Postmortem – Kryptos

in #crypto3 years ago

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Eigentlich wäre es sehr einfach das Postmortem über meine Kryptos zu schreiben. „2020 war kein gutes Jahr“. Wie der Teufel es so will, hat sich aber dies gerade in den letzten Wochen wieder gewendet und macht es doch schwieriger darüber zu schreiben. Also müssen wir da doch nochmal im Detail ran…

Wertlos

Ein nicht unerheblicher Teil der Kryptos ist seit 2017 unter die Räder gekommen und kann heute eigentlich nur noch als „wertlos“ eingestuft werden. Da hilft es auch nicht mehr laut HODL zu schreien, da die dahinter befindlichen Projekte nicht mehr aktiv sind. Wieso da überhaupt noch ein Trading stattfindet ist mir ein Rätsel. Zumindest wie es noch Käufer geben kann. Als Halter dienen mir die Coins einzig und alleine dazu um irgendwann einmal Verluste zu realisieren und diese mit den Gewinnen zu verrechnen.

Auf dieser Sicht sind sie also nicht ganz wertlos für mich. Allerdings stufe ich ihren Wert als „wertlos“ ein. Hier runter zählen für mich Coins wie Substratum, Bitdegree, Voyager (ehemals Ethos). Nur noch Insolvenzmasse…

Lebende Tote

Ein andere Kategorie von Projekten fasse ich zusammen in die Gruppe der „Lebenden Toten“. So müsste auch Voyager eigentlich darein fallen, da das Projekt auch weiterhin noch aktiv ist. Allerdings nur in den USA und damit weit ab von dem was man einst mal werden sollte.

Allerdings fasse ich dort auch andere noch aktive Projekte rein, die allerdings ihr Ziel verfehlt haben. Dazu zähle ich auch Bankera, die zwar weiterhin kleinere Dividenden abwerfen, aber eine desolate Kommunikationspolitik betreiben, hohe Verluste hatten und ich nicht wirklich Gründe dafür sehe, dass sich dies mittelfristig ändern wird.

Ähnlich auch bei Stratis, die lange Zeit in den TOP20 rangierten und wirklich eine gute Chance hatten in der Microsoft-Welt etwas zu werden. Zwar liefert man hier fleißig neue Projekte, aber die Geschwindigkeit dafür ist viel zu niedrig als das man damit noch etwas vernünftiges aufgebaut bekommt.

Ähnlich sieht es auch bei NEO oder ONT aus, die zwar weiterhin existieren und laufen, allerdings kaum Verbesserungen erkennen lassen und irgendwie keine vernünftige Story mehr haben um irgendwann einmal in den vordersten Plätzen wieder mit zumischen. Ebenfalls unterm Strich vermutlich also Konkursmasse falls man mal Gewinne realisiert. Nur welche die noch irgendwie hin und wieder mal zuckt.

Technologisch Abgehängt

Hier runter zähle ich Verge und Zilliqa. Nein, nein… bitte kein Missverständnis. Diese Projekte wären tatsächlich eigentlich recht solide und man könnte froh sein, wenn man sie noch hat. Leider habe ich die Entwicklung nicht so aktiv mitverfolgt und es gab neue Software (die hier auf einem aktuellen System nicht mehr läuft) bzw. es gab einen Token SWAP auf eine andere Chain, die ich verpasst habe.

Entsprechend hänge ich z.B. bei Zilliqa auf den alten ERC20-Token und kann damit eigentlich nichts sinnvolles mehr machen. Zwar hat man angekündigt noch einen Umtausch zu machen für Leute wie mich, allerdings ist das schon Mist. Alleine das man die Projekte nicht mehr aktiv verfolgt ist eigentlich für mich ein Indikator, dass man sie auch nicht mehr selbst haben sollte. Hier wird sich noch zeigen, ob ich ein Recovery hin bekomme und daraus irgend einen Wert bekomme.

Ethereum

Anders sieht es bei Ethereum aus bei denen ich noch ein paar halte. Es ist im Kern nicht fiel, sondern vorwiegend Reste von irgendwelchen Transaktionen, die man irgendwann mal zusammen gesammelt hat. Allerdings sind die Preise für Ethereum nicht wirklich auf dem Niveau von 2017 und somit auch eher zu den Verlierern zu zählen.

