Herr der Fliegen

in #deutsch14 days ago

ist ein Film aus dem Jahr 1990. Es ist die zweite Verfilmung des gleichnamigen Buches von William Golding. Die Story handelt von einem Flugzeug voller junger Militärkadetten, das im Meer abstürzt. Die Kinder können sich auf eine unbewohnte Insel retten.

Schnell schaffen sich die Kinder zu organisieren. Sie wählen einen Anführer, machen mit einer Brille Feuer und bilden eine Jägergruppe. Gleichwohl es sich um Kinder handelt, wohnt der Konflikt der Gruppe von Anfang an inne. Schnell spalten sie sich wegen unterschiedlicher Interessen und die resultierenden Gruppen führen gegeneinander Krieg.

Ein Film, wie er nicht besser zur heutigen Zeit passen kann. Die Buchvorlage von William Golding ist ein Klassiker, der in Schulen als Lehrmaterial dient. Die These von Golding: Selbst in einem unschuldigen Kind ist die destruktive Kraft des Menschen eingebaut. Eine Gruppe junger und unschuldiger Kinder auf einer einsamen und paradisischen Insel ist ein interessantes Gedankenexperiment. Wie würde sich die Gemeinschaft entwickeln? Die Prognose von Golding ist düster...

Das Buch ist ein Meisterwerk und ein Klassiker. Da ich das Buch gelesen habe, kann ich es auch gut mit dem Film vergleichen und der Film ist sehr nahe dran. Vielleicht etwas zu nahe dran, denn der Film spult das Buch hölzern und linear ab. Einerseits ist das gut so, denn es gibt viele Filme die von der Buchvorlage abweichen. Andererseits hätte dem Film etwas mehr Vitalität und Farbe gut getan. Aber das ist nebensächlich. Die Botschaft des Buches wird transportiert und somit handelt es sich um eine hoch interessantes Experiment mit jungen Menschen auf einer einsamen Insel. Wer möchte, kann darin eine komprimierte Entstehung unserer Zivilisation im Zeitraffer sehen. Wer würde denn auch nur auf die Idee kommen, dass alles in Interessenkonflikte und Kriege am Ende mündet...

Zwei Daumen hoch, sehr sehenswert, eine eindeutige Filmempfehlung, hier gibt es eine Story auf hohem Niveau.

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Klasse, vielen Dank für diese wahre Geschichte, die wunderbar zu der Story von William Golding passt, das hat sich bei mir eingebrannt.

Tolle Geschichte!

Hallo @dejanmilo, danke für das Posting.
Ich "mußte" das Buch im Englisch-Unterricht lesen, auf englisch. Das war damals etwas schwierig für mich, da mein Englisch zu der Zeit nicht wirklich gut war.

Aber es ist ein sehr gutes Buch, leider mit einer traurigen Botschaft, wie du ja auch geschrieben hast. Die destruktive Kraft, von der Religion als Teufel oder Dämon bezeichnet, steckt wohl von Anfang an in jedem Menschen. Die Lebensaufgabe ist es, diese destruktiven Kräfte im Zaum zu halten.

Leider gibt und gab es zu allen Zeiten Menschen, die diese Kräfte und Ängste bei anderen Menschen ausnutzen, um ihre Interessen durchzusetzen.

Da haben wir was gemeinsam: Ich musste das Buch auch im Englischunterricht lesen. Viel später habe ich das Buch freiwillig nochmal gelesen. Jahre später sehe ich das Buch mit völlig anderen Augen, als ich es damals als Schüler tat.