Das Dilemma heutiger Wissenschaft

in #deutsch3 years ago (edited)

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„Mit dem Wort ‚Wissenschaft' wird heutzutage ein lächerlicher Fetischismus getrieben“, stellte schon 1928 der veritable baltische Naturforscher Jakob von Uexküll d. Ä. fest. „Wenn du die Tanzschritte auf dem Parkett der Wissenschaft hinter dich gebracht hast und nicht hinausposaunst, was du begriffen hast, dann schadet der Durchblick nicht“. Das ist das zynische Verdikt des Ungarn György Konrad in seinem Werk „Der Komplize“. (s. dazu auch das aufschlussreiche Buch des Italieners Frederico di Trocchio: „Der große Schwindel“, 1994).

Die an Universitäten praktizierte Wissenschaft bewegt sich oft nicht in, sondern neben der Realität. Sie ist - im Gegensatz übrigens zu der mit Riesenschritten voranschreitenden Technik - in weiten Teilen nur Betätigungsstätte von Routine und Geistesklemptnerei, Auffanglager für Glaubenshungrige, die dort mit eloquent verpackter Theoretik abgespeist werden. Sofern sie nicht zum Stoff wird für das Nürnberger-Trichter-Lernen einer Bologna-Ausbildung, dient sie als Nahrungsmittel für Sinnsucher, denen mit wortreichem Geplänkel und den Wundersprüchen der „Experten“ Heilung versprochen wird.

Das war nicht immer so. Die Wissenschaft hatte strahlendere Zeiten - als sie sich noch auf Aussagen über real erlebbare Phänomene und deren Analyse beschränkte. Auch heute gibt es innerhalb des etablierten Wissenschaftsbetriebs noch Nischen, in denen gründlich gearbeitet und geforscht wird (s. Arnulf Baring, 1997). Aber sie sind kaum sichtbar im lauten, bunten Trubel des modernen Hochschulbetriebs.
Die etablierte Wissenschaft kommt vielfach zu spät. Sie zwängt die aktuellen Geschehnisse in das ihr geläufige Gepräge der Vergangenheit. Selbst wenn man (wie ich) der Wissenschaft prinzipiell positiv gegenübersteht und jahrelang in ihr gearbeitet hat, stimmt einen bedenklich, zu welchen Aussagen sich z. B. namhafte Hirnforscher hinreißen lassen (s. meine früheren Beiträge zu Ich, Gesellschaft und Freiheit). Gerade bei ihnen offenbart sich das Dilemma derzeitiger Wissenschaft in besonders krasser Weise - in Gestalt abenteuerlicher Unkenntnis grundlegender epistemologischer Zusammenhänge. Die meisten „Wissenschaftler“ haben den erkenntnistheoretischen Umschwung, der sich in der europäischen Aufklärungsperiode vollzogen hatte, heute immer noch nicht verinnerlicht.
Stanislav Andreski zeigt anhand einer Reihe von Beispielen, wie bodenlos die selbst von international geschätzten Experten verkündeten Wahrheiten sind (1977). Ihre Aussagensysteme bewegen sich – so Andreski - fernab der Wirklichkeit. An deren Stelle erfände man sich eine (oft mathematisch aufgebauschte) Fiktion von Realität. Der Realitätsbegriff vieler Wissenschaftler gehört Traditionsbeständen an, deren Geltungsanspruch ein eher ironisches Urteil nahelegt. Die rasante technische Entwicklung beweist: wirklichkeitsrelevanter Fortschritt wächst nicht auf den Bäumen der Schulen. Er wächst auf den Bäumen der Wildnis (Beispiel Silikon Valley).

Die betrüblichen Erscheinungen im heutigen Wissenschaftsbetrieb werden begünstigt durch den Umstand, dass die Universitäten vor allem dem Broterwerb dienen. Viele Bemühungen innerhalb der Wissenschaft erwachsen nicht zuletzt aus dem Bedürfnis des physischen Existenzerhalts. Wissenschaftler erlangen ihre Position über ein sogenanntes „Brotstudium“. Als Brotbeschaffungsmaßnahme ist Wissenschaft eine Beschäftigung im bürgerlichen Sinn. Das ist an sich nichts Anrüchiges. Aber dadurch geraten die zu erforschenden Gegenstände oft außer Sicht. Die Erfordernisse des Geldverdienens und das mit dem akademischen Beruf verbundene bürgerliche Renommee übernehmen die Regie über das Forschungsgeschehen.

Bei der Einschätzung des Wahrheitsgehalts wissenschaftlicher Aussagen ist äußerste Vorsicht geboten, selbst in empirisch verfahrenden Fachgebieten. So haben der Neurologe Ulrich Dirnagl und seine Mitarbeiter nachgewiesen, dass viele der Forschungsergebnisse, z. B. in der Biomedizin, wertlos seien. Sie beruhen oft auf unsauber geplanten Experimenten. Messdaten würden geschönt. Existentielle Entscheidungen (z. B. für ein bestimmtes Medikament) würden statistisch auf viel zu kleine Fallzahlen gegründet. Man könne anstelle solcher Experimente auch eine Münze werfen und gelangte dadurch zu ebenso genauen Untersuchungsergebnissen. - Die oft kostspieligen Experimente „gehen zulasten der Bürger, die diese mit Steuermilliarden finanzieren“ (SPIEGEL, 17/20).

