Wer kommt, wenn die Welt untergeht?

in Deutsch D-A-CH3 months ago

Hallo Freunde,

wie einige wissen bin ich Hauptamtlich im Rettungsdienst tätig, aber das ist nur ein kleiner Teil der Arbeit, die ich bei meiner Hilfsorganisation leiste, tatsächlich ist der größte Teil der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Der Rettungsdienst ist nur das, was man im Alltag am meisten mitbekommt, da er jeden Tag rumfährt und Patienten versorgt, aber eigentlich ist der Rettungsdienst nur ein kleines Nebenangebot. Der Kern unserer Arbeit ist der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz und der wird zum größten Teil durch Ehrenamtliche getragen. Wir Hauptamtlichen tragen den Rettungsdienst, da er Rund um die Uhr funktionieren muss, aber der eigentliche Hintergrund ist eben größer.

In nächster Zeit werde ich mich etwas mit dem ganzen Themengebiet beschäftigen, primär mit der Frage, wer eigentlich kommt, wenn die Welt untergeht.

Hier werde ich mir einfach einmal die Grundstruktur der Bereitschaften anschauen, später werde ich auf das alles näher und tiefer eingehen.


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Vorweg, dieses Bild wird jetzt jeden einzelnen Post zu dem ganzen Thema begleiten, es wurde aufgenommen bei einem Sanitätsdienst. Effektiv machen wir Sanitätsdienste um uns auf den Katastrophenfall vorzubereiten und uns zu finanzieren, denn wir sind in Deutschland. Geld für den Katastrophenschutz ist zu wenig da.

Aber nun zum Grundkonstrukt. Die Grundlegende Ebene des Katastrophenschutzes, zumindest bei uns im Roten Kreuz, sind die Bereitschaften, früher Sanitätskolonnen genannt. Dabei handelt es sich um Gruppen von Sanitätern, welche im Katastrophenschutz mitarbeiten und eigentlich den Kern des Roten Kreuzes bilden. Geführt werden sie von einem Bereitschaftsleiter und seinen Stellvertretern und sind meistens Regional aufgestellt, z.b. nach Stadtteilen oder Dörfern. Oder Fachlich abgegrenzt. Bei uns sind z.b. die Bereitschaften nach Aufgaben gegliedert, die einen machen Katastrophenschutz, die anderen Sanitätsdienste und andere eher den Innendienst.

Neben uns gibt es dann noch die anderen Gemeinschaften, den Sozialdienst, die Wasserwacht, das Jugendrotkreuz und die Bergwacht. All diese Elemente sind im Katastrophenschutz mit eingegliedert. Bergwacht und Wasserwacht in ihren Spezialgebieten, die Sozialdienste im Hintergrund und das Jugendrotkreuz z.b. in der Betreuung der Kinder von Einsatzkräften. Aber die Bereitschaften stellen den Kern der Truppen und z.b. auch den Hintergrund des Rettungsdienstes.

Die Grundstruktur der Bereitschaften ist das jeder ein Sanitäter ist. Die Grundausbildung umfasst eine Sanitätsausbildung, eine Betreungsdienstausbildung und eine Funkausbildung. Im Fall einer Katastrophe ist also jeder als Sanitäter oder im Betreungsdienst eingesetzt werden.

Was das dann sind, kann ich später einmal erläutern.

So und neben dem Einsatz im Katastrophenschutz gibt es noch eine Geschichte. Den Sanitätsdienst. Wie gesagt kann man dabei gut üben was im Katastrophenschutz zu tun ist. Aber man kann auch Sachen sehen, sei es das Konzert auf dem man Dienst schiebt anzuhören oder man schaut sich ein Fußballspiel an. Und zwar ohne einen Eintritt zahlen zu müssen. Dafür bekommt man kein Geld für die Arbeit.

Fassen wir es Mal kurz zusammen, organisiert sind die Einsatzkräfte in Bereitschaften, diese Stellen Kräfte für den Katastrophenschutz und den Sanitätsdienst.

Im nächsten Post geht es einmal zur Geschichte der Bereitschaften und warum sie im Kriegsfall zur Unterstützung des Sanitätsdienst der Bundeswehr verantwortlich sind.

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So ein bisschen kenne ich es noch. Ich war damals bei den Maltesern im Katastrophenschutz als Sanitätshelfer. Es war eine schöne Zeit aber ich bin dankbar, das ich nie zu einem wirklichen Einsatz musste.

Vielen Dank für deinen Dienst!