C. HUMOR - Vom Leugnen ins Wissen und zurück zum Glauben.

in #corona4 years ago (edited)

robot-3038833_1920.jpg

Ich möchte einige Gedanken spontan in den Fluss bringen und werde wohl auch nicht viel editieren, um herauszufinden, ob die provokanten Ansätze, die meinem Kopf entspringen, sich zu etwas eignen, um damit tiefergehend zu arbeiten.

Zum Beispiel den Begriff des "Leugners".

Ich würde ja sagen, da es sich um einen zumeist beleidigende Zuschreibung handelt, dass ein Corona-Leugner als jemand gesehen wird, der sich selbst einzureden versucht, dass es gefährliche Viren nicht gibt.

Tatsächlich vermute ich mal, dass es solche Viren gibt, weiß es aber natürlich nicht. Warum nicht? Weil ich noch nie ein Virus gesehen habe, weil die Dinger für mich unsichtbar sind, ich sie nicht sinnlich als gegenständlich greifen kann.

Die gesamte Geschichte der Virologie kann aber auch genauso gut auf einer eher wackeligen Theorie stehen,

wie es mit Theorien eben so ist. Sie sind Theorien, zu denen sich im Laufe der Zeit ein wissenschaftlicher Konsens gebildet hat. Tatsächlich aber ist es interessant und hilfreich, sich solches einmal zu sagen. Bei den Theorien, bei denen wir es mit nicht sinnlich erfahrbaren Angelegenheiten zu tun haben, weil die zu untersuchenden Objekte derartig winzig sind, dass wir nur mithilfe von Maschinen ihr Vorhandensein beweisen wollen, will ich eine etwas andere Herangehensweise vorschlagen.

Wenn ich etwas unter mein Elektronenmikroskop schiebe und ich schaue durch dieses Gerät auf den Grund einer Petrischale in eine beispielsweise flüssige Lösung hinein. Was sehe ich dort eigentlich? Wie ist die flüssige Lösung überhaupt dort hingelangt und wie kam beispielsweise das Virus dort hinein? Das wirft die Frage auf, ob es überhaupt so einfach ist, ein Virus zu bekommen, es quasi einzufangen, es aus seiner Umgebung zu isolieren und mir dann bequem von meiner mikroskopischen Warte aus anzuschauen.

Ist draußen alles so wie drinnen?

Ist dieses Virus dann immer noch dasselbe, wenn es sich außerhalb des Körpers - von wo man es genommen hat - befindet, als wenn es in seiner "Wirts-Umgebung" steckt? Ich spreche hier tatsächlich noch von lebendigen Viren, wenn man sie denn als "lebendig" bezeichnen will. Wogegen ich nichts habe.

Nun, dieser Schritt, dass man Viren "entdeckt" hat, wie ist der überhaupt zustande gekommen?

Wie ist es überhaupt geschehen, dass ein Forscher, wie der Robert Koch beispielsweise, einen Zusammenhang hergestellt hat zwischen den sichtbaren Symptomen eines Kranken und dem Auffinden eines Virus? Wie kam er dazu, zu sagen, dass die Krankheit, die er bei Patienten gesehen hat, ursächlich auf ein Virus zurückzuführen wären?

Ist es eigentlich überhaupt legitim zu sagen: Hier ist ein kranker Mensch und hier ist das Virus. Weil das Virus bestimmte krank machende Eigenschaften hat, ist das Virus der Haupt-Übeltäter dieser Krankheit. So betrachtet, erscheint einem diese Herstellung eines Zusammenhangs recht simpel und viel zu reduziert.

Da der Robert Koch und auch sonst keiner in dem menschlichen Körper dauerhaft drin steckt, also sich mit dem Blutfluss treiben lässt, den gesamten Kreislauf dieses Blutes durchläuft, die Organe und alle miteinander in Verbindung stehenden Abläufe nicht von innen erfahren kann, da niemand weiß, was da die Millionen Mikroben eigentlich die ganze Zeit über tun, scheint es mir die erste Vermessenheit zu sein, zu sagen: Das Virus allein macht krank.

Man kann wohl sagen: Das Virus macht was.

