A tribute to the artists of #LMAC / Eine Hommage an die Künstler von #LMAC

in #lmac2 years ago

The ambitious attempt to create a letter-collage.

Der ehrgeizige Versuch an einer Buchstaben-Collage


Who among us has never experienced that moment, when we are watching someone doing what we think, they do exceptionally well? As far as I'm concerned, it doesn't require a long, intense period of reflection. Holding the ball between the goalposts on the football pitch like Gordon Banks, doing magic with the leather ball like Pele or doing gymnastics on the equipment like Mitsuo Tsukahara. These were the idols of my youth and there was nothing, I wished for more in my daydreams, than to be able to achieve a comparable performance one day.
To cut a long story short, I lost interest in football when I noticed, how humourless my teammates were in their approach to this hobby. Even though I did very well on high bar and parallel bars, I turned my back on the gym because the prospect of being an invalid at the age of 25 did not seem desirable.


Wer von uns hat ihn noch nie durchlebt, den Moment, wenn wir jemanden bei einer Tätigkeit beobachten, die er, unserer Meinung nach, außergewöhnlich gut beherrscht? Was meine Person betrifft, bedarf es da keiner langen, intensiven Zeit des Nachdenkens. Zwischen den Pfosten auf dem Bolzplatz die Bälle halten wie Gordon Banks, mit der Lederkugel zaubern wie Pele oder an den Geräten turnen wie Mitsuo Tsukahara. Das waren die Idole meiner Jugend und nichts wünschte ich mir in meinen Tagträumen mehr, als einmal eine vergleichbare Leistung abrufen zu können.
Um es abzukürzen – am Fußball verlor ich das Interesse, als ich bemerkte, wie humorlos meine Mitspieler an diese Freizeitbeschäftigung herangingen. Und obwohl es an Reck und Barren ausgezeichnet lief, kehrte ich der Halle den Rücken, da die Aussicht, mit 25 Jahren Invalide zu sein, mir nicht erstrebenswert erschien.

Turning my back not only on my parents' house, but on the whole comfort zone in my home town with all my buddies and immersing myself in cultures completely unknown to me, I rapidly noticed how I was impressed by works of people for whom there had simply been no room in my thoughts before. Dali, Helnwein, Pollock, Man Ray, Bukowski, Böll, Henscheid or Bernhard - whether in the museum or in the bookshop, fascination and admiration balanced each other out.
But it was not only my interests, that had changed fundamentally; it seemed much more important to me to have realised, that I could never find the right way by emulating. It was time to bring out of myself something that I realised, I could take up as a pleasurable challenge.


Nicht nur das Elternhaus, sondern der ganzen Komfortzone in der Heimatstadt mit all den Kumpels den Rücken kehrend und in völlig mir unbekannte Kulturen eintauchend, bemerkte ich sehr rasch, wie Werke von Menschen mich beeindruckten, für die vorher schlicht kein Platz in meinem Kopf war. Dali, Helnwein, Pollock, Man Ray, Bukowski, Böll, Henscheid oder Bernhard – ob im Museum oder in dem Buchladen, Faszination und Bewunderung hielten sich die Waage.
Doch waren es nicht nur meine Interessen, die sich grundlegend verändert hatten, viel wichtiger schien es mir, erkannt zu haben, im Nacheifern nie den richtigen Weg finden zu können. Es war an der Zeit, aus mir selbst das hervorzuholen, von dem ich bemerke, es als genüssliche Herausforderung anzunehmen.

Wherefore and for what reason? I don't have a satisfying answer ready to answer the question, why I don't reserve a not inconsiderable part of my time on writing. It's just the way it is and I can't imagine it being any other way.
You are probably now wondering, what all this has to do with creating a collage? Nothing easier than to explain this to you within a few sentences. On this platform of sharing, showcasing, curiosity and vanity, it's an impossibility not to stumble upon @shaka's enthusiasm for his #LMAC community. To put an end to the unrounded walk and not get in the path of the curiosity building up, you stick your nose into what @shaka is putting forward and (although only in the spectator role) you are as eager as a bow to see what the extremely creative community of the inventive will ultimately deliver. When it's time for the assessment, it feels to me, as if the outpost of the Wallraf-Richartz-Museum would open its doors at any moment.


Warum und weshalb? Ich habe keine befriedigende Antwort parat, die Frage zu beantworten, warum ich nicht einen nicht unbeträchtlichen Teil meiner Zeit dem Schreiben vorbehalte. Es ist so und ich kann es mir auch nicht mehr anders vorstellen.
Ihr fragt euch nun sicherlich, was das alles mit der Erstellung einer Collage zu tun hat? Nichts einfacher, als dies mir ein paar Sätzen zu erklären. Auf dieser Plattform des Austauschs, der Präsentation, der Neugierde und der Eitelkeiten ist es ein Ding der Unmöglichkeit, nicht über @shaka’s Enthusiasmus für seine #LMAC Community zu stolpern. Um dem unrunden Gang ein Ende zu bereiten und der sich aufbauenden Neugierde nicht weiter im Weg zustehen, steckt man die Nase in das, was @shaka vorgibt und (obwohl nur in der Zuschauerrolle) ist man gespannt wie ein Bogen, was die überaus kreative Gemeinde der Einfallsreichen letztlich abliefert. Wenn dann die Bewertung ansteht, fühlt es sich für mich an, als würde jeden Moment die Außenstelle des Wallraf-Richartz-Museums die Tore öffnen.