Eigentlich hatte ich vor mich im Crypto-Winter ein wenig noch damit einzudecken, bin allerdings recht froh, dass ich dies nicht getan habe. Das man immer noch am Staking arbeitet und immer weniger Projekte darauf aufbauen, zeigt mir, dass die Probleme doch wesentlich größer sind als man dies ursprünglich suggeriert. Ethereum hat sehr viel für die Krypto-Welt getan, bewegt sich aber eben doch wie ein Dinosaurier…

Bitcoin

Ich gebe hier den Bitcoin-Fans recht, dass ich mich geirrt habe. Ich war nie ein Freund von Bitcoin und habe stets auf Alts gesetzt. Doch Bitcoin hat es wirklich geschafft sich als „Gold-Standard“ in der Welt zu etablieren und somit habe ich auch stets immer mal wieder welche akkumuliert.

Wenn ich gefragt werde wieviele ich den halten würde, sage ich immer gerne: Ausreichend. Neben echten Gold zähle ich Bitcoin nicht als Trading-Gut, sondern eher als eine Inflationsabsicherung. Gerade im Gegensatz zum Gold hat man dieses Jahr aber sehr gut an den Bitcoins verdient. Von 3000 USD auf 19,3kUSD sind schon eine ordentliche Hausnummer.

Cardano

Zweifelsfrei mein Lieblingsprojekt und stets meine Wette gegen Ethereum gewesen. Das hier einer der frühen Entwickler von Ethereum beteiligt war und sich die Zeit nehmen wollte etwas solides aufzubauen, fand ich stets sympathisch. Das man nun aber ausgerechnet Ethereum beim Staking trotz langer Entwicklungszeit geschlagen hat, ist ein immenser Sieg.

Dieses Jahr ging mit Shelly das Staking online und ich muss sagen, dass dies ausgezeichnet funktioniert. Ohne ständig eine Wallet online zu halten, kann man einfach an einen Pool delegieren und somit an Ada profitieren. Mit Gouen steht nun eine Era des Smart Contracts an, womit man endgültig als Plattform mit Ethereum gleichzieht.

Beim Preis wurde dies honoriert. Mit teilweise 3¢ im Preis, bewegt man sich momentan um die 15¢ herum. Dies ist immer noch sehr weit weg von der alten Marke in 2017, aber es fällt doch auf, dass Cardano bei den Top10 neben Bitcoin auch an schlechten Tagen oft zum Sieger gehört.

Hier hat sich meine Wette auf das Cardano Team gelohnt! Ich sehe hier weiterhin sehr viel Potenzial, wenn es gelingen sollte Projekte auch wirklich in den täglichen Gebrauch zu kriegen. Das hier gerade Projekte wie Äthopien in Angriff genommen werden, halte ich für Smart. Dort lässt sich eine Digitalisierung schneller umsetzen als in Ländern in denen die Innenminister glauben, dass man Verschlüsselung ein „bissel“ anbrechen könnte…

Hive & Steem

Ich finde weiterhin sehr traurig was dort passiert ist und das sich die Community gespalten hat. Gut war dies für beide Communities nicht, die nicht nur kleiner wurden, sondern auch an Aktivität eingebüsst haben. Man merkt hier auf Hive schon deutlich, dass weniger los ist als früher und gleichzeitig auch der Wert eher Tendenz nach unten geht.

Damals habe ich mich für Hive entschieden und ich sehe hier auch kein echtes Investment. Für mich ist das eher Spielgeld um ein wenig Spaß auf der Chain zu haben und hier und da einmal einen guten Beitrag zu honorieren. Die Idee ist halt super, aber es bleibt zu hoffen, dass wir nicht mehr ganz so oft forken…

Fazit

Über die Höhe meiner Cryptos mache ich eigentlich keine Angabe. Es handelt sich aber um einen kleineren 5-stelligen Betrag und somit wesentlich mehr als viele auf die Idee komme würden. Wie immer im Hochrisiko-Bereich muss man stets sehr breit gestreut reingehen, weil eben viele Projekt auf ihrem Weg zur Reife scheitern und gegen die Wand fahren.

Tatsächlich kann ich meine ganzen Verluste nur mit Bitcoin und Cardano problemlos ausgleichen. Viel bleibt dann am Ende zwar nicht übrig, aber immerhin habe ich damit dann zwei gut funktionierende Projekte im Portfolio, die immerhin in Zukunft eine gute Chance auf ein gutes Wachstum haben.