Was es dann aber mit dir macht oder mit mir macht, das ist doch noch mal ein ganz anderer Schuh. Oder was er mit Opa oder mit Herrn D. macht. Auch wieder eine ganz einzigartige Geschichte.

Aber ich will noch mal einen weiteren Schritt zurück gehen.

Als den Menschen zuallererst klar wurde, dass das, was in ihren Schleimhäuten steckt, von winzigen Lebewesen bevölkert ist, wie mussten sie das auffassen? Wie war das damals? Nickte man mit dem Kopf und sagte: Naja, sowas haben wir uns schon gedacht. Oder war man überrascht und erstaunt? Oder entsetzt und angeekelt? Oder desinteressiert?

Aus meiner Warte, geboren 1970 kann ich sagen, als ich das erste Mal von Mikroben erfuhr und beeindruckende Vergrößerungsbilder von den kleinen Viechern sah, die meinen gesamten Organismus bevölkern, da hatte ich ein mulmiges Gefühl. Wodurch eigentlich? Naja, ich hatte ja schon vor diesen Bildern seit meiner Kindheit mitbekommen, dass "krank sein" schlecht und "gesund sein" gut ist. Alles, was mich krank machte, war darum böse und alles, was mich gesund sein ließ, gut.

Denn ich hatte bis dato auch noch nie jemanden sagen hören: Viren sind nützlich.

Wir wissen nicht genau, warum, aber wir gehen mal davon aus, dass alles, was mit uns im Laufe der Evolution - eine Theorie die einen breiten Konsens gefunden hat - ko-existiert hat, hat uns weiter gebracht bzw. unser Leben und das aller anderen Spezies erst ermöglicht. Die Verschmelzung von Lebewesen - Wirbeltieren mit ihren Symbionten, wie man auch sagen könnte - als was total Normales zu nehmen.

War aber nie so. Wurde nie als normal angesehen und nie habe ich einen Kinderarzt, meine Mutter oder einen Lehrer sagen gehört, dass der Mensch und alle Lebewesen faszinierende Geschöpfe sind, die durch ihre überwiegend friedliche Ko-Existenz diese fröhliche Lebendigkeit auf unserem Planeten ermöglichen.

In Bio haben wir in den 80er Jahren gelernt, dass es AIDS gibt. Von da an waren überhaupt alle Körperflüssigkeiten tabu. Das gab der Virologie sicher ihren zigsten Schub und der Sprache ihre gewohnte kriegerische Ausdrucksform in noch stärkerem Maße.

Die Verprachlichung und Vermenschlichung von Viren ist schon auch ein echtes Problem.

Wir Menschen können immer nur in Sprache ausdrücken, was wir vermitteln wollen. Längst ist aber die Sprache des Konflikts in unsere Köpfe eingezogen und - ich muss es sagen, ein Aberglaube - führt dazu, dass wir alles als feindlich betrachten wollen, was die Grenzen unseres Körpers überwindet und "in uns hineinfährt". Assoziationen von Exorzismus entstehen mir.

Ich bin immer wieder erstaunt über mein Erstaunen, dass anscheinend so wenigen das klar ist. Jedem Ding oder jeder Person oder Nation oder Gruppe, der wir den Kampf angesagt haben, hat uns gezeigt, dass wir den Kampf verlieren. Ist das noch keinem aufgefallen?

Die Kampf-Parolinistas

Der Kampf gegen die Drogen, der Kampf gegen den Alkohol, der Kampf gegen den Terror, der Kampf gegen die Manipulation, der Kampf gegen Krebs, Armut, Reichtum, Elend, Hunger, Korruption und so weiter.
Gewonnen?

Kriegerische Auseinandersetzungen und der unfähige Umgang mit dem Tod haben einen Sprachgebrauch etabliert, bei dem es eigentlich immer um "Kampf" geht.

Ich denke, die rasante Bereitschaft, einem Ding für alles die Schuld in die Schuhe zu schieben, die muss man wohl damit begründen, dass das Überlegen und Nachdenken zu möglichen vielfältigen und kaum überschau- und verstehbaren Sachen - nicht "Ur-Sachen" - zu anstrengend ist und man sich daher diesen langen und umständlichen Umweg spart und mit der einfachsten Antwort zufrieden gibt. "Hast du Virus, musst du Angst."

Wir Snobs nennen das "Reduktionismus".