Erkenntnisfortschritt vollzieht sich sowohl in monumentalen Paradigmenwechseln (Thomas Kuhn) als auch in den eher verhaltenen Falsifikationen des dahinfließenden Forschungsalltags (Karl Popper). Man kann darüber streiten, welcher der beiden Vorgänge die Entwicklung des allgemeinen Wissensstandes mehr vorantreibt. Unerlässlich für den Wert erkenntnisrelevanter Aussagen ist jedenfalls ihr Bezug auf Beobachtbares. Das hatten in der Vergangenheit vor allem die britischen Aufklärer betont. Ergänzt sei hier noch: unser Beobachten richtet sich nicht allein auf Sin- nesdaten, sondern auch auf Geistesvorgänge - wie jeder weiß, der einmal eine Additionsaufgabe nicht maschinell gelöst hat. – Aber das nur nebenbei.

Es gilt, Grundsätzlicheres zu bedenken.
Das eigentliche Dilemma der Wissenschaft besteht darin: Viele ihrer Betreiber bemerken nicht, dass sie in ihren Aussagen im Grunde nur subjektive Eindrücke vermitteln. Hier offenbart sich ein erhebliches erkenntnistheoretisches Defizit. Als ob es dafür noch eines Beweises bedürfe, entblödete sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft nicht, gegen den Schalk Dieter Nuhr vorzugehen, den sie ursprünglich für PR-Zwecke engagiert hatte, quasi als ihren „Botschafter“. Nuhr vertritt hinsichtlich des Gültigkeitsanspruchs theoretischer Aussagen einen durchaus respektablen, aber offenbar unerwünschten Standpunkt. Er hatte sich – was er übrigens gern tut, schon aus beruflichen Gründen – an einem Dogma vergangen. Es lautet: Die Wissenschaft bietet die objektive Wahrheit. Darüber hatte er sich lustig gemacht – offenbar ein Tabubruch. In der öffentlichen Rüge dieses Tabubruchs und der Einleitung entsprechender Maßnahmen gegen Nuhr sei die Forschungsgemeinschaft „von allen guten Geistern verlassen“ gewesen, schreibt die Wochenschrift ZEIT (Nr. 33/2020).

Natürlich liefern die Wissenschaftler immer nur subjektive Wahrheiten. Für den Fall der „objektivsten“ Wissenschaft, nämlich die Mathematik, habe ich das auf der Basis der Erkenntnistheorie Immanuel Kants ausführlich gezeigt und begründet (2020). Natürlich können subjektive Wahrheiten zu intersubjektiven Wahrheiten werden – wie vor allem in der Mathematik und in der Physik. In solchen Fällen nennt man sie gern „objektiv“. So nennt sie dann auch Kant.
Um die Anthropozentrik und Subjektivität wissenschaftlichen Beobachtens und Aussagens klar zum Ausdruck zu bringen, sollte man hinsichtlich der Weltdinge und Weltvorgänge nicht von an sich seienden „Objekten“ sprechen, sondern von Phänomenen, das heißt von subjektiv bzw. intersubjektiv erlebbaren Erscheinungen. Theoretische Aussagen mit Erkenntnisanspruch müssen den wirklich erlebbaren Phänomenen adäquat sein. Phänomenadäquanz hat noch nie einer Theorie geschadet, zumal sie deren Praxisrelevanz begründet (der Verf., 2020).

Auch schützt sie vor allzu voreiligen und unbekümmerten Falsifikationsversuchen der Theoriekritik.
Das Wissen über die Notwendigkeit, alle Aussagen auf Beobachtungsdaten und deren Analyse zu gründen, ist im Hochschulbetrieb vielfach in Vergessenheit geraten. Man erkennt und beurteilt seinen Forschungsgegenstand nicht von der eigenen Erlebnisbasis aus, sondern aufgrund von schematischen Zerrbildern, von denen man selber nicht weiß, wie sie einem entstanden sind, die man aber wie Heiligtümer gegen jede Kritik verteidigt. Dennoch gilt: jede Untersuchung, die sich der Forderung nach Phänomenadäquanz verpflichtet fühlt, muss von subjektiv erlebten Beobachtungsdaten ausgehen. Denn dies sind die wahren Quellen menschlicher Erkenntnis.

Was ich überhaupt nur erkennen kann und warum ich es so und nicht anders erkenne, das hat Immanuel Kant unwiderleglich klargestellt. Von da an wurde es möglich, jede bloße Vermutung oder Anmaßung von einer eigentlichen Erkenntnis zu unterscheiden. - Die Nichtbeachtung elementarer epistemologischer Zusammenhänge bedingt folgenreiche Fehlentscheidungen, und zwar nicht nur in der Forschungspraxis selbst, sondern auch bei ihren Sponsoren.