  1. Being fed with such impressions, I recently remarked, that filling a white sheet of paper is not unlike creating a collage. Imagine - the paper, innocently white. The person in front of whom this unblemished something lies, is hoarding a mess of thoughts in his head, which need to be put into a comprehensible frame. In other words, to create a picture of thoughts, that he would like to make accessible to other people - to share, so to speak.
  2. To bring the initial strangeness between paper and man to a quick end, the scribbler expresses his willingness to cooperate with a gesture of tenderness. Whether a kiss or a caress - each as he or she chooses.
  3. The spell is broken, but the headline is still struggling to find its way out of the mind. A title would be extremely helpful at this moment. But how is this to succeed when countless question marks block the path?
  4. A change of plan is urgently needed, to put an end to this stagnation. So out with all the available letters and hoping fervently to discover the imaginary opener for the story in the process of subsequent sorting.
  5. Often, like a slight miracle, sometimes merely the result of unexcited patience. She ventures out onto the paper. Word by word, sentence by sentence - the plot fills with life and the once slightly confusing collage of letters forms into a picture that is only missing the detail that should make it so unique - the captivating element.
  6. Ideas are questioned, whole passages are shifted within the piece, words are tweaked and sentences are stretched. Always present is doubt, with its tireless driver, uncertainty. First discarded, then back again, only with a slightly different shade. To withdraw the warmth altogether or perhaps to rely on it completely? Paper allows a lot, tolerates deformations - even crumpling.

And the wastepaper basket is often close by.
So it's not necessarily a no-brainer - creating a collage!


  1. Mit solchen Impressionen gefüttert, bemerkte ich kürzlich, dass das Füllen eines weißen Blatt-Papiers nicht unähnlich dem Erstellen einer Collage ist. Man stelle sich vor – das Papier, unschuldig weiß. Der, vor dem dieses unbefleckte Etwas liegt, hortet ein Wirrwarr an Gedanken in seinem Kopf, die es gilt, in einen verständlichen Rahmen zu fügen. Also ein Gedankenbild zu erstellen, welches er anderen Menschen zugängig machen möchte – teilen, um es anders auszudrücken.
  2. Um dem anfänglichen Fremdeln zwischen Papier und Mensch ein schnelles Ende zu bereiten, bekundet der Schreiberling seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit einer Geste der Zuneigung. Ob Kuss oder Streicheleinheit – jeder, wie es ihm passt.
  3. Der Bann ist gebrochen, doch noch tut sich die Überschrift schwer, sich den Weg aus dem Kopf zu bahnen. Ein Titel wäre in dem Augenblick überaus hilfreich. Aber wie soll dies gelingen, wenn unzählige Fragezeichen den Weg versperren?
  4. Eine Planänderung ist dringend erforderlich, um diesem Stillstand ein Ende zu bereiten. Also raus mit all den verfügbaren Buchstaben und inständig darauf hoffen, beim anschließenden Sortieren den imaginären Öffner für die Geschichte zu entdecken.
  5. Oft, wie ein kleines Wunder, manchmal lediglich das Resultat einer unaufgeregten Geduld. Sie wagt sich raus auf das Papier. Wort für Wort, Satz für Satz – die Handlung erfüllt sich mit Leben und die einst ein wenig unübersichtliche Collage aus Buchstaben formt sich zu einem Bild, dem lediglich noch das Detail fehlt, welches es so einzigartig werden lassen soll – das fesselnde Element.
  6. Ideen wird hinterfragt, ganze Passagen innerhalb des Ganzen verschoben, an Worten gefeilt und Sätze gestaucht. Immer zugegen der Zweifel, mit seinem unermüdlichen Antreiber, der Unsicherheit. Erst verworfen, dann wieder zurück, nur mit einem leicht veränderten Farbton. Die Wärme ganz entziehen oder doch vielleicht vollends auf sie setzen? Papier lässt viel zu, duldet Verformungen – bis hin zum Zerknüllen. Und der Papierkorb steht oft ganz in der Nähe

Also nicht unbedingt ein Selbstläufer – dieses Erstellen einer Collage!

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Klasse geschrieben. Finde mich ein Stück weit wieder!

LG Michael

!invest_vote

Es ist und bleibt nun mal das ewige Gerangel mit dem Blatt weißen Papier. Wenn es sich zickig gibt, dann spiele ich sogar manchmal mit dem Gedanken, es unbeschrieben zu zerknüllen. Höchststrafe! :-)

@mima2606 denkt du hast ein Vote durch @investinthefutur verdient!
@mima2606 thinks you have earned a vote of @investinthefutur !

Danke, dass du immer wieder an meine Zukunft denkst!

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Say another bad word about mobile phones - the epochs of art history have never been so close!
Besides, I'll gladly accept the imaginative attention. Thank you!