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RE: Das Dilemma heutiger Wissenschaft

in #deutsch3 years ago

Ich quasi zu einer Existenz als subjektiver Empfänger von Wirklichkeit verdammt bin.

Das ist ja noch ein anderer Faktor, der die Sache nicht grade einfacher macht. Selbst das, was man mit eigenen Augen sieht und erlebt ist nicht notwendigerweise die objektive Wahrheit. Aber daran läßt sich nichts ändern - "wahrer" geht es nun mal nicht.

Jemand, der auf einer kleinen Insel lebt und denkt, das wäre die gesamte Welt, kann dort nicht allein sein Leben lang leben...

Er muß ja auch nicht allein dort leben. Seine Erfahrungen bleiben aber trotzdem auf die Insel beschränkt. So mag er vieleicht annehmen das es auf der ganzen Welt schön warm ist und die Wälder aus Palmen bestehen, und damit glücklich sein. Wahr ist es trotzdem nicht.

Wohl aber ist es von Vorteil, Besuch aus der Welt zu erhalten und die mitgebrachten Geschichten...

Hier sind wir aber dann wieder bei der Wahrheitsproblematik. Genau das passiert mit uns ja ständig - Leute von anderswo her erzählen uns irgendwelche Stories, die wir nicht wirklich verifizieren können.

Wer eine eher isolierte Gemeinschaft zu ihrem Glück zwingen will...
Sowas ist sicher suboptimal, trotzdem wird es wohl oft nicht anders gehen. Denn wie Du selbst sagst, irgendwann gibt es immer mal Kontakt mit der Außenwelt. Und dann ist Nichtwissen ein schwerer Nachteil. Dafür gibt es ja auch genug Beispiele in der Geschichte.

Man muß sich wohl eingestehen, das das Leben - der Verlauf der Geschichte und das Schicksal der Menschen darin - nicht von Natur aus einen auf Glücklichsein gerichteten Kurs nimmt. Ist schön sich das Gegenteil vorzustellen, aber nicht realistisch.

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Er muß ja auch nicht allein dort leben. Seine Erfahrungen bleiben aber trotzdem auf die Insel beschränkt. So mag er vieleicht annehmen das es auf der ganzen Welt schön warm ist und die Wälder aus Palmen bestehen, und damit glücklich sein. Wahr ist es trotzdem nicht.

Wem schadet es, dass er solches glauben mag? Auch wenn es nicht wahr ist, so ist es auch nicht weiter tragisch, wenn man solches glaubt. In dem Moment, wo einer selbst in die Ferne geht, wird er schon erkennen, dass es nicht überall Palmen gibt.

Ist doch ein Unterschied, ob ich "in Echt" Leuten von woanders begegne oder diese anderen über mediale Kanäle gefiltert wahrnehme.

Das Nichtwissen... ich würde das mit fehlender Menschenkenntnis betiteln. Eine gesunde Portion Skepsis, gepaart mit einer gesunden Portion Neugier, wie findest du diese Mischung?

Nein, das mit dem "Glück" ist doch eher eine Redensart. Ich habe es nicht wörtlich gemeint, sondern eher mit einer Prise Ironie.

Zu solchen Relativierungen fällt mir jetzt auch nichts mehr ein. Es ging hier ursprünglich um Wahrheit, Fake News, was man glauben kann und was nicht usw.

Wem schadet es, wenn jemand unwissend ist? Nun, vor allem demjenigen selbst würde ich sagen. Denn damit wird er zur leichten Beute. Schau Dir zB. die Incas an. Die dachten auch, sie wären die Größten und wissen alles, hatten aber eigentlich keine Ahnung was los ist.