brazil 18 [ger]

hallo liebe freunde

meine letzte woche hier in brasilien beginnt morgen, ich möchte euch heute deshalb mit auf eine reise zu einem der schönsten orte dieses zauberhaften lands mitnehmen, vor etwa einem monat waren wir im chapata diamantina, ein einfach unglaublicher ort.
viel spaß beim lesen!

danke an die liebe cathi für die schönen fotos!

https://drive.google.com/open?id=1DateA2pja57LOJoFK52BEGDuXJ0hwJzh&usp=sharing

18.2. - 24.2.

(damit ich es nicht immer wieder schreiben muss: bruno = auto)

heute hieß es dann mal wieder richtig früh aus den federn, gut gelaunt stiegen wir in das taxi und freuten uns schon darauf, endlich die großstadt hinter uns zu lassen.

gemeinsam mit cathi, kauften wir am busbahnhof die tickets nach guarapari, eine kleinstadt in dem staat esprito santo, etwa 500 km von rio entfernt, das uns mit einem traumhaften blick auf die bucht und sonnenschein verabschiedete.

wir frühstückten und verbrachten fast den ganzen tag im bus, der mit vielen zwischenstopps, am frühen abend den busterminal am rande von guarapari erreichte. von dort aus brachte uns dann ein taxi in die innenstadt und wir liefen zum haus von joaquim, einem netten jungen brasilianer, für den ich vor etwa 4 monaten gearbeitet hatte. kurz bevor ich mich genauer mit den visa regulationen auseinander setzte und herausfand, dass ich brasilien verlassen muss. zu diesem zeitpunkt hatte ich ja grade angefangen, mit dem auto zu touren und ich fragte dann bei joaquim, nach einer möglichkeit den wagen in der nähe seines hauses unterzustellen.

es wurde ein freudiges wiedersehen und cathi und ich fuhren dann auch schnell noch eine runde um den block, runter zum strand, wo mich/uns ein gigantisches vorfreudegefühl überkam, denn zwischen hier und meiner abreise aus brasilien liegen noch gute 2 monate, die ich mit diesem alten auto verleben werde.

voller guter laune starteten wir den tag mit dem klassischen café und kuchen. wir schliefen auch etwas länger und dann ging’s daran das auto zusammen zupacken.

ich sammelte all mein zeug aus joaquims haus zusammen, denn neben dem auto hatte ich ja vor meiner abreise ende oktober 2018 einiges an klamotten und krams bei ihm hinterlegt.
joaquim hatte sich vor einiger zeit auch ein neues altes auto gekauft und ich möchte euch das foto, auf welches ich sehr neidvoll blicke nicht vorenthalten.

nach dem wir uns verabschiedet hatten, sausten wir mit den letzten tropfen ethanols zu einer tankstelle und dann besuchten wir die kleine halbinsel die etwas vorgelagert von guarapari einen relativ natürlichen park bildet, in dem man schlendern kann.
nach einer weile waren wir wieder im auto und fuhren endlich richtig los.

unser erster halt liegt nicht weit entfernt, die hauptstadt des staates, vitoria, hier hatte ich mich für heute nachmittag bei isabelle angekündigt, einer freundin, hier in der stadt.

leider war ihre zeit sehr knapp bemessen und wir schnackten nur kurz miteinander, während wir etwas aßen. wir begleiteten sie dann noch bis zum laden in dem sie arbeitet und sagten mal wieder tschüss.

nach einem kleinen besuch des szenischen praia da ilha do frade, fuhren wir durch eine recht hügelige landschaft, bis wir nach dem sonnenuntergang eine kleines stranddorf in der nähe von sao matheus erreichten. da wir den ganzen tag am fahren waren, war ich sehr glücklich, dass uns der besitzer eines restaurants bei sich duschen ließ, bevor wir uns unser bett im auto vorbereiteten und dann nach einer wunderbar vorgelesenen „gute nacht geschichte“ einschliefen.

die nacht war eine der schlimmsten, die ich jemals verbracht hab, denn in der hoffnung, es würde nicht so stickig werden, ließen wir die fenster der hinteren seitentüren etwas geöffnet, was sich als großer fehler herausstellte, denn die mücken nahmen diese einladung dankend an und bedienten sich an unserem süßen gringo-blut.

dementsprechend erschöpft und unausgeschlafen, wollten wir nach kurzem schwimmen im kühlen atlantik, einfach nur noch losfahren und kilometer machen.

jedoch hatte anscheinend auch bruno eine schlechte nacht verbracht und aus irgendeinem, mir bis jetzt unbekannten grund, seine schwierigkeiten mit dem anspringen.
nach einiger zeit, des rumprobierens, fragten wir uns durch die umliegende, nicht sehr üppige nachbarschaft. sie halfen dann mit vereinten kräften, das auto auf die straße zu schieben und schließlich schoben wir alle gemeinsam so lange, bis er dann auch endlich wieder rund lief. mit diesem kleinen shock in den knochen, ging die fahrt dann weiter über sandige wege.

