Staatsfeind Nummer 1 - Bewegungsmangel?!

in #deutsch6 years ago (edited)

Aus medizinischer Sicht is eines der größten Probleme unserer Gesellschaft eindeutig die immer stärkere Verbreitung der "Volkskrankheit" Bewegungsmangel. In den letzten Wochen hatte ich viel mit 18-jährigen Menschen zu tun - Und ich kann nur sagen dass es erschreckend ist, wie unfit die aktuelle Generation der "Neu-Erwachsenen" ist.


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Actionreicher als jedes Computerspiel - @weitblicker hat es übrigens als einzigen nicht vom Reifen ins Wasser "bewegt"^^


Dinge, die zumindest zu meiner Jugendzeit (die ja garnicht soo lange zurückliegt 🙄) selbstverständlich waren, sind es heute nicht mehr. Als 18-jähriger Mann keinen einzigen Klimmzug zu können - so was kannte ich ehrlich gesagt zu meiner Maturazeit von keinem aus meiner Schule.

Heutzutage wird man dafür zwar vielleicht zumindest noch schief angeschaut - geht die Entwicklung aber so weiter, ist es in wenigen Jahrzehnten aber vielleicht schon ganz normal, solche Grundübungen nicht ausführen zu können. Aber klar - wer sein Team bei Fifa Ultimate auf Level 99 trainiert, ist natürlich nicht ganz so fit wie jemand, der 99 Nägel in sein Baumhaus hämmert.

Verantwortlich sind hier natürlich in erster Linie die Eltern, sowohl als Vorbilder als auch als Erzieher. Ich hatte in dieser Hinsicht Glück - auch wenn es sich nicht immer so angefühlt hat. So durfte ich z.B. bis auf einen Gameboy in meiner Kindheit nie eine Konsole haben. Und auch meine Computerspielzeit war zumindest bis zu meinem 14. Lebensjahr stark limitiert (maximal 30min/Tag unter der Woche - ging zu 99% für Age of Empires drauf :D). Damals war ich darüber natürlich schon pissed und fühlte mich anderen Kids gegenüber benachteiligt. Heute bin ich meinen Eltern für diese "Erziehung" eigentlich nur dankbar. Mir geht es heute in keinster Weise schlechter, weil ich mit 12 keine Zombies auf dem Fernseher erschießen durfte. Wäre mein Körper jedoch in einem deutlich schlechteren Zustand, so ginge es mir wohl schlechter.

Ich sehe grade, dass dieser Post ziemlich unstrukturiert ist - aber was solls, ich wollte diese Gedanken einfach mal niederschreiben. Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich? Wurdet ihr ähnlich "streng" erzogen und seid darüber im Nachhinein froh? Oder hätte ihr es gern gehabt, dass es in dieser Hinsicht strenger zugegangen wäre?


Danke @nissla fürs Veranstalten des dieswöchigen Mittwochsquickies - definitiv ein Thema, welches zum Nachdenken anregen kann :)

Liebe Grüße,
Martin

Sort:  

Geh ich absolut mit, sowohl die Erziehung lief nahezu identisch bei mir ab, selbst "nur" der Gameboy und die halbe Stunde waren gleich; Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt, wie es sein kann, dass solch kleine, eigentlich banal scheinende, Aspekte solch große Auswirkungen haben können.

Ich kenne leider auch schon viele, die mit knapp 18 Jahren oder manchmal sogar drunter, einen echt schon (selbst- bzw. elternverschuldeten) fettleibigen Körper und diverse daraus resultierende körperliche Einschränkungen, von Knie-, über Rücken-, bis hin zu Wirbelsäulenproblemen haben.

Krass und erschreckend zugleich, wie sich das teils entwickelt hat;

Klimmzüge sind, meiner Meinung nach, schon eine schwere Übung(bin noch ein paar Tage jünger, vielleicht deswegen meine Empfindung), aber selbst noch einfachere Basic-Übungen, wie Liegestütze oder Sit-ups (o.ä.), die ein Arbeiten mit dem Körpergewicht erfordern, sind für immer mehr junge Menschen unschaffbare Anforderungen.

