ASH - Austrian Superheroes - Eine spoilerarme Rezension

Kurzes Intro



ASH ist eine Comicreihe aus Österreich, der seit 2016 alle 2 Monate mit einem neuen Heft fortgesetzt wird. Mittlerweile ist einerseits der zweite Sammelband, durch die man Heft 1-10 lesen kann (es gibt seit kurzer Zeit das elfte Heft).
Andererseits ist auch ein deutscher Ableger, die LDH - Liga Deutscher Helden, der erste Teil einer dreiteiligen Miniserie seit September zu haben.
Deswegen wollte ich eine Rezension darüber schreiben. Dabei fokussiere ich mich auf die Sammelbänder.

Zunächst für Interessierte eine kleine Leseprobe zur LDH.

Kritikpunkte

  • Aufmachung
  • Charaktere & Weltenbau
  • Zeichenstil
  • Schreibstil
  • Kämpfe

Aufmachung


Die Sammelbände haben leider nur Softcover, so dass sich bei meinen nach fünfmaligem Lesen bereits Abnutzungsspuren zeigen. Hier hätte ich mir eine Hardcover-Variante gewünscht, das ist allerdings nicht üblich bei Comics.

Die Titelbilder sind recht schlicht; die Protagonisten im Vordergrund, andere Personen in stumpferen Farben im Hintergrund. Dazu natürlich der ASH Schriftzug.
Hier könnte mehr gemacht werden! Es sieht gut aus, doch etwas matt und ich kann mir nicht vorstellen in einigen Jahren den richtigen Band herauszuziehen, wenn ich etwas Bestimmtes erneut lesen will.

Abgesehen davon sind die originalen Cover, so wie alternative Cover, im Band enthalten. Dazu noch einiges an zusätzlichem, interessantem Material enthalten. Es wurde darauf geachtet, genug Klebefläche zu lassen, so dass die Bände nicht irgendwann auseinanderfallen. Doch manchmal verschwindet etwas von der Seite in der Mittelspalte. Alles in allem ist die Aufmachung etwas über dem Standard.




Charaktere und Weltenbau

HeldFähigkeitenName
Captain Austria (jr.)Etwas stärker und ausdauernder als normale Menschen
Technologische Spielereien
Kurt Kogler
Lady HeumarktDeutlich stärker und ausdauernder als normale MenschenTante Anna / Irene Svoboda
DonauweibchenKann sich in Wasser verwandeln und Wasser kontrollierenDiana
Der BürokratKann seltsamen Nebel erzeugen und kontrollieren, dieser Nebel ist dick genug um Objekte zu halten
Funkempfang
Kann sprechen wie ein in den 80ern erdachter Supercomputer
Max Mustermann

Die Geschichte spielt in einer Parallelwelt zu unserer, in der historisch relevante (teilweise auch irrelevante) Ereignisse ähnlich unserer eigenen Welt. Gerade durch das Setting in Österreich fühlt es sich greifbar an. Dazu kommt, dass die Fähigkeiten der Helden am schwächeren Ende des Spektrums liegen. Einen superreichen Halbgott mit Zeitreisefähigkeiten kann man sich hier nicht vorstellen. Es sind Normalos, die zufällig auch Superhelden sind; sie Sprechen im Dialekt ihrer Herkunft (oft sogar aus der jeweiligen Stadt), kaufen sich ein Eis, treffen sich mit Freunden, manche sind hässlich und/oder fett. Dabei wird selten Platz verschwendet.
Dadurch baut man eine Verbindung zu den Personen auf. Dies verstärkt sich dadurch, dass die Orte intelligent und verständlich genutzt werden, und dass die Charaktere emotional sehr plastisch sind. Nur selten wirkt dies erzwungen, fast immer kann man sich ihr Verhalten erklären.
Am Ende jeden Heftes wird in Rückblenden erzählt, wie die Helden ihre Fähigkeiten bekommen haben, oder ein Detail gezeigt. So entblättert sich eine Welt, in der es noch vieles zu erfahren und die neugierig auf mehr macht.

Die Charaktere sind weit über dem Durchschnitt, die Welt finde ich sogar noch interessanter.


Zeichenstil

(1)
Zu meist sind die Zeichnungen sehr gut. Gerade bei den Rückblenden, die sich in Zeichenstilen der jeweiligen Epoche präsentieren, ist jedes Panel ein Genuss. Das ist stimmig und bringt Abwechslung. Doch leider fand ich bei wiederholtem Lesen einige Gesichtsausdrücke, die unnatürlicher aussehen als dies wohl beabsichtigt war. Dies stört jedoch wenig. Einen besseren Blick auf erhält man ohnehin, wenn man sich direkt die Leseprobe ansieht. Abschließend empfinde ich den Zeichenstil der Hefte selbst als durchschnittlich für die Branche, die Rückblenden sind allerdings top!

Schreibstil

Wie bei Charaktere und Weltenbau erwähnt, wird viel Augenmerk auf das Setting gelegt. Erfreulich ist, dass dies nicht auf Kosten der Geschichte geht, sondern sich solide ins Geschehen eingliedert. Spannung wird aufgebaut durch zwischenmenschliche Konflikte. Die Personen sind glaubhaft, die Geschichte wird elegant und ökonomisch erzählt. Das Tempo passt zu den Situationen.
An dieser Stelle kann ich wirklich nur Lob aussprechen. Einen Schatten werfen hierauf allerdings die Kämpfe, die deswegen ihren eigenen Kritikpunkt kriegen.


Kämpfe

Die Kämpfe. Mein größtes Manko. Normalerweise würde ich so etwas nicht als Kritikpunkt anbringen. Doch auch wenn ASH bisher sehr gut von mir bewertet wurde, komme ich doch nicht daran vorbei. Um das gleich zu klären, die Kämpfe sind nicht schrecklich. Sie sind nur einfach am Rest gemessen schwach.
Dies liegt nicht daran, dass die Fähigkeiten langweilig sind. Auch dass sie nicht zu stark sind, ist nicht das Problem. Es ist eher das Muster, in dem sie sich abspielen. Die Helden werden häufig durch Zufall gerettet: ein Verbündeter, der aus dem nichts auftaucht und genau die richtigen Mittel hat um die Situation zu retten. Sonst siegt oft einfache Power und Niederlagen haben keinen Preis für die Helden.
Ich würde mir mehr Strategie wünschen, deren Mangel kann aber auch daran liegen, dass Captain Austria, ein unerfahrener Anführer ist. Ich hoffe jedenfalls, dass die Truppe demnächst mehr Zahlen muss für ihre Fehler.
Der Vollständigkeit sei noch gesagt, dass die Kämpfe angenehm kurz gehalten sind. Dadurch fühlen sich die wenigen längeren Kämpfe tatsächlich epischer an.


(1) Aus dem ASH-Shop
(2) Aus dem ASH-Shop
(3) Aus ASH-Rückkehr der Superhelden Mission: Graz aufgenommen mit meiner lausigen Handykamera
Für alle Bilder gilt © ASH - Austrian Superheroes

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sehr cool. kannten wir noch nicht

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