Praxisrelevante Theorie sollte stets aus der Analyse jener Praxis erwachsen, über die sie Aussagen macht. Das Nichtbeachten dieses Grundsatzes führt leicht dazu, Theorie auf bloße Eingebung zu gründen. Wo sich Theorie diesbezüglich verdächtig macht, hilft zu ihrer Entlarvung nur eins: die erneute Zuwendung zu den Phänomenen und deren kritische Analyse. Wenn wir eine bessere Praxis haben wollen, müssen wir uns befreien von der molluskenhaften Terminologie mancher Theoretiker und von deren dumpfbackigen Denkbildern.

Seit einiger Zeit ist es Mode geworden, von einer wissenschaftlichen Theorie ganz und gar Neuartiges, alles Bisherige Umwerfendes zu erwarten. Abgesehen davon, dass es bei einer Theorie, die doch theoria sein sollte (Überschau über das, was ist; s. Ernst Cassirer 1964), unglaublich wäre, wenn sie sich anheischte, etwas bislang nie Geahntes zutage zu fördern (vortheoretische Welthabe hat doch auch ihre Erkenntnis und ihr Wissen, und zwar aufgrund des unmittelbaren Umgangs mit den Sachen), erscheint ein derartiges Ansinnen bei realistischer Einschätzung menschlicher Möglichkeiten einigermaßen befremdlich.

Man darf von der Wissenschaft erwarten, dass sie Neues und bislang nicht Gesehenes ans Licht bringt. Wollte sie aber den Anspruch erheben (oder einer entsprechenden Erwartung entsprechen wollen), die Ergebnisse aller bisherigen Denk- und Forschungsarbeit auszulöschen, oder der Versuchung erliegen, den Rubikon unseres Erkenntnisvermögens zu überschreiten, dann würde sie sich zumindest verdächtig machen. Selbst der revolutionärste „Paradigmenwechsel“ sollte diese Grenze nicht sprengen wollen. Er kommt sonst schnell in Konflikt mit der Realität.

Die auf Dauer tragfähigen Forschungsergebnisse sind nicht irgendwelche willkürlichen Neuschöpfungen, die mit ihrem Glanz an „Originalität“ das Publikum hysterisieren oder bis zur Demut düpieren. Es sind jene, die ans Licht bringen, was schon vorher - ohne die Helle klaren Bewusst- seins - unser Leben bestimmte bzw. was aufgrund fehlender Apparatur unseren Sinnen bisher verborgen blieb.
Typische Beispiele für die Phänomenvergessenheit heutiger Wissenschaft finden wir in den Sozialwissenschaften. Manche dort entstandene Theorie ist nichts als intellektualistisch aufgemotzte Trivialphilosophie. Der Leser versuche doch einmal, die Datenmengen zu ermitteln bzw. zu prüfen, die den Aussagen vieler Soziologen zugrunde liegen. Ihr Vorgehen geht manchmal sogar bewusst nicht von empirischen Daten aus. Sozialwissenschaft versteht sich als Projekt, „konsistente und plausible Beschreibungs- und Erklärungsmodelle zu liefern“ (Ingolfur Blühdorn, 2019), mit denen man an die Realität herangehen kann, um sie dann „richtig“ zu verstehen. Mit anderen Worten: Ich produziere eine Theorie und schaue dann, ob und wie die Realität dazu passt. So habe ich die Möglichkeit, die Deutung der Fakten derart zurechtzubiegen, dass am Ende die Realität zur Theorie passt. Die Öffentlichkeit hat sich daran gewöhnt, das für eine seriöse Forschungsmethode zu halten. Ich überlasse es den Lesern zu beurteilen, ob dies noch etwas mit jener „Wirklichkeitswissenschaft“ zu tun hat, die sich Max Weber für die Soziologie einst gewünscht hatte.

Der Grund für die Irrelevanz vieler Erkenntnisse, die die Soziologie der Öffentlichkeit präsentiert, liegt vor allem in der sachfernen Bestimmung ihres Forschungsgegenstands. Eine Untersuchung sozialer Sachverhalte ist nämlich - das wird oft nicht gesehen - gleich zu Anfang mit einem massiven Problem konfrontiert. Es entsteht bei dem Versuch, den Gegenstand „Gesellschaft“ zu bestimmen. Da zeigt sich: Es gibt so etwas wie „die“ Gesellschaft gar nicht, jedenfalls nicht als Entität, als reales Etwas. Es existieren nur miteinander in Wechselwirkung stehende einzelne Menschen. Das Wort „Gesellschaft“ ist nichts anderes als „ein Etikett für eine Menge von interagierenden Individuen“ (Murray Rothbard, 2012). Die individuellen Interaktionen insgesamt nennen wir dann „die“ Gesellschaft.
Das Problem der Sozialwissenschaft ist: sie kann uns ihr Forschungsobjekt „Gesellschaft“ nicht zeigen. Die Beobachtungsdaten über das, was sie ihren Gegenstand nennt, findet sie nur bei einzeln handelnden und einzeln kommunizierenden Individuen. Gesellschaft ist also - genau genommen – nichts anderes als Gesellschaftlichkeit, eine Eigenschaft real existierender Individuen. Neben vielen anderen Eigenschaften kommt dem Menschen auch die Eigenschaft „Gesellschaftlichkeit“ zu. Dass es sich hier um eine Eigenschaft handelt, wusste schon Aristoteles. Er definierte den Menschen als zoon politikon, als Lebewesen mit der Eigenschaft „Gesellschaftlichkeit“.

