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RE: Besteuerung von Gewinnen und Verlusten aus Kryptowährungen in Deutschland / Taxation of gains and losses from cryptocurrencies in Germany

in #tax6 years ago (edited)

Leider wird man schon steuerpflichtig, wenn man z. B. nur Bitcoins mit Euro kauft und von den Bitcoins dann Steem, sofern die Bitcoins kürzer als ein Jahr Bitcoins waren und in dem Zeitraum an Wert gewannen. Zurück in Euro wurde dann noch gar nichts konvertiert:
"Hartnäckig hält sich die Annahme, dass erst dann Steuern anfallen, wenn Euros auf dem eigenen Bankkonto eingehen. Dabei ist bereits ein Tausch von einer Währung in die andere Währung ein steuerrelevanter Vorgang. Wenn man also beispielsweise erst Bitcoins kauft, um damit Iota zu kaufen, werden die Bitcoins mit dem Tausch in Iota wieder verkauft. Dann muss der Veräußerungsgewinn ermittelt werden, indem vom Wert der Bitcoins beim Tausch in Iota (Veräußerungspreis) der Wert bei Anschaffung der Bitcoins (Anschaffungskosten) abgezogen werden. Zusätzlich werden noch die Werbungskosten abgezogen, also die Gebühren beim Handel auf den Börsen."
Den entsprechenden Link findest du hier.

Auf Steemit ist es besonders kompliziert, wenn man einerseits in Steem investiert (Steem gekauft hat und auf Wersteigerung hofft), anderseits noch Curation- und Author-Reward verdient hat, wobei letzteres einkommensteuerpflichtig ist.

Dazu kommen noch mögliche Forks, Wetten bei Bitcoinwettbüros, der Fall, eigene Kryptowährungen zusammen mit denen von Freunden auf demselben Exchange-Konto bzw. in einem Wallet aufzubewahren (und das für Finanzamt dann glaubhaft auseinanderfriemeln zu sollen) und zudem Jahrelang keine Aufzeichnungen gemacht zu haben etc.

Um da eine den Ansprüchen eines Innovationen wohlgesinnten, kryptofreundlichen deutschen Finanzamts genügende Steuerklärung abzugeben, müsste man wahrscheinlich Vollzeit Transaktionen aufzeichnen, Gesetze studieren und Steuerberater bezahlen viel 'Spaß' auch ...

Wenn es nach Deutschland alleine ginge (was glücklicherweise nicht der Fall ist), käme womöglich sogar noch eine Umsatzsteuer dazu, um jeden, der in Kryptowährungen investiert, endgültig jegliche Illusion zu nehmen, jemals irgendetwas damit verdienen zu können.

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Danke für die ausführliche Antwort.
Das Ganze ist ja noch schlimmer, als ich erst annahm. Es wird Zeit für Veränderung...

Du sagst es: Um zu ermitteln, wie viel Geld (das noch nicht einmal in Fiat konvertiert wurde) man dem Staat abgeben muss, hat man selbst noch stundenlang zu arbeiten, weil die Materie so komplex ist, dass sie niemand versteht.
Zum Mäusemelken bzw. zum Auswandern!