Steuer 2019 sind durch!

in #steuer4 years ago

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Gehörst Du zu den Leuten, die bereits dies Jahr fleißig gewesen sind oder zu denen die nun bereits eine ganze Weile die Steuer 2019 prokrastinieren? Gerade eben ist meiner Steuerbescheid für 2019 eingetrudelt und wurde anstandslos angenommen. Grundsätzlich also eine gute Nachricht, da man den Kram endlich vom Tisch hat und sich auf die echten Probleme fokussieren kann. Eine schlechte Nachricht, weil natürlich der Staat wie immer gewinnt und sich seinen uppigen Anteil abzwackt.

Viele Menschen schieben die Steuer ja unendlich vor sich her und leiden dann quasi ein halbes Jahr darunter. Dabei ist es am Ende meist eben nur ein herangehen. Als jemand der ein paar Einstiegsveranstaltungen zum Thema Steuern während seines Studiums hatte, gehöre ich zu jenen, die die Steuer vollkommen selbst machen. Mit etwas Vorbereitung ist das ganze damit sehr schnell durch.

Knapp 45 Minuten habe ich für die Erklärung insgesamt gebraucht. Der größte Teil davon beschränkte sich darauf irgendwelche Zahlen von Bescheinigungen ab zu tippen. Höre ich mir an, dass andere Leute dafür teilweise mehrere Wochen und zig Besuche beim Steuerberater brauchen, bin ich doch immer ein wenig irritiert.

Gerade als Arbeitnehmer gibt es meist ohnehin nicht viel zu tun. Die Jahreslohnsteuer ist bereits abgeführt und wird am Ende bescheinigt. Bei den Werbungskosten wird die Fahrtkostenpauschale vermutlich bei den meisten Leuten der größte Posten ausmachen. Ggf. nach ein paar Reparaturen oder Handwerkskosten am Haus, alles andere ist aus meiner Sicht zumeist die Opportunitätskosten nicht wert.

Wer wirklich 3,48€ einreicht und dann mit dem Finanzamt darüber streitet, hat den Schuss nicht gehört. Nicht das es gut ist dem Staat auch mal Grenzen aufzuzeigen, aber dafür muss man eben auch wirklich erst einmal das Geld haben um sich so etwas zu leisten. Um die paar Kröten werde ich da keine Konflikte vom Zaun brechen.

Ähnlich sieht es auch bei den Kapitalerträgen aus. Fast alles wird bereits von den Depotbanken entsprechend bescheinigt und muss nur übernommen werden. Werbungskosten sind bereits mit dem Freibetrag abgegolten. Hauptversammlungen habe ich nicht, bzw. sie wären finanzieller Unsinn. Somit bleiben fast nur noch die ausländischen Kapitalerträge aus Broker und P2P übrig. Hier wurde die Steuer nicht automatisch abgeführt, sondern wird erst durch mich deklariert. Was leider eben zu der Situation führt, dass ich bald Steuer nachzahlen muss, da die Rückerstattung langsam immer kleiner wird. Mit Pech wird es bereits im nächsten Jahr das erste Mal den Ground Zero erreichen.

Es ist natürlich vom Vorteil, dass man das Jahr über mit seinem Geld arbeiten kann und nicht immer gleich der Staat seine Hand in den Geldbeutel steckt. Allerdings bedeutet es eben auch, dass nach dem Bescheid künftig dann eher etwas zu leisten ist anstatt das man etwas bekommt. D.h. ich werde anfangen müssen mir über das Jahr (also jetzt schon) entsprechende Rücklagen bilden zu müssen, damit man nicht einen größeren und unangenehmeren Teil irgendwann zusammen kratzen muss. Denn natürlich kommt so etwas immer dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann und Kühlschrank und Waschmaschine zeitgleich kaputt gehen.

Eigentlich wäre die Erklärung im Februar bereits durch, allerdings brauchen einige Banken ewig lange um die ganzen Aufstellungen zu machen. Ein echtes Ärgernis. Also gab es dann im April nochmal eine weitere Sitzung bei dem man die Daten eingetragen hat und nun ein paar Wochen später dann den Bescheid.

Daher mein Rat an all die Leute, die sich jedes Jahr mit der Steuer qäulen: Ran und fix fertig machen! Es wird schlichtweg nicht besser, wenn man sich die ganze Zeit davor nur gruselt und es schiebt. Lediglich der Zeitraum in dem man leidet wächst dadurch ;)

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Sieht ganz so aus, als hätten wir bezüglich des Steuerthemas ähnliche Assoziationen gehabt (sieh dir einfach mal das Titelbild meines verlinkten Artikels an ...). :-)

Ansonsten unterscheidet uns aber ganz eindeutig die Geschwindigkeit, mit der wir uns des Problems annehmen: Meine Steuererklärung von 2018(!) wurde noch nicht fertiggestellt, geschweige denn abgegeben. :)

Sieht ganz so aus, als hätten wir bezüglich des Steuerthemas ähnliche Assoziationen gehabt (sieh dir einfach mal das Titelbild meines verlinkten Artikels an ...). :-)

lol Es beschreibt halt das Gefühl das man dabei hat doch recht gut. Gerade weil man bisher halt immer etwas wieder bekommen hat. Zwar ist es ne Milchmädchenrechnun, weil das Finanzamt einfach mehr nimmt und der Steuerzahler sich freut, dass er etwas wiederbekommt. Das man nun aber bald noch drauf zahlt... pff... das wird hart ;)

Ansonsten unterscheidet uns aber ganz eindeutig die Geschwindigkeit, mit der wir uns des Problems annehmen: Meine Steuererklärung von 2018(!) wurde noch nicht fertiggestellt, geschweige denn abgegeben. :)

Strategische Gründe oder muss der Steuerberater selbst erst noch in die ganzen Spezialfälle einarbeiten ;) Mein Rekord waren tatsächlich auch mal 3 Jahre, wo man alle Register gezogen hatte und als man den Bescheid hatte ein paar Tage vorher dann Einspruch eingelegt hat, weil ein Urteil gesprochen wurde. Da war das Amt dann auch nicht mehr so amused... :D

Strategische Gründe oder muss der Steuerberater selbst erst noch in die ganzen Spezialfälle einarbeiten ;)

Ja, der ist selbst noch nicht fertig und hat wohl der Pandemie wegen eine Fristverlängerung erhalten.

Guter Post, da finde ich mich echt wieder … also auf der Seite derjenigen, die in 2, 3 Stunden durch sind ...

Na, dass ist ja auch noch sehr fix. :) Solange Du dann nicht zu denen gehörst, die diese paar Stunden dann am 30.06. nehmen ^_-