Virgin Galactic und der Griff zu den Sternen - Big Picture im Chartcheck

in Trading Lounge8 months ago (edited)


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<<Prognose und Verlauf - Chart erstellt von @indextrader24 mit freundlicher Genehmigung von tradingview

Als Sir Richard Branson das Unternehmen Virgin Galactic an die Börse brachte gab es für die Anleger kein Halten mehr und die Aktie stieg in der Spitze auf mehr als 60 USD je Anteilsschein. Ich bin damals mit einer Handvoll Aktien diese Momentumwelle von 12 USD bis 39 USD mit geritten, habe mich dann aber aus der Aktie komplett zurückgezogen, da der Buchwert des Unternehmens seinerzeit bei etwas mehr als 2 USD lag und die Vorschusslorbeeren des Marktes die möglichen Erträge aus dem Weltraumtourismusgeschäft auf Sicht von 25 Jahren bereits vorwegnahm. Ich hatte mir damals als Einstiegskurs ein Level von 2 USD je Aktie auserkoren - ein Kursniveau, welches einen entsprechenden Chance/Risiko Proporz auf der Longseite für ein mögliches Jahrhundertinvestment darstellt.

Eingestreut waren kurze Positionstrades auf der Longseite im Rahmen des fünfteiligen Abwärtstrendes ausgehend vom Allzeithoch. Den obigen Chart habe ich guten und dankbaren Freunden aus der Zeit bei Wallstreetonline bereits vor einigen Wochen zur Verfügung gestellt, wobei hier die Aktie im Rahmen der finalen Welle 5 in den Bereich von 2 USD fallen sollte.

Die Red flags signalisieren Warnhinweise von mir, an die Community in Beiträgen bzw. auf what´s up an interne Freunde. Anfang Juni wies ich hier im Block bei Kursen um die 4.30 USD je Aktie auf die Abwärtsrisiken hin und empfahl Investoren die Anteilsscheine erstmal abzustoßen.

Die Aktie des Unternehmens aktiv shorten würde ich hingegen nicht, da bereits kleine Verbesserungen im Newsflow große Wirkung haben können und ich mir gut vorstellen kann, dass die Aktie aus welchen Gründen auch immer bis zum Jahresende stark ansteigt und eine bullische Umkehr im Big Picture im Rahmen einer komplexen Bodenformation aufs Parkett legt, welche als inverse SKS-Formation sich sehr wahrscheinlich mittelfristig und langfristig als V-förmige Erholung und Einleitung eines langfristigen Superzyklus ähnlich wie einer AMD vor mehr als 10 Jahren im weiteren Verlauf zu erkennen gibt.

Wer kleine Kinder hat, kann für diese ein paar Aktien einfach ins Depot legen und mit etwas Glück fliegen diese in 20-30 Jahren mit den Kursgewinnen aus 1000 Aktien damit zum Mond oder zu einer Raumstation im Erdorbit. Dies ist zwar eine gewagte These, aber im Rahmen des Zeitalters der neostellaren Revolution als nicht unwahrscheinlich anzusehen.

Auch wenn die Ertragslage von Virgin Galactic, wie vor Jahren vermutet hier nun ihren Tiefpunkt erreicht hat, so bietet die Zukunft reichlich Kursfantasie.

Das Suborbital Programm des Unternehmens dürfte in 2-3 Jahren rund eine halbe Milliarde USD pro Jahr in die Kassen dieses Raumfahrtpioniers spülen.
Das ganze ist dabei sogar noch ausbaufähig. Interessant dürfte auch sein, ob Virgin Galactic Rückzug bei Boom im Juni diesen Jahres einer Neuorientierung im Bereich der zivilen Hyperschall Flugreisen geschuldet ist und ob das Unternehmen möglicherweise im Bereich der zivilen Überschallfliegerei sich in Zukunft mit Unternehmen wie Hermeus zusammentun will um statt mit Mach 3 mit Mach 5 in nur 90 Minuten über den Atlantik zu jetten. Eine Fluggeschwindigkeit, die laut Hermeus für weitere 151 Flugruten auf diesem Planeten derzeit in Frage kommt.
Freilich ist das Zukunftsmusik und Spekulation. Doch ausschliessen kann man es nicht. Denn mit der xb-1 von Hermeus steht der erste Mach 5 Flug voraussichtlich bereits im Oktober an.