Gesellschaft - als dinglich fassbarer Gegenstand - existiert zweifellos nicht. Gesellschaft kann insofern auch kein reales Forschungsobjekt sein. Wer die Schriften manches Soziologen aufmerksam studiert, wird sich schon gefragt haben: an welchem Gegenstand forscht der eigentlich? - Es lässt sich nur das empirisch erfassen, das „vor Augen“ liegt. Und das ist die Eigenschaft „Gesellschaftlichkeit“ bei jedem einzelnen Menschen. Mit der Erforschung „der“ Gesellschaft wird man ein kritisches Publikum so lange nicht zufrieden stellen können, bis erwiesen ist, dass Gesellschaft etwas ist, was als gegenständlich Eigenes und real beobachtbares Phänomen erlebt werden kann, und zwar als ein über die Individualität Hinausgehendes.

Schon der Begründer der Soziologie, Auguste Comte, widerstand der Versuchung nicht, „die“ Gesellschaft für ein eigenständiges Objekt zu halten. Sein „sozialer Organismus“ entstammt Anleihen, die er – nach seinen eigenen Worten (!) - der Biologie entnommen hat. Die von ihm geschaffene neue Wissenschaft definiert er dann auch als spezielle Abteilung der Biologie (Nachdruck 1974).
Solange nicht gezeigt ist, dass „die“ Gesellschaft eine eigenständige Seinsweise hat, etwa in der Art eines biologischen, ebenfalls aus Einzelelementen zusammengesetzten Organismus, müssen alle Behauptungen, hierüber erkenntnisrelevantes Wissen erlangen zu können, abgewiesen werden. Soziale Forschungsdaten sind immer nur Daten, die bei real agierenden und real kommunizierenden Individuen gewonnen werden können. Denn nur solche Daten sind unserer Beobachtung zugänglich.

Auch ich verwende in meinen Schriften gern das Wort „Gesellschaft“ (bzw. „Gemeinschaft“). Dabei assoziiere ich aber stets die Eigenschaft Gesellschaftlichkeit. Meine Leser sind gut beraten, wenn sie bei einschlägigen Textstellen den Bezug des Wortes „Gesellschaft“ zum Individuum und seiner Eigenschaft „Gesellschaftlichkeit“ nicht vergessen.
Begriffe wie „Gemeinschaft“ und „Gesellschaft“ sind bloße Abstrakta, Erzeugnisse unseres Geistes. Ihnen entspricht keine Entität. Sie werden aber - in der Nachfolge Comtes - behandelt wie eine Art von Lebewesen, die eigenständiges Sein haben. Ganz deutlich wird dies in den Werken der Systemtheoretiker. Hier wird die Gesellschaft aufgefasst als organisiertes System, das einer sogenannten „Umwelt“ gegenübersteht (Talcott Parsons, 1996; Niklas Luhmann, 2012). Solch ein System soll sogar „selbstreferenziell“ sein, d. h. in der Lage, „sich selbst zu beobachten und zu beschreiben“ (Luhmann). Um was für ein Tier handelt es sich hier eigentlich? – Wir erfahren es nicht.

Hat man „die“ Gesellschaft zu einem eigenständigen Lebewesen gemacht, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, ihr einen eigenen Willen anzudichten, die sog. „volonté générale“ („Gemeinwille“, Jean-Jaque Rousseau, Nachdruck 2011). Die volonté générale setzt voraus, dass die Menschen zu einem organischen Etwas zusammengefügt sind. Dieses Etwas wird als besonderes Lebewesen gesehen, bei dem man glaubt, ihm einen Willen verpassen zu können.
Aus der Fiktion der volonté générale, die bis heute das Denken der Gesellschaftstheoretiker zählebig bestimmt, sind die schlimmsten Entartungserscheinungen der letzten zwei Jahrhunderte entstanden. In ihrem Namen wurde der Menschheit unsägliches Leid zugefügt. In eine volonté générale - einmal von einer Mehrheit von Menschen als gegeben akzeptiert - kann jedes schicksalhaft machtbegünstigte Ich hineinschlüpfen. Stets fand sich jemand, der sich als Vollstrecker der volonté générale aufblies und dem jedes Mittel recht war zur Befriedigung seiner Gelüste.