schließlich erreichten wir die grenze, hinein in den staat bahia, über den ich ja schon so viel gehört hatte in den letzten monaten. hier beginnt der offizielle nordosten brasiliens, die tage werden wieder kürzer, die hautfarben dunkler und die kirchen farbiger... (ganz beschissen zusammengefasst)

auch wurde die landschaft wieder etwas hügeliger und das beeindruckendste, das wir heute passierten, war der große berg, den ihr im hintergrund auf diesem foto sehen könnt.

irgendwann, nach etwa 500 kilometern autobahn, erreichten wir kurz nach dem sonnenuntergang, das kleine dorf von itaimbe, wo wir dann den abend am marktplatz, mit einem leckeren burger und günstigem bier ausklingen ließen.

unseren schlafplatz für diese nacht, fanden wir am rande einer unbeleuchteten landstraße. ich schlafe heute in der hängematte und überlasse cathi alleine den mücken, denn mit meinem integrierten mosquito netz, kann mir niemand etwas anhaben.

heute morgen gab es keine probleme, gut ausgeschlafen, ohne startprobleme mit bruno, fuhren wir aus dem kleinen dorf und zurück zur BA-680.

wir erreichten dann nach einem kleinen frühstückseinkauf eine tankstelle, an der wir uns duschen konnten und dann führten uns die straße weiter und weiter in den bahianischen westen, es ging bergauf und bergab, der sonnenschein und die gute musik sorgten für ausgesprochen gute laune und selbst, als cathi uns um ein haar in einen straßengraben gesetzt hätte und wir knapp an einem seriösen problem vorbeischlitterten, drückte das die stimmung nur kurz. hier gibts nochmal ein paar eindrücke von der straße...

als der allabendliche sonnenuntergang einsetzte, waren wir schon dicht dran am chapata diamantina, dem ziel der ganzen tour. wir näherten uns dem südlichen teil des nationalparks von westen und fuhren nach einigen atemberaubenden fotos im halbdunkeln an mucugê vorüber, auf die östliche seite.

hier wurde es nun immer dunkler und als wir uns eine schreckliche steinige sandstraße hinabkämpften, ahnten wir noch nicht, dass wir uns bald in der brasilianischen version von machu picchu wiederfinden würden.
die kleine diamantengräber stadt von igatu ist wirklich ein geheimtipp, doch da es schon dunkel war, wurde uns das nur ansatzweise bewusst.

nach dem obligatorischen abend-bierchen und den heutigen fast 600 km, suchten wir uns unser schlaflager, an einer abgelegenen seitenstraße, umgeben von großen steinformationen.

der heutige tag war wirklich sehr ereignisreich, wir erwachten schläfrig in igatu und machten uns dann gleich nach dem wir das auto wieder zusammengepackt hatten, auf den weg zum cachoeira dos pombos, einem sehr idyllischen kleinen wasserfall nur etwa 15 min zu fuß von igatu.

nachdem wir ein wenig geplanscht und uns erfrischt hatten, saßen wir noch eine weile in de nähe und ich sammelte einige bergkristalle, die dort einfach so im flussbett lagen... echt verrückt.

anschließend liefen wir mit einsetzendem regen wieder zurück in das dorf und machten uns dort auf die suche nach einem kleinen frühstück und wurden dann absolut überwältigt, als wir dieses wundervolle mahl unter einem hain aus mango und avocado bäumen verzehren konnten.

bei unserem gestrigen abendlichen bierchen und einer kleinen fragerunde durch die pousadas, stellte sich heraus, dass man hier in igatu eine ganz besondere sache machen kann. da igatu ehemals eine stadt von diamanten gräbern war, liegt es nur auf der hand, dass es hier auch eine mine in der nähe gibt. die sog. gruta do brejo, online gibt es kaum informationen dazu und auch vor ort war es nicht leicht etwas über den standort oder einen guide zu erfahren. irgendwann liefen wir jedoch folgend der richtigen straße, einen kleinen hügel hinauf und am ende des steinigen weges, erwartete uns bereits ein mann, der hier lebt und für 10 reales eine führung durch die mine anbietet.

das erste was uns hier auffiel, ist die masse an gestein, aus dem auch sein haus gebaut war und sich zu beiden seiten des pfades zur mine, große schutthalden aufgetürmten. der erste teil der höhle, war mit wasser angefüllt und bildete so eine art teich, in dem wir anschließend auch badeten. sehr idyllisch. dann ging es hinein und hinab in die zum teil natürlichen, zum teil von menschen geschaffenen cavitäten. wir orientierten uns mit kerzen und taschenlampen, die von unserem guide angezündet würden. überraschend waren die ton-figuren, die hier in großer zahl aufgebahrt in der mine stehen. alle sehen anders aus und stellen die letzte generation von minen arbeitern da. etwas gruselig war das schon...

