sommern nicht. Zudem können Hunde nicht Schwitzen und müssen ihre Körpertemperatur über Naseninnenwände und Zungenoberfläche herunter regulieren. Daher das Hecheln. Ihnen hat die Evolution leider keine Schweißdrüsen geschenkt. Zusammen mit Freizeit-Aktivitäten an heißen Tagen, können diese Umstände daher recht problematisch für den Hund werden.

Zu heiß?

Nicht selten überhitzen unsere vierbeinigen Hunde beim sommerlichen Spaziergang sehr schnell.
Bemerkbar macht sich das anfangs, durch immer heftiger werdendes Hecheln und langsameres, schwerfälligeres Gehen. Bleibt der Hund dann plötzlich teilnahmslos stehen, oder legt sich hin und mag nicht mehr weiter gehen, steht er kurz vor der Überhitzung oder befindet sich bereits mitten drin.

Wenn es dem Hund zu heiß ist, lässt er die Zunge sehr weit aus dem weit geöffneten Maul hängen und das starke Hecheln setzt ein. Die Ohren liegen dabei oft derart nach hinten, dass die Augen sich zu spitzen Schlitzen formen. Ein kräftig pulsierender Brustkorb, verrät die starke Atmung.
Natürlich kann sich dieses Verhalten auch nach starker Verausgabung zeigen. Ist es draußen jedoch sehr warm und hat der Hund sich vorher nicht sonderlich angstrengt, ist es ihm mit gewisser Sicherheit zu heiß.

Ignoriert man als Halter solche Warnsignale und handelt nicht, droht der Hitzeschlag. Unbehandelt kann dieser dann zu Durchfall und Erbrechen, Krampfanfällen und im allerschlimmsten Fall zum Tod des Freundes führen.

Abhilfen

Lange Autofahrten bei heißem Wetter, bei ausgeschalteter oder fehlender Klimanlage, können dem Hund im Sommer sehr zu schaffen machen. Auf Autobahn-Fahrten, findet er im Kofferraum auch keinen Schatten. Wobei sich Innenraum des Fahrzeuges die Hitze staut.
Da meine Frau und ich mit unseren Hunden recht viele Ausflüge, vor allem auch im Sommer machen, haben wir uns schon vor einigen Jahren über kühlende Hilfsmittel informiert. Wir haben einiges ausprobiert, sind aber letztlich an einer Kühlmatte für Hunde hängen geblieben.
Die Kühlmatte (siehe Foto) wird stellenweise durch Bewegung (Druck) aktiviert und reaktiviert und hält dadurch ihre Kühle recht lange. Autofahrten von bis zu 2 Stunden, hält die Matte gut durch. Danach muss sie lediglich in den Schatten gelegt werden um sie abkühlen zu lassen.
Die Matte kann auch wunderbar mit in den Biergaren genommen werden. Neben dem Kühleffekt, ist sie nämlich ebenso bequem.

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Hunde den Fellwechsel schneller hinter sich bekommen und im Sommer nicht so arg überhitzen, umso öfter und besser sie gekämmt werden. Was ja klar ist. Denn weniger Fell staut weniger Hitze.
Neben der klassischen Kardätsche, habe ich auch allerlei Kämme und Bürsten ausprobiert. Bisher kann ich allerdings nur den Furminator empfehlen.
Anders als Bürsten und Kardätschen, ist der Reinigungsaufwand des Gerätes sehr gering, da es eigentlich nur aus einem Metall-Steeg mit dünnen Kerben und einem Griff besteht. Die Haare lassen sich sehr leicht daraus entfernen. Die Furminatoren haben den Vorteil, dass sie auch dichter Unterwolle und Verfilzungen Herr werden und lose Haare zuverlässig aufnehmen. Viele Hersteller werben damit, dass ihre jeweiligen Furminatoren bis zu 90% des Haarens reduzieren.

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Bei Ausflügen zu Fuß im Sommer (und auch sonst), braucht der Hund regelmäßig Zugang zu Wasser. Durch das Hecheln verliert der Hund über Verdunstung auf der Zungenoberfläche sehr viel Flüßigkeit und muss daher oft trinken können.
Einen Napf und extra einen Wasservorrat mitzunehmen, ist nicht sehr bequem. Meine Frau kaufte daher irgendwann eine Wasserflasche für Hunde, mit integriertem Napf (siehe Foto).
Der Behälter fasst beinahe einen dreiviertel Liter und kann an den Gürtel gehängt oder ins Seitenfach vom Rucksack gesteckt werden. Die Flasche entlässt einen Teil des Wasservorrates beim Auseinanderziehen von Flaschenteil und Trinknapfteil.

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Die beste Abhilfe ist hier die Vermeidung. Ich laufe an heißen Sommertagen generell nur an schattigen Wegen Gassi und verlege die langen Gassi-Runden in die kühleren Abendstunden.
Aber sollte zufällig gerade ein Neutronenstern in der Nähe explodieren und eine unerwartete Hitze auslösen, während man mit dem Hund auf freiem Feld unterwegs ist, kann man dem Hund trotzdem ein wenig helfen.

Wenn es meinen Hunde unterwegs bisher zu heiß wurde und kein Gewässer zum Reinspringen in der Nähe war, machte ich meine Hände mit Wasser gut feucht und rieb damit den Bauch des Hundes und den Nacken ab. Durch die Verdunstung entsteht an den angefeuchteten Stellen eine angenehme Kühle und es hilft schnell.
Man kann auch mit der angefeuchteten Hand gegen die Wuchsrichtung über das Fell streifen, wodurch es sich leicht aufstellt und gestaute Hitze entlässt und frische Luft an die Haut lässt.
Der Hund sollte überdies auch liegend im Schatten ausruhen dürfen, wenn er das gerade braucht.

Bleibt wohlauf und viele Grüße
QuantumG

Sort:  

Ja, das mit dem Fell auskämmen... Da hat man den Hund stundenlang mit und gehen den Strich gebürstet, es liegt ein halber Kubikmeter Flausch neben dem Tier - und dann schüttelt sich der Vierbeiner ein Mal und sieht aus wie vorher ;)

😀
Oh man, das kenne ich gut. Da wünschte man sich einen Staubsauger-Roboter, der am Hund hoch und runter krabbeln kann.

Zum Glück kommen jetzt langsam auch die letzten Hunde aus dem Fellwechsel.
Oder hat er das auch sonst?

Unserer ist ein Katalanischen Hirtenhund, allerdings kein "Rasse"hund sondern kleiner, so wie sie vermutlich bei zig Bauern dort herumlaufen. Langes, fluffiges Fell - das aber überhaupt nicht mit deutschem Regen klarkommt. Braucht Stunden bis es trocknet, deswegen wird das Fell, vor allem im Winter, kurz gehalten. Ist zwar schade, aber bei nem Langhaarhund hilft kein Mäntelchen.
Und der Hund haart immer und ständig. Es wurde ein Staubsaugroboter angeschaft ;) Eine riesige Umstellung zum Cairn Terrier davor, der gar nicht haart.

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