Grundsätzlich ist einmal festzuhalten: Ein Gruppenhandeln und ein Erforschen dieses Handelns gibt es nicht. Auch bei einem gemeinsamen Projekt sehen wir immer nur Einzelne handeln, wenn auch gemeinsam. Eine Anzahl von Individuen kann man durchaus – zu einer Gesamtheit aufaddiert - „die“ Gesellschaft nennen. Man hat damit aber keinen neuen Forschungsgegenstand. Erforschen lässt sich nur immer der gesellschaftliche Umgang der einzelnen Mitglieder der Gruppe (beim gemeinsamen Handeln oder beim gemeinsamen Reden). Die aufgrund der Beobachtung oder Befragung dieser Mitglieder ermittelten Daten können dann im Nachgang den Aussagen über „die“ Gesellschaft, „die“ Gruppe zugrunde gelegt werden. Sie lassen sich dann als „Basis-Daten“ mit Hilfe der Mathematik (Statistik) zu Durchschnittswerten verarbeiten. Damit ergibt sich aber kein fulminant neues Wissen. Es bleibt nach wie vor ein Wissen über individuelles Handeln.
Wie riskant die Übertragung von statistisch ermittelten Gruppendaten nicht nur auf gegenwärtige, sondern vor allem auch auf künftige Ereignisse ist, zeigen die dramatischen Fehleinschätzungen sogenannter „Hochrechnungen“, etwa anlässlich der Bundestagswahl 2013, wo die Partei der „Grünen“ laut Vorhersage 23% der Stimmen erhalten sollte, aber nur 8,4% erhielt (eine Fehleinschätzung von weit über 100%). Auch die Vorhersagen der Volksabstimmung in England 2016 und der amerikanischen Präsidentschaftswahl im gleichen Jahr gehören zu den unrühmlichen Beispielen der Prognoseeffizienz statistisch verfahrender Wissenschaft.

Angesichts der jüngsten globalen Ereignisse und deren Voraussicht, Deutung und Erfassung durch die Sozialwissenschaft darf man die Frage wiederholen, die Wilhelm Röpke 1937 vor dem Hintergrund damaliger Ereignisse schon einmal gestellt hatte: „Was gilt eigentlich noch von unseren Lehren?“ Viele Aussagensysteme des sozialwissenschaftlichen Theoriebetriebs sind mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Hier macht sich geübte Wortschläue daran, Blödsinn zu verkünden.
Der Schweizer Theoretiker Wulf Rohland schreibt 1983 - mit Blick vor allem auf die Sozialökonomie -: „Die Wissenschaft arbeitet heute auf vollen Touren und will nicht wahrhaben, dass das einzige Ergebnis darin besteht, dass sie sich immer mehr einsandet.“ In Bezug auf den bekannten Nobelpreisträger der Ökonomie, Paul Krugman, schreibt Thomas Straubhaar (ebenfalls Schweizer): „Will die Ökonomik nicht vollends zu einem Glasperlenspiel... entrückter Modellbauer degenerieren, muss sie zeigen, dass ihre Erkenntnisse relevant, aktuell und für die Gesellschaft von Nutzen sind.“ (DIE WELT vom 3.7.15). Genau das sind sie derzeit weder in der Soziologie noch in ihrem Ableger Nationalökonomie, was sich vielfach erwiesen hat.
Der Soziologe Ulrich Beck spricht von der „selbstverschuldeten Borniertheit und historischen Unvernunft“ seiner Kollegen, die oft nichts als „soziologische Plattitüden“ verkündeten. Aber auch er hängt dem Glauben an, dass für das Forschen eine vorher schon erdachte Theorie da sein muss, um dann im Nachgang die Fakten richtig erfassen zu können. So spricht er von einem „Theorierahmen, der Einzelfallstudien ermöglicht“ (2017; so wie auch Ingolfur Blühdorn, s. o.). Die Theorie soll offenbar vor jeder Empirie schon existieren.

Mit dieser Einstellung geraten die Sozialwissenschaftler leicht in Gefahr, die Hüter des Gesinnungsprimats unserer Zeit zu werden. Statt Wissen über die Realität zu liefern, erbauen sie die Schutzkirche der Utopie unserer Zeit. Die Entwicklung der „Traumgesellschaft des kindhaften Neumenschen“ (René Zeyer, 2016) muss ja irgendwie wissenschaftlich begleitet werden.
Es ist manchmal schon grotesk, mit welcher Präpotenz und Chuzpe mancher Soziologe sein Geschäft betreibt. Die derzeitige Hochschulstruktur lässt das zu. Sie macht möglich, dass man sich im warmen Raum der Gesellschaftswissenschaft in ein Fauteuil fallen lassen kann, das mit Worten wie Sozialisation, soziabel, Sozialethik, sozialverträglich, Sozialprestige, soziokulturell, Soziografie und vielen anderen Sozios so komfortabel gepolstert ist, dass man es sich darin richtig bequem machen kann. Die Universität ist das Eldorado der „Sonntagssoziologen“ (Jacques Rancière, 2019).

