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RE: Germany‘s decline - induced by cultural degeneration

in #deutsch11 months ago

Mal provokant gefragt: Was hast du unternommen, um das Deutsche zu erhalten? Hast du klassisch geheiratet oder sogar in der Kirche dich trauen lassen, hast du einen traditionellen Polterabend gehabt, tragt ihr in der Nachbarschaft Kränze durchs Dorf und lasst ihr "das Kind pissen", wenn es ein Neugeborenes gibt?
Bist du im Gesangs-Verein oder mal ein Schützenkönig gewesen, hast du die Organisation der Karnevalisten in der Narrenzeit übernommen und hast du einen Sohn gezeugt, ein Haus gebaut und einen Baum gepflanzt? Wie feierst du die Meilensteine im Leben und auf welche Weise begräbst du die Toten? Was genau macht dich zum Deutschen?

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Ich bin Österreicher, aber abgesehen davon wüsste ich nicht, was Dich das angeht. Brauchtum ist ein Teil der Kultur, ja, aber nicht das Einzige. Es ist auch das Teilen der Werte, der Tugenden und der Geschichte.

Daher war meine Frage als "provokant" gekennzeichnet.
Woraus leiten sich besagte Werte und Tugenden ab, wenn nicht aus einer als gemeinsam empfundenen deutschen/österreichischen Kultur? Kultur ist zu einem wichtigen Teil Gewohnheit/Brauchtum, die bedeutsamen Abschnitte im Leben von Menschen und Jahreszeiten mittels bestimmter Festivitäten und Rituale zu feiern, oder nicht?

Mir scheint die Frage berechtig, dass wenn man hierzulande oder bei euch moniert, dass zu viele Ausländer da sind, ob es nicht eine eigene Verantwortung gibt, das aufgegeben zu haben, was einem eine Identität gibt, anstatt es den Ausländern anzukreiden.
Mir persönlich geht es durchaus so, dass ich den Verlust dessen, was ich genannt hatte (Heirat, Totenfeiern, Geburt eines Kindes) als tragisch erlebe. Dann aber müsste ich mich fragen, inwieweit ich zu diesem Verlust beigetragen habe und mir anschauen, welchen Lebensstil ich pflege und ob ich überhaupt eine gemeinsame Tradition am Leben hielt oder halte.
Meine Antwort darauf ist, dass ich zum großen Teil das, was ich als Kind erlebt habe, nicht selbst fortführte. Wohl, weil ich es nicht als so bedeutsam erlebte, weil der Rest meiner Umgebung es ebenso wenig mit Bedeutung belud.

dass islamistische Terroristen und Sympathisanten, die in D. zu Zehntauenden in den letzten Jahren eingewandert sind, alle auf einmal aktiv werden

Das halte ich für eine übertrieben Aussage, genauso wie ich es übertrieben finde, einen deutschen Volkslehrer als rechtsextremistisch zu bezeichnen, beispielsweise.

Ob du heute in Berlin, Wien, Damaskus oder Kabul, Bangkok oder Jerusalem, Dubai oder Tokio lebst, überall haben die Menschen Autos (oder wollen welche), es gibt Telefonie, Internet, Straßen, Züge, Flugzeuge, Bankkonten, Rechnungswesen, Versicherungen, Steuern und Abgaben. Überall haben sie eine Regierung.
Es ist aus meiner Sicht die Zwangsläufigkeit der Großstadt und das moderne Leben, wodurch Traditionen als erstes aufgegeben werden (im Vergleich zu ländlichen Regionen).

Ich gehe davon aus, dass Menschen, die aus dem Ausland sind, ebenso viel Kulturverlust erlebt haben, wie wir es tun. Es wird immer von "Integration" geredet, aber worin sollen sich die Ausländer integrieren, wenn nicht in das, was in den hierzulande lebenden Menschen gefestigt ist?

Ich würde sagen, ich habe heutzutage mit einem Inder oder Araber mehr gemein als das, was uns voneinander unterscheidet (als je zuvor). Ich könnte den hier lebenden Moslems ihren Ramadan neiden, gehe aber davon aus, dass spätestens die Kinder und Kindeskinder diesen aufgegeben haben werden und genauso wenig Erntedankfest und Fastenzeit zelebrieren wie wir es tun. Weltweit gehen die Geburten zurück, ein deutliches Zeichen, dass die Moderne überall Einzug gehalten hat. Ich habe aber nichts dagegen, bestimmte Werte wieder aufleben zu lassen oder dafür zu plädieren.

Das alles wäre schön und gut, wenn all die Syrer, Afghanen und Tschetschenen, die zu uns kommen, die gleiche Sozialisation erhalten hätten. Leider ignorierst Du, dass weite Teile im afrikanischen Raum und im nahen Osten so aufgewachsen sind, dass Konflikte mit einem Messer "gelöst" werden, dass man zur Herstellung der Familienehre schon einmal jemanden umbringen muss oder dass Frauen, die sich freizügig kleiden, in deren Augen vergewaltigt werden wollen. Kein Einzelfall, sondern zehntausendfache Normalität. Selbst wenn alle ein Auto und ein Handy haben wollen, diese Programmierung im Kopf geht nicht einfach verloren und unsere Gesetze und Behörden sind in keinster Weise dafür ausgelegt, damit fertigzuwerden. Viele wollen sich gar nicht "integrieren" lassen, sondern machen sich über unsere Weicheier-Gesellschaft und über die Almans lustig.
Dass millionenfach solche Menschen in D. leben, ist sozialer Brennstoff. Noch werden sie mit Sozialhilfen, die weltweit einzigartig hoch sind, auf Kosten der Einheimischen ruhigestellt. Aber warte mal ab, wenn der Staat richtig pleite ist und die Gelder runterfährt...

Du bist doch sonst niemand, der so argumentiert.

zehntausendfache Normalität

das erinnert mich an die Aussagen, nach denen "jede Familie mindestens einen Toten zu beklagen haben wird" - das kauf ich nicht.

Nehmen wir aber mal an, es wäre so wie du sagst. Deine Schwester, Cousine, Nichte wird, weil sie sich freizügig gekleidet hat, vergewaltigt und das steht als Tatsache fest. Du sagst also, die deutsche Justiz und die deutsche Polizei macht nichts dagegen? Dann solltest du vielleicht weniger die Überzeugungen der Täter beklagen sondern vielmehr das betonen, was an Überzeugung im eigenen Land zu fehlen scheint?
In meiner Welt, wenn ich einen Hamburger Polizisten fragen würde oder einen Richter in der Stadt, denke, dass die in jedem Fall dazu eine eindeutige Haltung haben würden. Genau wie die Brüder, Väter oder Onkel von Töchtern, Schwestern oder Nichten.

Allerdings glaube ich keine Sekunde lang, dass ein gemeiner Syrer oder Afghane oder Teschtschene eine Sozialisation erhalten hat, nach der die Vergewaltigung von Frauen nicht ebenso verboten und verachtet ist wie allgemein bei uns. Wenn du sagst, dass es in diesen Ländern keine Gesetze und Gerichte gibt, die solches unter Strafe stellen bzw. nicht ächten und dass die Frauen in diesen Ländern unterdrückt leben, dann denke ich, dass du falsch liegst.

Ja, da haben wir definitiv unterschiedliche Meinungen.

das ist wohl so.