Klar muss und soll nicht jeder eine Sportskanone sein, aber wenigstens geringe Basics sollte nahezu jeder drauf haben. Abseits des Kraft-Aspekts geht es mir da speziell auch um Balance und ähnliches; Ich selbst konnte schon beobachten, wie Kinder der Unterstufe nicht mehr in der Lage waren, über eine normale Bank zu balancieren, ohne bei jedem zweiten Schritt von dieser zu fallen. Das war schon echt erschreckend...

Nun denn, guter Artikel, auch ohne die Struktur :D
Teile deine Ansichten auf jeden Fall!

LG

"mens sana in corpore sano" gilt ja immer, leider fehlt es heute vielen an beidem!
"Staatsfeind 1" für den Steuer-Bürger ist inzw. jedoch der Staat selbst geworden, weniger der Bewegungsmangel.
BGvB!

Danke Balte hatte kein Latein jetzt bin ich wieder was Schlauer ein gesunder Geist in einem gesunden Körper

Hallo Martin,

zu meiner Zeit gab es all diese Computerspiele noch nicht, ich ging nach der Schule und nach den Hausaufgaben mit Freunden raus um Fußball zu spielen, wobei schon mal die eine oder andere Fensterscheibe eines Nachbarn zu Bruch ging (in einem Hinterhof in München kann das schon passieren). Aber was soll's, wir bewegten uns und ich genoss die Zeit mit meinen Freunden.

Bis zu meinem 25. Lebensjahr blieb ich allein schon wegen diverser sportlicher Aktivitäten sehr schlank, dann aber fing der "Ernst" des Lebens so richtig an. Heirat, Kinder, neuer Beruf usw. Aus war es mit Sport und ich lachte mir nicht nur ein paar Kilos an. Unmengen an Süßigkeiten und Obst taten ihr übriges. 30 Jahre später, Diagnose vom Arzt: hochgradig Diabetes Typ II (die erste BZ-Messung vor ca. 10 Jahren war 500 mg/dl). Du als (angehender Arzt) weißt, was das bedeutet. Von nun an zeitlebens Insulin spritzen und/oder Tabletten nehmen. Beides wollte ich nicht. Ich informierte mich über diese Stoffwechsel-Krankheit und schaffte es zur Verwunderung meines Hausarztes ohne Medikamente meinen Blutzucker fast auf Normalwert runterzubringen und zu stabilisieren.

Diabetes Typ II ist eine lebenslange Herausforderung, der ich mich stelle. Regelmäßige Bewegung (Radfahren und Walking) und kohlehydratarme Ernährung bei Vermeidung von jeglichem Industriezucker - das war und ist meine Entscheidung! Nur so bleibt der BZ-Wert im normalen Bereich, denn die Bauchspeicheldrüse ist bei Typ II leider nicht mehr voll funktionsfähig.

Sehr hilfreich für mich sind die täglichen actifit Posts unter meinem Zweitaccount @actifit-peter, den ich seit zwei Monaten betreibe. Das gibt mir nochmals einen richtigen Boost für ein medikament-freies Leben.

Ich kann nur jedem empfehlen sich regelmäßig gut eine Stunde am Tag ausgiebig zu bewegen (Joggen, Radfahren, Walking, was auch immer) und sich gesund zu ernähren. Glaubt mir, jede(r), der dies liest, wird im fortgeschrittenen Alter sehr dankbar sein, diese Entscheidung für ein bewegungsreiches und gesundes Leben getroffen zu haben.

