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RE: DE-Auswandern oder Neuanfang?/EN-Emigrate or a new beginning?

in #deutsch3 years ago

Ich muss feststellen das wir uns in vielen belangen sehr ähnlich sind! Als erstes die Liebe zur Natur und Freiheit. Auch die Ansicht das der Staat in dem wir leben nicht mehr lebenswert für Freigeister und Freidenker ist! Mein Schicksal wurde durch einen langen Weg von Krankheiten geprägt und am Ende geht es mir ähnlich wie Dir! Ausgegrenzt weil ich nicht nine to five arbeiten gehe, hinterfragt warum, wird aber auch nicht! Man sieht mir nicht an das ich krank bin. Ich hänge das auch nicht an die große Glocke. Und selbst aus der Familie kommen immer wieder Anmerkungen warum ich immer noch zu Hause sitze! Lieber Gott lass Hirn regnen! Diese Oberflächlichkeit der Deutschen kotzt mich nur noch an, alle laufen mit Scheuklappen durch die Gegend und sehen nur das was sie sehen sollen.
Worauf ich hinaus will ist, wenn man nicht mit dem Strom schwimmt wird einem das Leben sehr schwer gemacht, es gibt sicher auch viele die daran zerbrechen. Es lohnt sich aber immer wieder aufzustehen und für das zu kämpfen was man selber für sich möchte.

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Das sind aber harte Prüfungen, die dir auferlegt wurden. Hast du schon mal darüber geschrieben wie dich deine Krankheit verändert hat und wie sich dein Weg veränderte? Das würde mich sehr interessieren! Falls du das überhaupt hier teilen willst. Aber vielleicht können andere davon inspiriert werden. Etliche stehen gerade erst an der Schwelle den Vorhang beiseite zu schieben. Und diese Menschen benötigen Rückenstärkung.

Ja, wir sind uns in vielen Punkten sehr ähnlich. Auch das letzte Jahr hat mich – der bisher dachte schon aufgeklärt zu sein – einen heftigen Ruck gegeben und vieles, sehr vieles zum Wanken und Einstürzen gebracht. Es war keine Krankheit wie bei dir, sondern die allgemeinen Lebensumstände, die alles in Frage stellten. Auch jetzt, während ich dir antworte, rattert in meinem Kopf eine kleine Liste an ungeklärten Fragen, die mich dazu bringen werden einige Elemente aus dem Leben zu streichen.
Das die anderen, und sehr zum Verdruß gerade die uns nahestehendsten, mit so wenig Verständnis diesem Prozeß gegenüberstehen macht es nicht leichter. Aber am Ende, wenn sie vor dem Wandel stehen, dann bist du ihnen schon einige Schritte vorausgegangen und kannst sie abholen. Das ist ja auch irgendwo … lässig.
Gerade gestern saß ich mit einem Freund am Fluß und wir ratschten über alles mögliche. Die Aussicht war malerisch und er – der durch eine sehr harte Phase geht – ging glücklich nach Hause. Die Sorgen waren einfach weg. Die Magie der Natur.
Was ich aber noch nicht richtig in Worte fassen kann, da die Analyse nicht ausgereift genug ist, ist der Umstand, daß angesichts solch herausfordernder Zeiten, in denen eben jeder zur Selbstreflexion genötigt wird, die Freigeister und das freie Denken noch so sehr bekämpft werden. Ein Motiv ist Angst – klar. Aber das hat noch andere Ebenen. Deshalb bleibe ich da recht gelassen, da ich mir sicher bin, das richtige zu machen. Frei sein.

Wenn man nicht weiß ob man leben oder sterben wird! Dieser Moment war für mich wegweisend. Ab dem Moment hab ich angefangen das Leben anders zu sehen und wortwörtlich angefangen zu Leben und an mich zu denken! Ich hab schon oft drüber nachgedacht das alles mal niederzuschreiben, bis jetzt aber nicht gemacht.

Yoi! Ok, verstehe. Der "Stirb und Werde" Moment. Dann bist du wohl an die Grenzen des Erträglichen gebracht worden. Es ist immer schön zu hören, wenn genau solche Momente dazu führen das Leben zu schätzen, anstatt es aufzugeben. Solche Geschichten inspirieren immer und nehmen den eigenen Probleme die Schärfe.

Solltest du jemals darüber schreiben, dann hast du schon mal einen sehr interessierten Leser :)