mit wissenschaftlichem Gruß
euer Zeitgedanken

Zitierte Literatur:

Andreski, Stanislav, Die Hexenmeister der Sozialwissenschaften, München 1977
Baring, Arnulf, Scheitert Deutschland? - Abschied von unseren Wunschwelten, Stuttgart 1997

Beck, Johannes, Der Bildungswahn, Reinbek 1994

Beck, Ulrich, Weltrisikogesellschaft, Frankfurt/M. 2017

Blühdorn, Ingolfur, Simulative Demokratie – Neue Politik nach der postdemokratischen Wende, Frankfurt/M. 2019
Cassirer, Ernst, Philosophie der symbolischen Formen, Bd. I bis III, Darmstadt, 1964
Comte, August, Die Soziologie (Hrsg. Friedrich Blaschke), Stuttgart 1974
Eckardt, Dietrich, Theorie und Phänomenadäquanz – Die Arithmetik als Exempel, Berlin 2020
Kuhn, Thomas, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt/M. 2014
Luhmann, Niklas, Soziale Systeme, Frankfurt/M. 2012

Parsons, Talcott, Das System moderner Gesellschaften, München 1996

Popper, Karl, Logik der Forschung, Tübingen 1969

Rancière, Jacques, Der Hass der Demokratie, Berlin 2019

Rohland, Wulf, Gelddefinition und Geldschöpfung, Bern 1983

Rousseau, Jean-Jacques, Vom Gesellschaftsvertrag, Nachdruck Stuttgart 2011
Trocchio, Frederico di, Der große Schwindel - Betrug und Fälschung in der Wissenschaft, Frankfurt/Main 1994
Uexküll, Jakob von, Theoretische Biologie, Berlin 1928

Zeyer, René, Die Kinder der Aufklärung; in: Günther, Christian/Reichel, Werner (Hrsg.), Infantilismus, o. O. 2016

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Jeder, der zwei Gramm Hirn hat und den aktuellen Wissenschaftsbetrieb mal von innen gesehen hat, weiß, dass das zu 99% Bullshit ist, was in den Universitäten getrieben wird. Popper scheint gar nicht zu existieren. Die dollsten Blüten treiben die sog. Sozial- und Gesellschaftswissenschaften, denen auch die Ökonomie zuzurechnen ist. Mega-Dünnschiss wie Gender-Studies etc.pp setzen dem Ganzen nur seine satirische Krone auf.

Ändert aber nix, da "Wissenschaft" bzw. das, was sich dafür verkauft, die neue Religion ist. Was anderes hat der hohle, materialistische Westen ja nicht zu bieten. Es wird zwar immer von unseren Werten gelabert, aber es gibt keine. In diese Lücke tritt nun die "Wissenschaft". Die Inquisition ist ja schon am Werkeln.

Die Wissenschaft ist dazu da, die Politik der Regierung wissenschaftlich zu untermauern und das war noch nie anders. Außer ganz früher, da hat diese Position die Geistlichkeit eingenommen.
Diejenigen, die wirklich gut sind und etwas Sinnvolles stiften könnten, werden halt dann gezwungen möglichst schädliche Dinge zu produzieren, wenn es die Regierung gerade braucht.
Beispiele gibt es genug (Atombomben statt Kraftwerke, Biokampfstoffe statt Medikamente, usw.).
Auch bei den Nobelpreisen wird allzu oft nur das nachgewiesen, was die Praktiker schon lange wussten und umgesetzt haben (z.B. Autophagie).
Trotzdem bin ich froh, dass es so ist wie es ist.
Ich nutze es als Kontraindikator. So weiß ich immer genau wie ich mich verhalten muss.
Sehr oft holt mich die Wissenschaft dann in 10 bis 20 Jahren ein.
Was mich dann natürlich moralisch vor Probleme stellt.

Ausgenommen von dem oben Gesagtem sind natürlich unsere bundesdeutschen Wissenschaftler aus dem Bereich der Virologie.
Die haben immer recht und das Ziel für jeden demokratischen Europäer kann hier nur die Planübererfüllung sein.
Maske auf zum Gebet.

Ich weiß nicht, ob es immer so war. Jedenfalls ist es wahrscheinlich. Damit kann ich auch generell und erkenntnistheorisch gut leben, solange mir die Wissenschaftsidioten nicht persönlich auf den Sack gehen.