nachdem wir das tageslicht, den teich und schließlich das auto wieder erreicht hatten, verließen wir igatu und fuhren über eine schreckliche straße die berge weiter hinab, in richtung des cachoeira do segredo.

ein wasserfall, der etwas versteckt liegt, von kleinen höhlen umgeben ist und zu dem man etwa 30 min von der straße aus laufen muss.
ebenfalls ein sehr schöner ort.

leider war die liebe cathi, beim aufsammeln meiner kleider nicht so umsichtig und das unvermeidbare passierte, mein schrottiges iphone fiel auf den felsigen untergrund und war fortan stumm und schwarz...
ein problem, dessen wir uns in salvador annehmen werden.
nach einer tankpause mit fanta, führte uns eine extrem holprige straße über zwei stunden zu einem ort, der die magie schon im nahmen trägt. der sog. poco encantado. eine höhle etwas entfernt vom nationalpark, in der sich kristallklares wasser sammelt, durch einen speziellen mineralien gehalt im wasser, nimmt es die blaue farbe an und es ist möglich bis zu 70 meter tief auf den boden der höhle zu schauen. ein sehr spezieller lebensraum für einige arten von fischen und das beste war, mit dem guide waren wir zu dritt, wir konnten also wirklich die stille und die einzigartige energie dieses ortes aufnehmen.

von dort aus führte uns eine der schrecklichsten straßen, die ich jemals gefahren bin, zu einer stelle in itaete, einem sehr kleinen dorf. auf meiner offline karte hatte ich gesehen, dass es möglich ist hier den fluss zu passieren, war es auch, allerdings nicht mit einer brücke, sondern mit einer von hand gezogenen fähre...
natürlich waren cathi und ich die einzigen touristen, die sich in monaten, vielleicht jahren hierher verirrt hatten. cathi sprach mit den mädels, die aus dem auto vor uns gestiegen waren, sie kannten deutschland nicht, erst als cathi europa sehr deutlich aussprach, war ihnen unsere ungefähre herkunft klar.
derweil mühte ich mich mit den jungs ab und nach ein paar minuten, hatten wir bruno auf der anderen seite und fuhren weiter über die sandwege der hölle im bahian backland.

als es dunkel wurde, erreichten wir die asphaltierte landstraße und eine stunde später dann auch endlich lencois, das touristische zentrum der region und ein ausgangspunkt für viele trails und touren in die verschiedenen schönen winkel dieses wundervollen parks.
wir tanken unser bierchen und aßen eine art spezialität, einen spieß, mit stücken des schwanzes von rindern und anschließend machten wir noch einen kleinen shopping bummel durch die verschiedenen steine läden, die es hier so gibt und cathi deckte sich mit ein paar souvenirs ein.

unseren schlafplatz fanden wir etwas außerhalb von lencois an der spitze eines hügels, von wo aus wir morgen früh gleich loswandern würden.

aufgewacht und mit leichtem muskelkater, marschierten wir los zum ribeirao do meio, ein tipp vom lieben schnilsi, der die region hier vor einigen monaten ebenfalls besucht hatte. wir begegneten auf dem hinweg kaum leuten und waren dann auch mit zwei andern leuten die ersten an diesem interessanten „wasserfall“, es ist mehr eine art steinfläche, die einen recht steilen winkel hat und durch die algen die in der sonne auf der glatten fläche wachsen, kann man hier wie auf einer wasserrutsche hinab in den tümpel gleiten.

ich erkundete dann später auch noch den oberen teil des wasserfalls und kletterte über die steinformationen, um die sich der fluss schlängelte. das gestein hier ist ganz besonders gut um ein bisschen zu bouldern, denn die felsen haben viele griffige stellen und punkte an denen man klasse anpacken kann. außerdem sammelten wir auch wieder ein paar steine und chillten eine weile in den natürlichen pools, die sich hier überall bilden, wenn das wasser seinen weg durch den fels sucht.
als irgendwann in der nach frühstücks-zeit immer mehr touristen ankamen, machten wir uns auf den weg zum auto und wieder in lencois, gönnten wir uns ein leckeres açaí und kauften ein paar sachen zum sandwich essen ein. dann begaben wir uns wieder auf eine lange fahrt zum sog. cachoeira buracao, wir hatten vorher nur ein kleines foto in einem prospekt gesehen, aber da wir morgen schon früh nach salvador aufbrechen wollten, und der wasserfall quasi auf dem weg lag, beschlossen wir am frühen nachmittag, dass wir dahin fahren wollten.