Sollte dieser erfolgreich sein, wovon ich mit Blick auf die F-100 Triebwerke von Pratt & Whitney, die bereits 2.8 Mach leisten können, und dem Ramjet Aufbau von Hermeus, ausgehe, so würde das gesamte Projekt in seiner frühen Phase sicherlich für Virgin Galactic interessanter sein als die 2.3 Mach Overtüre von BOOM.

Denn mit ca. 5 Mach Fluggeschwindigkeit, sprich 6178 km/h (Fibonacci Zahl) bzw. 1,7 km pro Sekunde würde man von New York nach Paris in 90 Minuten und von Paris nach Tokio in 3 Stunden fliegen, also mehr als doppelt so schnell wie die Konkurrenz und ein vielfaches schneller als die inzwischen als antik zu bezeichnende Luftfahrt des 20. Jahrhunderts. Zukunftsmusik, wie gesagt, die, sofern sie Realität wird, für einen massiven Kursschub sorgen dürfte und den Reiseverkehr in der Luft nachhaltig verändern wird.

Denn Mach 5 wird Reisegeschwindigkeit wird Mitte dieses Jahrhunderts in der zivilen Luftfahrt vermutlich der Standard sein. Gut möglich, dass Virgin Galactic sich hier entsprechend zu höheren Geschwindigkeiten neu ausrichten will oder bereits Gespräche mit der ESA stattfinden, welche im Rahmen des LAPCAT Projektes Virgin Galactic mit einbinden werden.

Da die Flüge in rund 30 Kilometern stattfinden müssten, wird ein solcher Flug, neben der Zeitersparnis auch für die Passagiere einen hohen Erlebniswert haben, den man nicht unterschätzen sollte.

Man darf darüber spekulieren, ob Virgin Galactic zusammen mit namhaften Unternehmen wie Boeing oder Lockheed oder im Rahmen von Joint Ventures sich derzeit neuorientiert, weil eben Mach 2.8 zu "langsam" ist um Weltmarktführerschaft im zivilen Luftverkehr bei Fernflügen zu erreichen.

Zurück zum Chart von Virgin Galactic. Die Aktie ist in allen Zeitebenen extrem überverkauft und der Pessimismus ist trotz des Beginn der Passagierflüge enorm. Geschuldet ist diese selektive Sicht dem Umstand, dass derzeit nur ein Flug pro Monat stattfindet und hierbei wegen der in Vorleistung getretenen Passagiere, die intern als Astronauten bezeichnet werden, erst einmal vertragliche Verpflichtungen erfüllt werden müssen. Doch wie immer ist dies erst der Anfang von etwas ganz großem im langfristigen Kontext, so das aus Sicht des Charts der Abschluss der Welle 5 als Low einer Welle C im Rahmen der Zykluswelle (2) betrachtet werden muss. Das ATH bei 60 USD wird hierbei als Zyklus Welle (1) gelabelt.

Kurse unterhalb von 3.50 USD sind aus meiner Sicht charttechhnisch betrachtet must buy Kurse, so denn man langffristig für die zukünftige Positionierung des Unternehmens auf steigende Kurse setzt. Auf Sicht von Dekaden kann man diese auch für alle Kurse unterhalb des IPO Preises von 12.01 USD als aussichtsreichen Wert im Falle eines bullishen Reversal gegenwärtig betrachten.

Die Ausbildung einer inversen SKS Formation wie im nachfolgenden Chart skizziert als Ausdruck eines komplexen Bodens sollte dabei in den kommenden 6 Monaten diskutiert werden, ehe die Aktie in 2024 zusammen mit dem zu erwartenden Hype um die Artemis Mission auch kurstechnisch zum Mond fliegen wird.


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Szenario einer komplexen Bodenformation bei Virgin Galactic - Chart erstellt von @indextrader24 mit freundlicher Genehmigung von tradingview

Für ein solches Szenario spricht auch das nachbörsliche Volumensignal am Freitag bei dem es zu einem Blocktrade von mehr als 8 Millionen Aktien kam, womit der große Verkäufer im Hintergrund offenbar nun raus ist. Das nun wahrscheinlich fehlende Angebot und wegbrechen der Veraufswelle dürfte zu einem Umdenken der Marktteilnehmer führen. Jene die Short sind dürften Schwierigkeiten haben sich mit Aktien einzudecken, da das wegbrechende Verkaufsgerüst und Angebot eine entsprechende Nachfrage nicht mehr bedienen kann, so dass Kurssteigerungen unweigerlich als Ausdruck des mangelnden Angebots unweigerlich die Folge sein werden.