Da ist viel Wahres dran, womit ich aber nicht einverstanden bin ist die Aussage, das das früher anders oder sogar besser war. Wobei die Definition von "früher" natürlich schwierig ist. Aber sagen wir mal, seit der Zeit wo allerhand schriftlich festgehalten wurde.
Wahre Wissenschaft hats schon immer nicht leicht gehabt. Nur zu oft geht es mehr um den Erhalt von persönlichem Profit, Positionen, aber auch einfach die Schmach widerlegt zu werden. Das zieht sich durch die gesamte Geschichte. Als Beispiele kann man Galileo nennen, oder Darwin, Einstein oder Wegener - alle wurden erst als Spinner (oder Schlimmeres) bezeichnet. Solange bis die Fakten so unübersehbar waren, das niemand noch ernsthaft widersprechen konne. Außer der katholischen Kirche, bei der spielen auch Fakten keine Rolle.
Ein prima Beispiel in heutiger Zeit ist Zahi A. Hawass, Ägyptologe und lange Jahre Chef der ägyptischen Altertumsverwaltung. Er ist der Ansicht, das nur er ganau weis was die letzten 6000 Jahre in Ägypten passiert ist, und jeder der was neues herausfindet ist ein Idiot und gehört eingesperrt - und das hat er sogar bei ein paar Leuten durchgesetzt, weil er die richtigen Beziehungen in der Politik hat.
Alles in allem: Business as usual, wie schon seit Jahrhunderten.

Ich stimme dir zu.
Gerade die Widerlegung ist doch eigentlich etwas, was ein Wissenschaftler nahezu begrüßen müsste, wenn er authentisch ist und sich freuen, dass da jemand kommt, der sich die Mühe macht. Da aber heute alles mit Geld und Zeit unrettbar verstrickt ist, kommen die Wissenschaftler aus ihrem Hamsterrad genauso wenig raus wie alle anderen. Mit dem Unterschied, dass normale Arbeiter oder Angestellte keine globalen Trends bestimmen. ... aber, ich vergaß, das sind ja die Medien, die sich auf jeden wissenschaftlichen Hype drauf stürzen oder ihre langweiligen abgekupferten Pressemeldungen, von den Agenturen frei Haus geliefert, veröffentlichen.

Wie kommst du zu diesen Erkenntnissen? Gibt es besondere Literatur, die du liest oder besondere Lebenserfahrungen? Ägypten: Da fällt mir Graham Hancock ein, der sich schon seit Jahrzehnten mit der einseitigen Ägyptologie herum ärgert.

Na ja, die von mir genannten Beispiele sind ja mittlerweile allgemein bekannt, und die Evolutionstheorie oder die Plattentektonik werden von niemand mehr bezweifelt (außer von einigen Lernresistenten).
Und im Zusammenhang mit Hawass habe ich, wie es der Zufall will, grade eine Doku von @nuoviso "Das Cheops Projekt" auf Amazon Prime gesehen. Darin werden, zugegeben, einige steile Thesen aufgestellt, die völlig von der herkömmlichen Sichtweise abweichen. Aber das heißt ja nicht, das man sich diese nicht genauer ansehen sollte. Zumal moderne Analysemethoden heute vieles sichtbar machen können was bislang ungeklärt war. Aber genau das versuchte Hawass mit allen Mitteln zu verhindern. Denn dabei könnte ja herauskommen, das er ohne wirkliche Fakten zu naben jahrelang die Koryphäe gespielt hat, wobei er es sich auf Staatskosten hat gutgehen lassen. Mittlerweile, nach dem "Arabischen Frühling" ist er auch schwer in die Kritik geraten und gefeuert worden.

... hmm ... ich habe gerade den Gedanken, dass ich im Grunde nicht mehr viel von dem glaube, was in den Medien gesagt wird über Leute. Manchmal sind es die Guten, die man durch den Reißwolf zieht, aus Gründen, die der Leser nicht kennt. Die erscheinen einem dann wie die Bösen... ich bin da mittlerweile sehr skeptisch geworden. ich kenn den Mann Hawass nicht.

Die herkömmliche Sichtweise wird, so habe ich gelernt und so soll es vorkommen, oft von denen geliefert, die sie herkömmlich zu gestalten wussten. Ich denke, es ist wohl ratsam, sich so viele Perspektiven wie möglich zu etwas anzuhören. Allerdings, dort, wo es mich nicht betrifft und die Ägyptologie ist eine solche Sache, da halte ich mich mit eigenen Ansichten zurück, weil ich davon wirklich nichts verstehe. Den Hancock fand ich interessant aus anderen Gründen, aber er hat sich tatsächlich fürchterlich über das Establishment aufgeregt.

Natürlich kann man letztendlich nur über das sicher sein, was man selbst gesehen hat. Wirklich physikalisch gesehen, meine ich, nicht in Medien oder gelesen oder von anderen Leuten gehört oder sowas. Allerdings wird die Welt ziehmlich klein, wenn man das konsequent durchzieht.
Hawass beobachte ich schon viele Jahre. Früher war er quasi in jeder Doku präsent in der es um das antike Ägypten ging. Und er hat immer wieder mal kritische Archäologen kaltgestellt, zB. indem er durch Hausverbote deren Forschung verhindert hat. Sowas ist für mich kein Wissenschaftler. Ich kann mir auch lebhaft vorstellen warum er das gemacht hat - er saß ja im gemachten Nest, war bestens politisch verknüpft usw.
Das sowas andere Forscher aufregt, ist ja nur verständlich. Aber wie gesagt, auch nicht neu. Früher gab es zB. auch oft Diskriminierung wegen Standesdünkel, oder bei weiblichen Wissenschaftlerinnen.

