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RE: Freiheit beginnt nicht an der Börse – sondern in deiner Bilanz

in Deutsch D-A-CH5 months ago

Danke für deinen Kommentar – du sprichst einen wichtigen Punkt an, der häufig diskutiert wird.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob Schulden für den kurzfristigen Konsum gemacht werden oder ob sie zur Finanzierung eines Vermögenswertes wie einer Immobilie dienen.

Aber auch hier lohnt sich ein genauer Blick auf das Risiko hinter der Theorie vom „reich werden mit Immobilien“:

Schulden bleiben Schulden – egal, für welchen Zweck.
Sie binden Liquidität, setzen monatliche Verpflichtungen fest und machen den Schuldner abhängig von Zins- und Marktbewegungen.
Selbst „gute Schulden“ für Immobilien können zu einem finanziellen Klotz am Bein werden, wenn:
die Zinsen steigen (was wir aktuell beobachten),
Mieterträge ausbleiben oder geringer ausfallen als geplant,
Instandhaltungskosten steigen (auch das ist gerade Realität),
politische Eingriffe (Mietpreisbremsen, Sanierungspflichten, steuerliche Änderungen) die Kalkulation aushebeln.
Immobilien sind keine risikolose Wertsteigerungsgarantie.
Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von einem kreditgetriebenen Immobilienboom bei historisch niedrigen Zinsen.
Diese Zeiten sind vorbei – und was viele vergessen: Auch Immobilienmärkte kennen Korrekturen. Wer hoch verschuldet mit dem „Hebel“ spielt, steht bei einem Wertverlust schnell vor einer Überschuldung.
Wer seine Freiheit sucht, sollte genau hinterfragen, ob er durch Immobilienbesitz wirklich freier wird – oder nur seinen „Käfig“ gegen einen größeren getauscht hat.
Wer die Immobilie selbst nutzt, bindet sich geografisch und finanziell, was man auch als freier Mensch nicht als negativ betrachten muss.
Wer sie vermietet, tauscht die Abhängigkeit von seinem Arbeitgeber gegen die Abhängigkeit von zahlungsfähigen Mietern und einem „wohlgesonnenen“ Staat und wenn Staat im Spiel ist, wird das Risiko umkalkulierbar.
Ich will nicht pauschal von Immobilien abraten.
Aber ich plädiere dafür, das oft zitierte Dogma „Immobilien machen reich“ einmal nüchtern zu hinterfragen – und den Unterschied zwischen Buchwert und liquider Freiheit nicht zu vergessen.

Frage zum Abschluss:
Wann ist eine Immobilie wirklich ein Vermögenswert – und wann nur eine teuer finanzierte Illusion von Sicherheit?

Sort:  

Und es gilt auch zu differenzieren zwischen eigengenutzten (Konsumartikel!) und vermieteten/verpachteten Immobilien (Investitionsgut)! Ein selbstbewohntes Zweifamilienhaus ist halbe halbe. Eine zuerst selbstgenutzte Immobilie, die man später vermietet/verpachtet, wandelt sich dadurch vom Konsum- zum Investitionsgut.

!WINE !BEER !WITZ !LUV !PIZZA

deshalb sollte man sich sehr gut überlegen, ob, wie und wann man in eine Immobilie investiert, oder verschuldet. Und dann auch noch zusätzlich zu überlegen, wie lange man diesen Zustand haben will oder verantworten kann.

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Danke für deine Ausführliche Antwort.

Natürlich ist keine Investition ohne Risiko. Ich habe Freunde die nach Honduras ausgewandert sind. Ja dort gibt's mehr Freiheit aber weniger Sicherheit. Was die für Storys erzählt haben ist beängstigend.

Ich selbst habe das Glück selbst Handwerker zu sein und kann die Immobilie günstig renovieren. Natürlich bleibt das Risiko der Mietnormaden oder Staatlicher Willkür.

Und ja auch ich verstehe das Schulden Schulden anziehen aber investiere ich ohne Schulden dann zahle ich mehr Steuern.
Es ist ein gradwandel zwischen Schulden und Steuern und Sicherheit.

Hätte ich wie du in 2008 in Bitcoin investiert dann bräuchte ich auch nicht das Risiko in Schulden auf mich nehmen 😉