Man kann aber auch Aberglaube sagen, das läuft vielleicht aufs Selbe hinaus, ist eben nur etwas altmodischer.

Wieder Staunen: Wie kann es sein, in dieser modernen Welt, wo wir alle so viel von der Wissenschaft halten, dass wir noch immer so ticken wie es unsere angeblich dummen Vorfahren taten? Ich bin mir nicht mehr so sicher darüber, wie ich es mal war, dass unsere menschlichen Gesellen wirklich so dumm warn und wir wirklich so schlau sind.

Ich will es mal ein für alle mal so formulieren, dass man versteht, wieso ich in Betracht ziehe, mich als Virus-Leugner zu verstehen und es keine Beleidigung sein muss. Vielleicht auch einfach nur witzig.

Erstmal: Keiner kann Gesundheit oder Krankheit wirklich definieren.

Gibt's nicht. Ist nicht möglich. Braucht auch nicht definiert zu werden, macht nur Probleme, wenn man es versucht. Soll jeder für sich bestimmen können.

Dann: Jeder Tag, jede Minute, jede Sekunde bewegt sich mein Körper in einer Umgebung, die sich verändert. Welt-Klima, lokales Wetter, Luftdruck, Elektromagnetik, Luftqualität, häusliche Umgebung, andere Umgebung, Wasserqualität, Geräusch-Pegel, existierende Tiere, Pflanzen, Nahrungsquellen, Sonneneinstrahlung und andere auf die Erde treffenden Strahlen oder Partikel aus dem Weltraum sowie alle sonstigen, hier nicht genannten Umgebungs-Einflüsse.

Was in meinem Körper geschieht, ist noch einmal ein eigener Kosmos, der, durch die äußere Hülle -auch Haut genannt - und durch die anderen Kanäle alles Vorstellbare und Unvorstellbare aufnimmt, verarbeitet, verstoffwechselt, transportiert und miteinander vernetzt, in Wirkung bringt und so weiter.

Die meisten Dinge - behaupte ich - kennen wir gar nicht bzw. haben Sie genau deswegen noch nicht erfunden.

Mit "erfinden" meine ich die abstrakten Gegenstände, die wir mit "Gesundheit" oder "Krankheit" verbinden. Ich mir eigentlich schon lange die Frage stelle, wieso wir so eifrig neue Krankheiten erfinden, denn man muss schon sagen, das Pschyrembel hat beachtliche Ausmaße erreicht.

Da wir uns gar nicht gleichzeitig auf alles konzentrieren können, was da so los ist in unserer Umgebung (ich erinnere an Luftdruck, Luftqualität, Temperatur, Strahlen usw. usw) und in uns drin, reduzieren wir unser Denken und Handeln auf das, was wir denken, beeinflussen zu können: Essen und Trinken in der Hauptsache.

Und noch so ein bisschen Bewegung und Sport.

Für's Geistige nehmen wir ein wenig Esoterik mit ins Programm auf.

Und nun das Virus.

Mundschutz.

Ich frage mich: wenn wir das wirklich durchzögen. So in Echt. Wenn genug Leute sich von mir fern halten, ich den üblichen Dunst, Schweiß, das Husten und Rotzen in der Bahn nicht mehr haben darf. Kann es dann sein, dass ich wie Michael Jackson enden werde? Nichts für ungut, er eignet sich nur sehr gut als Bild für einen Menschen, der sich scheinbar vor allem gefürchtet hat.

Da wir Menschen uns als Herde begreifen, die wir auch sind, und diese Herde sich in einzelne Tiere auf der Wiese verteilen, die sich nicht mehr berührt und sonstwie mit Körperflüssigkeiten einen skandalösen Austausch betreibt: Wie soll die Herde dann lebensfähig sein, wenn sie sich nicht eingesteht, dass immer einige Tiere an irgendwas sterben, aber man deshalb nicht gleich alle Tiere mit Antibiotika zudröhnen muss?

Tatsächlich: ich glaube, wir begannen schon vor C., uns Menschen so wie unsere Massenzucht-Tiere zu behandeln. Mal ehrlich, das ist gruselig. Die Bullen, denen wird das Sperma entzogen, die Kühe invitro-fertilisiert, die Herden alle unter Medikamente gesetzt, für den Fall, dass ihr wisst schon.