nach endlosen sandstraßen erreichten wir relativ spät den eingangsbereich zu diesem atemberaubenden naturschauspiel. vom parkplatz aus liefen wir erstmal in die falsche richtung und trafen auf eine gruppe männer, die dort am campen waren. sie erzählten uns, dass es jetzt (17 uhr) zu spät sei um den wasserfall zu besuchen, da es nur mit guide möglich ist und die nur bis um 15 uhr verfügbar sind. sie waren auch sehr überrascht, das wir ohne einen guide so weit gekommen waren...
wir bedankten uns für diese information und machten uns dann auf die suche nach dem pfad zum wasserfall. als wir sahen, dass es ein wirklich sehr eindeutiger und ausgetretener weg war, beschlossen wir es zu versuchen und mit meiner offline karte auf dem handy würden wir das auto ja immer wiederfinden...

eine etwa 40 min wanderung führte una zu der schulter des wasserfalls, also dem abbruch, von wo aus das wasser 80 meter weit in die tiefe stürzt. von hier aus geht es mit leitern und über steinige pfade hinab, zum becken in dem sich das wasser sammelt, cathi war etwas verängstigt, von der konstruktion der treppen und so wartete sie alleine oben, während ich hinabstieg und vorbei an weiteren wasserfällen und durch eine kleine höhle voller kreischender fledermäuse im halbdunkeln den teich erreichte.
die wände sind wie ihr auf den fotos sehen könnt einfach unglaublich und die atmosphäre des ortes ist sehr stark und ich ging dann sogar schwimmen, in dem schwarzen wasser, da kein licht mehr diesen tiefen punkt erreichte.

der weg wieder hinauf zu cathi war dann um einiges beschwerlicher und ich stieß mir oft meine zehen an den steinen an, denn jetzt war es vollständig dunkel geworden und ich konnte mehr tasten als sehen. was auch dazu führte, dass ich in eine von stacheln umwachsene palme griff, was mich kräftig aufschreien und fluchen ließ...
in diesem moment, hörte ich cathis rufe von weiter oben und als wir und umarmten, merkte ich wie verängstigt und aufgelöst sie war. sie hatte wohl irgendein tier gehört und dann angst bekommen.
der weg zurück zum auto war entspannt und einfach zu finden, als wir schließlich ankamen, versuchte ich sie zu überzeugen, hier zu schlafen, um morgen eine tour bei tageslicht mit guide zu machen, denn dieser wasserfall ist definitiv einer der schönsten orte die ich jemals gesehen habe.
cathi wollte sich jedoch nicht überzeugen lassen und so fuhren wir die holprigen straßen weiter bis wir eine stunde später in dem kleinen dorf von bananeiras ankamen und unser nachtlager aufschlugen.

heute erwachten wir mit dem sonnenaufgang und fuhren dann sehr zielstrebig mit kleinen tank und fantapausen bis in die hauptstadt von bahia, salvador. cathi würde in zwei tagen von hier aus nach deutschland zurückfliegen. wir erreichten die chaotische stadt um etwa 12 uhr und warteten dann vor dem airbnb, das cathi gebucht hatte, auf eine antwort der besitzerin. diese antwortete jedoch nicht und so begaben wir uns mit unserer schmutzigen wäsche auf die suche nach einer wäscherei, da jedoch sonntag war hatte alles zu und wir trugen sie dann wieder zurück zum auto.
die weitere wartezeit verbrachte ich damit in einem reiseführer zu lesen, was ich auf der zukünftigen route so erleben kann und ein paar stationen und orte rot einzukreisen. dann öffnete sich die tür zu der wohnung und wir lernten bela kennen, eine brasilianische dame, die einige zimmer ihrer wohnung über airbnb untervermietet.
hier könnten wir auch unsere sachen waschen und anschließend liefen wir zu den pre carnival blocos in barra, die hier auf der strandpromenade gefeiert werden.

die party war jedoch nicht so mega und es sah so aus, also ob es mehr leute gab die etwas verkaufen wollten, als es leute hab, die zu besuch waren. ein mächtiges chaos auf jeden fall.
cathi und ich resümierten dann auch nochmal unsere gemeinsame reise und schauten und denn sonnenuntergang hinter den inseln in der bucht von salvador an.

wir probierten auch eine regionale spezialität, eine art tasche aus teig, die mit soßen, gemüse und krabben gefüllt wird. das war so semi lecker.
unser letztes gemeinsames bier für diese reise, tranken wir auf dem weg zurück zum apartment und zum einschlafen schauten wir einige folgen breaking bad, auf cathis laptop.

welch eine ereignisreiche zeit, wirklich traumhafte natur und versteckte schönheiten... bis zum nächsten mal!

love
pauli

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