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RE: Was ist Erfolg?

in #deutsch6 years ago

Über die Motive von @jaki01 kann ich jetzt nur spekulieren ;-)

Wie gesagt, ich kenne mich mit Marketing nicht aus und ich wäre auch nicht der Typ, der erwartet, dass er die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, nur weil er studiert hat. Dass ich mich im realen Leben erstmal orientieren muss - geschenkt. Aber ich habe manchmal auch bei unseren Studenten das Gefühl, dass sich die Mentalitäten ändern und man sowieso alles besser weiß und ja auch nichts lernen muss, weil man immer alles direkt nachgucken kann... Naja.

Dass ihr "eben kein Geld" habt, war vielleicht etwas überspitzt formuliert. Mir ist schon klar, dass der öffentliche Dienst nicht oder nicht so stark profitorientiert arbeiten muss. Das ist auch teilweise gut so, denn sonst gäbe es große Teile der Wissenschaft nicht. Besonders im Bereich der Sprach-/Literaturwissenschaft, Historik oder eben auch naturwissenschaftliche Grundlagenforschung, die (zunächst oder überhaupt) keinen Profit abwirft. Früher wurde sowas teilweise noch von großen Konzernen selbst gemacht, ist aber natürlich zu teuer. Manchmal hilft es aber trotzdem langfristig für neue Innovationen.
Mir ist übrigens auch klar, dass auch in der freien Wirtschaft ein unbefristeter Vertrag keine absolute Sicherheit bedeutet. Wie du sagst, wenn Verluste eingefahren werden, nutzt das alles nichts. Dennoch ist das ja erstmal nicht das Szenario, von dem man ausgehen kann - Unvorhergesehenes kann eben immer passieren.
Ich habe auch durchaus schon Leute gehört, die sagen, sie verstehen nicht, warum es überhaupt unbefristete Verträge gibt, denn anders hätte man doch immer einen Leistungsanreiz. Kann man auch so sehen, oder eben man hängt sich dann gerade nicht so rein, weil man nicht weiß, ob man im nächsten Jahr überhaupt noch da ist. Ist vielleicht einfach eine Mentalitätsfrage und sicher gibt es auch solche, die sich auf - vor allem im öffentlichen Dienst - quasi unkündbaren Stellen einfach ausruhen. Mir persönlich würde diese Art von Sicherheit eher Stabilität geben, die ich zum Arbeiten brauche. Aber wie gesagt, da gibt es sicherlich verschiedene Meinungen und Ansichten. :-)

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Danke für den ausführlichen Kommentar und sorry dass ich etwas direkt war, gestern war ein harter Tag bei uns :-). Der Punkt mit unbefristeten Verträgen und Leistungsanreiz ist ein wichtiger, den wir auch öfters diskutieren - die Balance zwischen Sicherheit und Motivation ist nicht immer einfach.

Ach, das ist kein Problem. Fühle mich a) eh nicht direkt angegriffen und b) wäre ich auch nicht nachtragend :-D
Vielleicht sind ja auch Modelle eine Lösung, bei denen es leistungsabhängige Boni gibt? Wobei natürlich jemand, der einfach gar nichts tut, trotzdem nicht dauerhaft tragbar ist. Es ist wie gesagt einfach ein zweischneidiges Schwert und vermutlich spielt auch viel persönlicher Charakter eine Rolle. Es gibt ja auch durchaus Menschen, die sowieso alle paar Jahre die Stelle und vielleicht auch den Ort und das Umfeld wechseln. Wäre für mich halt nichts, aber dafür können andere eben nicht leben, wie ich es gerne will. Aber wie sagt man so schön: Jedem Tierchen sein Pläsierchen :-)