Ich sehe viele Ähnlichkeiten.

Massenmenschenhaltung unter strenger Bewachung durch sauberes Entkörperlichen. Für die einen Frauen ist es die Pille davor, für die anderen die danach. Dann gibt's eben auch die künstliche Befruchtung und beim Mann einmal ins Glas ... naja ...

Wer jetzt sagt, dass die Leute so empörend verharmlosend die Ära der Nazis mit der Gegenwart vergleichen, der kann mal ein bisschen über diese Ähnlichkeiten nachdenken. Nur, weil das Ganze eher wie Huxley's Welt anmutet, ist sie deswegen noch immer nicht "schön"(er) .

In wessen Seele die Faust sitzt, und fest umklammert, was da an mentaler Unterdrückung geschieht, der glaubt, dass nur die anderen glauben und dass Glaube was Schlimmes ist.

Denke ich nicht.

Wir alle glauben doch nur. Wissen wird so wie so überbewertet.

Weil aber auch schon das Wort "Glaube" so unfassbar beschmiert ist und ein derartig schlechtes Image hat, haben sich Leute immer wieder neue Begriffe einfallen lassen. Beispielsweise Konstruktivismus.

Lest mal den Heinz von Förster. Für den kann ich gar nicht genug Werbung machen. Ein schöner Buch-Titel von ihm ist auch: "Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners". Noch besser aber finde ich beispielsweise dieses Gespräch hier.

Macht gute Laune.

Können wir alle brauchen.

Tschüss.


Bild von Jin Kim auf Pixabay

Sort:  

Äh, nein.

Du hast insofern Recht, als dass man das Wissen, das durch die Wissenschaft erarbeitet wurde/wird, nicht für 100% sicher halten darf. Wissenschaft ist eine Methode zur systematischen Annäherung an die Wahrheit, sie produziert nicht die Wahrheit selbst.
ABER das heißt eben noch lange nicht, dass alles komplett beliebig ist, und ein sich selbst zusammen gereimtes Weltbild aus logischer Sicht gleichwertig wäre. Der wissenschaftliche Konsens ist ja nichts, was sich irgend wer aus dem Finger saugt, sondern die systematisch erworbene beste (=wahrscheinlichste) Annäherung an eine Tatsache. Auf dein Beispiel umgemünzt: Wenn du behaupten willst, dass Viren nicht existieren, genügt es nicht, das einfach zu behaupten. Du musst dann ein Erklärungsmodell für 100.000 Phänomene aufbauen, die momentan durch die Existenz von Viren erklärt werden, und dieses muss in sich so schlüssig sein, dass es wahrscheinlicher ist als das aktuelle. DANN erst würde der Vollzug eines Paradigmenwechsel logisch betrachtet Sinn machen. Viel Spaß dabei.

Dasselbe gilt für Covid-19. Wenn du behaupten willst, die Krankheit würde nicht ursächlich durch den sars-cov2 Virus ausgelöst werden, musst du ein besseres Erklärungsmodell liefern. Ich habe schon allerlei Bullshit gelesen, von 5G über "ohne Virus erkranken die genauso" usw., und habe noch nichts gesehen, was auch nur im Entferntesten als haltbar bezeichnet werden könnte. Und solange das so ist, ist sars-cov2 logisch betrachtet die mit Abstand beste (=wahrscheinlichste) Erklärung der Pandemie.

Having said this: Auch ich denke, dass viele Maßnahmen absolut überzogen sind, und dass der Virus nicht wesentlich gefährlicher ist als andere Krankheiten, mit denen wir auch leben. Ja, echt.
Aber es ist eine Sache, die Maßnahmen zu kritisieren. Eine ganz andere ist es, Erklärungsversuchen anzuhängen, deren "Wahrheits-Wahrscheinlichkeit" irgendwo unter 0,000000001% liegt. Sogar wenn man das ganze dann als Humor tagged. ;-)

Loading...

Du hast ein Upvote von mir bekommen, diese soll die Deutsche Community unterstützen. Wenn du mich unterstützten möchtest, dann sende mir eine Delegation. Egal wie klein die Unterstützung ist, Du hilfst damit der Community. DANKE!