"Staatsfeind Nummer 1 - Bewegungsmangel?!" Definitiv: JA

Als Kind nervte mich das ewige Spazierengehen - wie öde. Und während die Nachbarn nur im Auto zum Einkaufen oder in die Innenstadt fuhren ging meine Mutter das zu Fuß (ca. 10 Minuten -unfassbar weit anscheinend schon damals).
Und in den Ferien wurde nicht in den Flieger gestiegen sondern es ging im Sommer an Nord- oder Ostsee und im Frühjahr oder Herbst nach Südtirol zum Wandern. Was fand ich das öööde! Aber als wir dann in der 10. Klasse unsere Abschlußfahrt nicht wie andere nach Berlin oder München machten, sondern es eine Woche von Hütte zu Hütte durchs Karwendel ging, da hatte ich eigentlich unsportliches Ding da kaum Probleme mit :)
Heute bin ich dankbar dafür: auch wenn Baden in der Nordsee bei 17°Wassertemperatur nur im Nachhinein spassig ist - es gibt Leute (nicht nur Frauen) in meinem Bekanntenkreis die wollten nicht in den Baggersee weil sie nicht wußten was da drin rum schwimmt...
Und das Gefühl total abgekämpft vom Berg hinunter zu schauen (weil die Zeitangabe auf dem Schild mal wieder für "rollend bergab" war), das kann mir keiner nehmen, daran kann ich mich noch nach Jahrzehnten erinnern!

Muß aber auch sagen: ich war im Prinzip auch vor (und ohne) PlayStation eher bewegungsarm. Bücher waren immer interessanter als irgendwelche blöden Spiele zu spielen. Mit den meisten Kindern konnte ich nichts anfangen ;)

Das ist was dran, Martin!
Bewegung ist so ungemein wichtig. Ich spreche aus Erfahrung, denn ich sitze viel zu viel vorm Rechner...

Ich kann da nur ins gleiche Horn blasen. da wir eine relativ grosse Familie waren und die finz. Ressourcen nicht überschwänglich waren solche Dinge wie Boxes oder FiFA irgendwas gar nicht drin. Und ich gib es zu ich hab es in 49 Jahren tatsächlich geschafft noch nie ein einziges Spiel oder Game am PC oder so zu spielen. Aus meinen Augen alles Bullshit (sorry meine Meinung)
Wir konnten (wussten noch wie's geht) mit Vater Jassen, Mühle spielen, Schach spielen lernen. Und zusammen raus gehen. Sandburgen bauen, Baumhütten auf die höchsten Bäume klatschen, mit Vater und Mutter sich sportlich im Bad oder Wald betätigen. Klimmzüge, Rumpfbeugen alles kein Problem...

Jaja nennt mich ruhig altmodisch!

Ich kann das gut nachvollziehen ich Spiele auch keine Computerspiele , wir sind ganz anders aufgewachsen ich wurde mit Werten und Strenge erzogen wenn ich mal was wollte und es hieß nein dann hab ich nicht nochmal nachgefragt das war so fertig wenn ich seh was manche als Streng heute empfinden dann kann ich nur die Stirn runzeln
Und nein ich käm nicht auf die Idee Dich altmodisch zu nennen etwas mehr Strenge würde viele Probleme erst nicht entstehen lassen.
Grüße aus der Eifel

Und auch meine Computerspielzeit war zumindest bis zu meinem 14. Lebensjahr stark limitiert (maximal 30min/Tag unter der Woche - ging zu 99% für Age of Empires drauf :D). Damals war ich darüber natürlich schon pissed und fühlte mich anderen Kids gegenüber benachteiligt. Heute bin ich meinen Eltern für diese "Erziehung" eigentlich nur dankbar.

Könnte zu 100% von mir stammen. ;-P

Man munkelt, du wärst jetzt im Präsenzdienst? Alles ok so weit?

Du hast Recht, vor Jahren war ich wütend, dass meine Eltern meine Zeit eingeschränkt haben, mich verlassen haben oder dass ich keine Freundschaften angenommen habe.
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass alles zu meinem Besten getan wurde, und dass die Gesellschaft in den vergangenen Jahren respektvoller und fleißiger war.

Alle Zeiten sind anders, wir leben das technologische Zeitalter. = D

Servus,

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Zum Glück bin ich noch “altmodisch/streng“ erzogen worden! Danke an meine Eltern, dass sie mir die Natur gezeigt haben🤗

Fernsehen und videospiele wurden stark begrenzt früher und wie du kam ich mir damals auch benachteiligt vor.

Skateboard fahren und muay thai haben mich aber immer in Bewegung gelassen auch wenn ich sehr viel Videospielzeit nachgeholt habe als ich älter war.

Das ich meine Zeit dann mit Onlinepoker verbracht habe, hatte damals aber keinen meiner Eltern begeistert :-)

Staatsfeind Nr. 1 ist etwas überspitzt ausgedrückt, aber ich stimme auf alle Fälle zu, dass in unserer Gesellschaft ein starker Bewegungsmangel herrscht.

