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RE: Sylt, Corona und die Gästelisten

in #deutsch4 years ago

Umso gravierender ist es, dass die Namen und Daten der Kontaktlisten für andere Zwecke missbraucht werden. Zum einen von der Polizei (auch für kleine Delikte!) Zum anderen bin den Betreibern/Angestellten selbst.

Wenn ich Angst haben muss, dass der seltsame Kellner mir nach dem Besuch plötzlich schreibt, weil er meine Handynummer von der Kontaktliste hat, ist das schon abschreckend.

Daher müssten hier klare Regeln und Konsequenzen für den Umgang mit diesen Daten geschaffen werden. Ansonsten kann ich es gut nachvollziehen, dass manche ihre Daten nicht angeben wollen. Auch, wenn das letztlich natürlich gefährlich sein kann.

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Zum einen von der Polizei (auch für kleine Delikte!)

Hast Du dazu eine Quelle? Ich habe eben bei einer kurzen Recherche nur ein Fall gefunden indem man bei einem versuchten Mord und einer Bedrohungslage Spiegel.de Zeugen anhand Gästelisten ermittelte. Dies scheint aber auch unter Umständen die Rechtslage ZDF.de herzugeben.

Das natürlich - wie im Spiegelartikel - Leute vom Personal plötzlich Kontaktiert werden geht nicht, dem Grunde nach ist dies aber ja auch durch Datenschutzgrundverordnung u.ä. geregelt - dem muss eben nur nachgegangen werden - ganz klar.

Was aber auch das Beispiel Sylt zeigt: Wichtig ist das zeitnah Kontaktpersonen ermittelt werden müssen, ich denke bei 10.000 möglichen Infektionen die im Falle eines Ferienortes zudem kreuz und quer durch Deutschland verteilt werden steht schon das Allgemeinwohl deutlich höher.

Man darf ja auch nicht vergessen: So gern wir Soziale Kontakt haben und das Nachtleben genießen wollen, zwingt ja niemand jemanden in ein Geschäft zu gehen indem man verpflichtet ist Kontaktdaten anzugeben.

Was passieren kann haben wir in Ischgl (Bericht der Expertenkommission) gesehen, auf dessen Vorkommnisse ja eine große Menge Internationaler Infektionen zurückzuführen sind. Natürlich ist dieser Ausbruch nicht mit der heutigen Zeit, aufgrund der jetzigen Maßnahmen und der Kontaktdatenverfolgung, vergleichbar - dennoch sollte eben dazu diese Kontaktdatenverfolgung schnell und effizient funktionieren.

Zeitlicher Verzug durch erschwerte Ermittlung bedeutet leider zwingend das auch unwissend CoVid-Positive Menschen herumlaufen und spätestens in deren Familien und engeren Umfeld, indem ja nun kein AHA Regeln gelten, andere Infizieren.

Wie gesagt - Probleme mit dem Datenschutz müssen angegangen werden, ohne Frage. Allerdings müssen auch Daten erhoben werden ansonsten birgt meiner Meinung nach das offenhalten von Bars und Kneipen ein nicht zu kalkulierendes Risiko. Und Gastronomen solcher Betriebe müssen meiner Meinung nach zwingend AHA Regeln durchsetzen und Gästelisten erheben, diese ordentlich führen und vor Missbrauch schützen.

https://netzpolitik.org/2020/bayern-polizei-nutzt-corona-kontaktlisten-fuer-drogenermittlungen/

So etwas in diese Richtung. Ich weiß nicht, wie häufig das tatsächlich passiert, aber es reicht, um das Vertrauen zu untergraben. Wenn konsequent sichergestellt würde, dass die Daten alleine für die Corona-Nachverfolgung genutzt würde, wäre die Zahl an falschen Kontaktdaten sicher geringer.

Wobei man ganz ehrlich sagen muss das durch diese Menge an Schwurblern und Verschwörungstheoretikern wie Hillmann, Schiffmann und wie sie nicht alle heißen generell das Vertrauen in jegliche Corona Maßnahme schwer beschädigt wird. Aber ja - klar - solche Dinge tun Ihr übriges.

Es müsste ein staatlich aufgezogenes System geben das mittels QR Code Scan bei Zu- und Abgang Daten erfasst. Dazu jemand der eben überwacht ob gescannt wurde oder nicht. In China (ja - lässt sich drüber streiten ob das gut ist) wird das genauso gehandhabt und es scheint zu funktionieren.

Auf Arte gab es die Tage ein interessante Doku "In Wuhan legen sie die Masken beseite" in der es darum geht wie die jetzt durch die Krise gekommen sind, und wie der stand da jetzt aktuell ist.

Das System mittels QR-Code klingt interessant und könnte das Problem lösen, ja!