Natürlich kann man letztendlich nur über das sicher sein, was man selbst gesehen hat. Wirklich physikalisch gesehen, meine ich, nicht in Medien oder gelesen oder von anderen Leuten gehört oder sowas. Allerdings wird die Welt ziehmlich klein, wenn man das konsequent durchzieht.

Ein interessanter Aspekt, wie ich finde. Ob die Welt dadurch klein wird, weiß ich nicht zu sagen, nur, dass sie bereits jetzt sehr klein geworden ist, wo man sich fast ausschließlich von medialen Ereignissen online informiert und die physikalische Welt auf ein solches Minimum reduziert ist, dass man zwangsläufig auf Medien ausweicht. Es wäre interessant, zu überprüfen, ob die Welt sich nicht als reich und inspirierend offenbart, wenn man sie aufs physikalisch Erreichbare, Erfahrbare und Verstehbare "reduziert" (wobei hier die Reduktion als positiv zu verstehen wäre).

So würde ich also argumentieren, dass das, was du als kleine Welt bezeichnest, längst eingetreten ist, nur eben umgekehrt. Die Erfahrungen in der physisch lokalen Wirklichkeit sind vergleichsweise gering. Jedenfalls in meiner. Vielleicht wäre es anders, lebte ich auf dem Land, mit mehreren Leuten, unterschiedlichen Generationen und einer nicht auf reine Erwerbsarbeit orientierten Lebensweise.

Was du über Hawass sagst, kann stimmen oder auch nicht stimmen. Selbst wenn man O-Töne oder gar Interviews zeigt, wissen wir, dass etwas aus dem Zusammenhang gerissen sein kann und ein Schurke als solcher erscheint, dessen Aussagen man verzerrt. Es kann aber eben genauso sein, wie du sagst und er gehört zu denen, die andere unterdrücken wollen.

Standesdünkel sind gewiss an der Tagesordnung. So viel ist sicher :)

Der Begriff "kleine Welt" war vielleicht mißverständlich. Wir sagen dies oft, weil wir heute Infos aus allen noch so fernen Winkeln der Welt erhalten können, in kürzester Zeit und vom Sofa aus.
So meinte ich das aber nicht. Wenn du nur zur Kenntnis nimmst was du selbst siehst und erlebst, dann ist deine Welt wirklich klein - weil man dann kaum etwas von der Welt mitbekommt. Wie jemand, der auf einer kleinen Insel wohnt und denkt, das wäre die gesamte Welt - weil er vom Rest der Welt nichts weis.

Zu Hawass: ja, wenn man nur 1 oder 2 Leute hört, die sagen er wäre unfair, dann kann das leicht eine Falschinformation, Intrige oder sowas sein. Wenn man das aber über Jahre immer wieder hört... Man müßte mal nachprüfen, wieviele Verwandte von ihm Jobs bei der Antikenverwaltung oder anderen Regierungsstellen haben bzw. hatten. Würde mich nicht wundern wenn das eine stattliche Anzahl ist.

Standesdünkel hat die Wissenschaft schon oft behindert, grade zB. in England bis ins 20. Jahrhundert hinein. Leute ohne Akademischen Titel, Vermögen oder wenigsten einem Adelstitel, erhielten kaum Anerkennung egal was sie herausfanden. Und Frauen schon garnicht.

Es stimmt, ich sehe es genauso wie du, dass "die Gesellschaft" keine fassbare Entität ist. Und gebrauche den Begriff der Gesellschaft eher ungerne, oft mit großem Widerwillen beim Schreiben. Das ist übrigens ganz interessant, nicht, welche Widerstände beim Schreiben man bei sich beobachten kann?

Ich kenne nicht alle Systemtheoretiker, bin aber vermutlich darin belesener als manch anderer. Mir gefällt aus der Riege dieser Leute Heinz von Förster am besten, der hielt ebenfalls nichts von solchen Zuschreibungen, auch und gerade, weil er als "Kybernetiker" gefeiert worden ist - er hat lieber gesagt, er ist der "Heinz". Aber ich denke, du tust Luhman subjektiv Unrecht. Möglicherweise könntest du hier deinen eigenen Rat annehmen und die Übersetzung des Begriffs "System" eben in solcher Art anwenden, wie du es auch für "Gesellschaft" tust?

Für ein wirklich gutes Lese-Erlebnis kann ich das hier empfehlen, ich bin fast sicher, es könnte dir gefallen:

https://www.univie.ac.at/heinz-von-foerster-archive/etexte/int.pdf

Ein anderer Systemiker, das ist Russel Ackhoff, allerdings alles auf Englisch - falls du in dieser Sprache liest, kann ich dir auch was von ihm als Link schicken. Ich stimme nicht mit allem überein, was die Systemiker so publizierten, wenngleich es heute kaum noch welche zu geben scheint... Aber es finden sich sehr sehr gute Texte/Bücher unter diesen.

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