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RE: Von Aktien und Geduld

in #aktie10 months ago

Hallo Gammastern und Danke @hatoto fürs taggen!

Interessanter Artikel. Da steckt so vieles drin...
Ich bin ein "schwacher Hand" Händler, der keinen 70% Drawdown bei Adobe und Nvidia aussitzt in der Hoffnung, dass die irgendwann wieder ihre alten Niveaus erreichen. Für jedes Beispiel wo das geklappt hat (Nvidia) gibt es ebenso viele Beispiele, wo das nicht geklappt hat (Cisco, General Electric).

Darauf kommt es aber vielleicht gar nicht an. Vielmehr lese ich heraus und stelle ich immer öfter fest, dass es viele Theorien gibt, viele Wege und Herangehensweisen an der Börse Geld zu verdienen, dass aber jeder Mensch unterschiedlich ist. Psychologie spielt eine mindestends ebenso große Rolle, wie die Strategie an sich.

Mein erster Gedanke bei deinem Beispiel des bekannten Anlegers war, dass er versucht eine Strategie zu handeln, die nicht zu seiner Persönlichkeit und seiner Risikotoleranz passt. Ich finde es ausdrücklich richtig, eine Exit Strategie zu haben. Im Falle deines Bekannten erfolgt der Ausstieg aus emotionalen Gründen und nicht weil das Regelwerk seiner Strategie einen Verkauf signalisieren oder sein vorher festgelegter Handelsplan entsprechende Exit Regeln beinhaltet.
Ich vermute der Kauf erfolgte ebenso emontional, wie der Kauf. Zumindest erscheint mir das nach Lesen des Texts so, ohne mehr Details oder die Personen selbst zu kennen.

Vielleicht hätte er mehr erfolg, wenn er sich eingesteht, dass seine - ich nenn es mal - Verlust-Toleranz relativ gering ist und deshalb darauf aufbauend ein Regelwerk und einen Handelsplan erstellt, der genau festlegt, welche Bedingungen für einen Kauf und welche für einen Verkauf erfüllt sein müssen. Das dürfte helfen, die emotionalen Entscheidungen zu verringern. Die zu ihm passende Strategie hat er m.E. noch nicht gefunden.

Ich habe vor auch vermehrt über solche Themen zu schreiben. Habe natürlich einen gewissen Bias bezüglich meiner Sichtweise und egenen Herangehensweise, aber Artikel wie deine finde ich trotzdem sehr interessant. Ich bin seit 2 Jahren auch auf Twitter. Dort ist ein respektvoller Umgang bei verschiedenen Meinungen oft schwierig. Ich bin guter Dinge, dass das hier anders abläuft.

Ich freue mich mehr von dir zu lesen!
Vielleicht postest du auch in der von @exptrader geschaffenen und gerade im Aufbau befindlichen Community mit? Würde mich sehr freuen.
https://peakd.com/c/hive-145107/created

Gruß
Florian

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Für jedes Beispiel wo das geklappt hat (Nvidia) gibt es ebenso viele Beispiele, wo das nicht geklappt hat (Cisco, General Electric).

Wie ich auch an anderer Stelle bereits schrieb, es ist absolut keine Schande auch mal daneben zu greifen. Wie sich der Kurs entwickelt kann absolut niemand vorher sagen. Gerade deswegen stehe ich Trading eher skeptisch gegenüber und versuche Unternehmen lieber nach ihren Chancen zu gewichten. Das funktioniert aber nur langfristig vernünftig, da die Unternehmen nicht immer 2 Wochen vor Quartalszahlen alles nach plan abliefern :)

Vielmehr lese ich heraus und stelle ich immer öfter fest, dass es viele Theorien gibt, viele Wege und Herangehensweisen an der Börse Geld zu verdienen, dass aber jeder Mensch unterschiedlich ist.