Auch ich habe um meinen ersten Gameboy und um die erste Playstation lange erfolglos kämpfen müssen. Da gab es viele enttäuschende Geburtstage und Weihnachten. Im Nachhinein betrachtet bin ich meinen Eltern dafür sehr dankbar. Statt Stunden vor der Konsole gabs aufgeschürfte Knie, dicke Beulen, zerissene Kleidung und schmutzige Hände! :D

Ja ich gehöre zu den Bewegungsmuffln :D
Einen Klimmzug schaffe ich, vielleicht einen Zweiten, aber nicht weil ich so fit bin sondern weil ich einfach weniger Gewicht heben muss :D
Muss sagen als Kind war ich auch draußen, habe viel getobt.
Mit 14-16 hat es dann auch angefangen mit mehr am PC zu sitzen, wobei auch schon vorher lange dran gesessen bin, aber da hat es überhand genommen.
Irgendwann ist man aber auch selber Verantwortlich, spätestens mit 18 sollte man sich schon selbst Gedanken machen was man macht.
Ich hab mir zum Ziel genommen in der Woche 80000 Schritte zu machen.
Schaffe ich nicht immer aber man muss sich Ziele setzen, den ohne macht man auch nix.
Vorallem sollten sie Schaffbar sein.
Könnte auch anders machen 10 Minuten Laufen am Stück wer das schaft ist schon gut :D
Kann man dann natürlich mit steigerten Fitnissgrad erweitern.
Schön wäre ja auch wenn man bei uns in der Schule auch drauf ansetzt einfach Bewegung fördert.
Muss ja nicht eine ganze Stunde sein, aber täglich 10 Minuten ist ja auch schon was :)

Hab gehört das nun sogar bei der Polizei der Aufnahmetest weniger gefordert wird, da es zu viele einfach nicht mehr schaffen.

Vielleicht fangen wir ja alle nun wiedre an zu trainieren wäre doch toll :D

LG Max

Strenge empfindet wohl jeder anders .
Als Sohn eines Viehhändlers wurde ich früh gelernt was es heißt Verantwortung zu haben .

Ich bin noch jeden Dienstag vor der Schule zur Messe die um 7:00 Uhr anfing anschließend ging es zu fuß in die Schule die um 8:00 begonnen hat dann war Religion beim Dorf Pfarrer ein richtiger Drecksack zur Züchtigung hatte er einen Rohrstock der auch regelmäßig zum Einsatz kam eines Tages fragte er mich was er heute Morgen gepredigt hätte in der Messe ich wusste noch nicht einmal was eine Predigt ist geschweige was er gepredigt hat als ich auf seine Nachfrage immer noch keine Antwort hatte draf sein Rohrstock gekonnt mein Ohr .
Von einem solchen hipp hatte man das Ohr einige Stunden am Brennen manchmal floß auch etwas Blut .
Ich war zu dieser Zeit 7 bis 8 Jahre alt und war in der zweiten Klasse
Unser Rektor unterrichtete des Öfteren die 9 , 5 ,2 Klasse Miteinander einmal ein halbes Jahr lang weil eine Lehrerin krank war und hat mit allen den geplanten Lehrstoff durchgenommen
Das wäre heute nicht denkbar
Er ging immer mit dem Lineal durch die Klasse und klatsche es in die Hand ich habe nie mitbekommen das er damit geschlagen hat das brauchte er auch nicht den jeder wusste die Grenze liegt Tief keiner hat unaufgefordert gesprochen , die drei Klassen waren über 100 Kinder, zu der Zeit haben die Lehrkräfte sich nicht das Heft aus der Hand holen lassen. Im Dorf waren Lehrer und Pfarrer Heilige .
Vor dem Lehrer hatten wir alle Respekt vor dem Pfarrer hatten die jüngeren Kinder alle Angst man konnte es ihm nicht Recht machen irgendwann war jeder mal dran .
Das war ein kleiner Einblick in das was ich als Kind als Streng empfunden hab
Grüße aus der Eifel

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