Das rein von der Gewichtung ich damals bereits stark auf Cardano gesetzt habe, macht mir Mut. Viele der anderen genannten Projekte sind nur kleinere Beträge reingelaufen. Das nun ausgerechnet zum Jahresende der Gesamtmarkt wieder nach oben zieht, ist ein gutes Signal. Bleibt zu hoffen, dass der Winter nun endlich um ist.

Trotzdem trat eben auch das Massensterben an Projekten ein von dem ich immer gewarnt habe. Und geht man die TOP100 durch, vermisst man einige der damals gehypten Tokens oder merkt darin kaum noch Lebenszeichen. Wer rein auf Bitcoin gesetzt hat, gehört klar zu den Gewinnern des Crypto-Winters. Doch auch dies hat nicht jeder eben kommen sehen.

Für mich bleiben Kryptos ein interessantes Umfeld um etwas Spieltrieb auszuleben. Will man hier jedoch Gewinne machen, begibt man sich oft eben doch schnell in den Bereich des Glückspiels… mit dem unterschied, dass einem manchmal technische Schwierigkeiten oder Fehler einen Strich durch die Rechnung machen, selbst dann, wenn man einen Gewinn erhält ;)

Sort:  

Ja es ist faszinierend zu erkennen, aber gleichzeitig haben wir es auch immer gewusst. Das irre Konzept von POW hat einfach den nötigen Druck dahinter, dass der Preis sich gegen den Markt aufbäumen kann.
Bitcoin könnte die dümmste und auch gleichzeitig schlauste Erfindung im Finanzsektor aller Zeiten sein.

Eine gute Frage für 2021 wäre:
Wird es zu einem zweiten AltCoin Frühling kommen nachdem BTC über 20k ausbricht und anfängt zu konsolidieren oder ist der AltCoin Markt bereits zu breit und wirr geworden? Wir werden sehen, die Möglichkeiten der offenen Preismanipulation im AltCoin Bereich sind auf jeden Fall ein stark wachsendes Problem.

Wir alle hodln ein gewisses Spektrum am 'Underdogs' nehme ich an. Ein Almanac (B2F) der Altcoins wäre sehr praktisch :))

Der Bitcoin ist leider (als Sicht eines Gegners) doch sehr gut ausbalanciert. Dies habe ich stets unterschätzt und eher gedacht, dass er unter seiner technologischen Last irgendwann obsolete wird. Aber blickt man über die Alts, muss man da skeptisch werden.

Ich selbst hoffe auch sehr davon, dass nun mit einem neuen Bitcoin ATH doch noch etwas Schwung auch am Altcoin-Markt reinkommt. Am Ende muss man aber eben auch fairerweise sagen, dass kein Produkt langfristig bestehen wird, wenn es nicht einen Nutzen liefert. Leider klingen viele Projekte eben nur auf dem Papier cool und haben es stets versäumt einen echten Nutzen zu schaffen.

Hauptsache die Projekte sind noch aktiv und es wird gearbeitet dran. Dann kann sich HODL auch (vielleicht noch) auszahlen. :)

Da ist dein ATH, 20k heute.

Dann lass Mal die Korken knallen !BEER

Cardano geht mit ;) Na, dann gibt es wenigstens in dem Markt noch eine Weihnachtsrally ;)


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Bin schon gespannt, wie sich Kryptos nächstes Jahr weiterentwickeln, sehe Bitcoin als digitales Gold mit noch viel Potential nach oben. Wir sind erst am Anfang der Krypto-Entwicklung meiner Meinung nach. Viele haben sich mit dem Thema noch gar nicht befasst oder noch nicht getraut, zu investieren. Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern, wenn immer mehr Firmen Kryptos unterstützen.

Ich bin immer etwas gespalten bei dem Thema. Die breite Masse wird darauf setzen, wenn es für sie mehr Vorteile als Nachteile bringt. Gerade wenn ich mir anblicke wie technikkonservativ viele hier sind, bin ich mir nicht sicher, ob die Early Adopter-These wirklich greift.

Blockchain wird definitiv eine große Zukunft haben. Ob dies aber für die meisten Coins/Tokens gilt, bleibt abzuwarten. Bitcoin selbst hat auf Grund seines Vertrauensstellung eine Sonderrolle. Gerade in Konflikten wie Venuzuela hat sich gezeigt, dass im Zweifel viele doch darauf setzen.

Ich selbst bin auch eher bullisch für die nächsten Jahre. Halt ein skeptischer Bulle ;)


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