Das ist durchaus der Fall. Immerhin gibt es eben an der Börse langfristige Anleger und auf der anderen Seite eben auch Trader. Beide Seiten können durchaus Geld verdienen und erfolgreich sein. Gibt eben doch auch einige Daytrader, die dabei durchaus erfolgreich sind.

Als Privatinvestor gehört man meist aber eben zu der Art von Investoren, die primär im Feierabend handelt und das zumeist auch nicht systematisch. Um ehrlich zu sein, kenne ich da persönlich niemanden, der mit Trading erfolgreich ist. Zumindest nicht ohne sich einen zweiten Job anzulachen.

Ich finde es ausdrücklich richtig, eine Exit Strategie zu haben. Im Falle deines Bekannten erfolgt der Ausstieg aus emotionalen Gründen und nicht weil das Regelwerk seiner Strategie einen Verkauf signalisieren oder sein vorher festgelegter Handelsplan entsprechende Exit Regeln beinhaltet.

Beide Seiten des Handelns sind durchaus absolut emotional. Man sollte in der Tat auch seine Exits planbar machen, wobei man als langfristiger andere Arten von Ziele setzen sollte. Sonst hast Du halt ständig die Gewinnmitnahmen bei 15% ;)

Dort ist ein respektvoller Umgang bei verschiedenen Meinungen oft schwierig. Ich bin guter Dinge, dass das hier anders abläuft.

Üblicherweise schon solange man die Gegenseite auch akzeptiert. Das Investoren und Trader unterschiedliche Ansichten haben ist ja kein Geheimnis. Allerdings arbeiten sie eben auch gänzlich unterschiedlich. Mein Fokus ist sehr auf den privaten Investor, der eben nicht jeden Abend lange damit befassen. Als solcher ist man angeblich ja den Instis hoffnungslos unterlegen, wobei man auch seine Geheimwaffe sehen muss. Man muss eben nicht jedes Quartal ein Ergebnis liefern, sondern kann sich den Luxus von Geduld gönnen. ;)

Mit den Communities muss ich mal sehen. Wir haben ja auch noch die https://peakd.com/c/hive-111438/created in der ich regelmäßig früher geschrieben habe. Bin selbst aber nach einer längeren Pause erst wieder da. Von Börsentechnik selbst wird eher weniger von mir kommen. Meist geht es in der Tat eher um die Psychologie dahinter oder über wirtschaftliche Vorgänge mal nachzudenken. Viele Menschen empfinden das immer als sehr unspannend und ich hoffe, dass man da eine andere Sicht drauf bekommt :)

Hallo ihr, ich Klinke mich jetzt auch einfach Mal dazu. Erstmal, Hut ab für die ganzen Texte die du bis hierher gefasst hast, endlich vernünftige lektüre wenn ich unterwegs bin und habe schon länger jemanden gesucht der sich auch mit "Emotionen beim handeln" beschäftigt.

Sehe auch selten das jmd Blocktexte verfasst und stört mich persönlich auch nicht wenn es spannend geschrieben ist.

Da ich beruflich im Offshore aktuell unterwegs bin muss ich schaue wie ich die Beiträge für die Gruppe verfasse, aber da wird noch einiges gutes kommen, versprochen.

Ich persönlich kenne 3 erfolgreiche Trader, mit denen ich mich gelegentlich austausche. Was mir auch aufgefallen ist, die sind halt erfolgreich weil sie sich mit social Media nicht auseinander setzten und sich auf ihr Trading konzentrieren.

Sie haben kein Bedarf sich zu beweihrauchern und es in die Öffentlichkeit rumzuposaunen. Das ist denke ich einer der Gründe, warum man keine erfolgreichen Trader "sieht". Sie sind so im Game drin das sie sich nur darauf fokussieren und gelegentlich denke ich mir auch selber "vielleicht sollte ich das auch Mal machen"

Den am Ende des Tages ist es entscheiden was man für ein selbst geschaffen/geleistet hat und nicht zur schau Stellung auf den SM