Dafür spricht auch in den kleineren Zeitebenen der zurückliegenden Woche eine inverse SKS Formation deren Nackenklinien bei 2.09 USD verlotet werden kann und die bei Überschreiten zu starken Kursanstiegen in der Folgezeit führen dürfte, ehe es dann im kommenden Jahr bei dann zu impulsiven hochdynamischen Aufwärtstrendbewegungen als Folge einer Kaskade an Kaufsignalen kommen wird.

Derzeit erwartet der Markt ca.. 0.03 USD Gewinn pro Jahr pro Aktie im Schnitt auf die nächsten 10 Jahre. Bei Kursen von 60 USD müsste das Unternehmen in den kommenden 10 Jahren 2.62 USD pro Aktie erwirtschaften. Dieses Jahr dürfte dies noch nicht der Fall sein, aber vielleicht schon im nächsten Jahr eine schwarze Null im Bereich des möglichen sein, weil die Vorbestellungen im Rahmen des anstehenden Fluges zum Mond rasant ansteigen dürften, ehe es ab 2025 dann auch mit zahlreichen Flügen auch ökonomisch zu einer Verbesserung kommen dürfte. Freilich wird die Aktie dann wahrscheinlich wieder im zweistelligen Kursbereich notieren - ehe es dann zum Ende das Jahrzehntes hin zu fulminanten Preisanstiegen im Rahmen einer Zykluswelle 3 kommen dürfte. Wie gesagt - alles Zukunftsmusik - denn es kann auch anders kommen. Aus Sicht des Charts ist die Aktie auf dem erreichten Kursniveau freilich genauso interessant wie eine Apple Mitte der 90´er Jahre es einmal war. Parallelen für einen Supertrend der gerade sein Allzeittief markiert hat sind durchaus zu diskutieren. Denn ohne Zweifel wird der Weltraum eines der zentralen Themen in den kommenden 10-30 Jahren im Bewusstsein der Menschheitsfamilie werden.

Denn sobald wir zum Mond geflogen sind, werden wir zum Mars fliegen - und das wird dann richtig spannend...

Mit Blick auf die Zukunft - und was anderes wird an der Börse nicht gehandelt - sind die erreichten Kursniveaus wahrscheinlich als eine historische Kaufgelegenheit im neostellaren Zeitalter zu betrachten - unbeschadet des kolportierten negativen Newsflow aus den Medien, die nur nachreichen, was man als intelligenter Investor vor mehr als 4 Jahren bereits rechnerisch erahnen konnte.

Aus technischer Sicht beginnt bei Virgin Galactic die große Zeit des Einsammelns - unbeschadet aller Ängste, welche die Marktteilnehmer derzeit vorweisen. Auch hier gilt wie so oft an der Börse - buy the fear - oder auf deutsch: Kaufe die Angst...

Viel Erfolg und gutes Gelingen...


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Die Zukunft des zivilen Hyperschall Fluges liegt bei rund 6178 km/h - Hermeus Entwürfe zu Hyperschallflugzeugen der Zukunft, die mit 5 Mach fliegen sollen - Bildquelle - unsplash

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte

Der Autor dieses Beitrages ist in dem besprochenen derzeit long positioniert. Es besteht daher die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Es kann sein, dass der Autor dieses Beitrages je nach Marktentwicklung auch in Zukunft zu gegebener Zeit sich long oder short positioniert, sofern er dem Markt nicht komplett fern bleibt. Des weiteren könnte ein indirekter Interessenkonflikt sehr wohl bestehen, da der Autor in Minen und Rohstoffwerte und Biotechwerte im Bereich Pandemie investiert ist und den Index vorwiegend im Silberstandard inzwischen betrachtet oder nahe stehende Personen in Aktien oder anderen betreffenden Werten investiert sind.

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Long Position ausgestoppt.

Der Markt scheint auf der Unterseite noch nicht fertig zu sein...🥴

Gut möglich dass es noch eine Etage tiefer geht...😕

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Bärenfalle...🥴

Also Rentry einplanen, da Inside Bar.

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