Heute kauf ich Estate Guru

in #estateguru4 years ago

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Neben Bondora und Mintos gibt es im Bereich P2P ja noch eine Plattform, die ich sehr gerne mag, allerdings recht wenig hier darüber schreibe. Es handelt sich hierbei um Estate Guru einer P2P-Plattform, die sich auf Immobilienkredite spezialisiert hat. Und diese werden meist entweder Endfällig bezahlt oder als Ballon, d.h. keine Tilgung, sondern nur Zinsen werden gezahlt. Entsprechend wenig gibt es dort auch momentan noch zu sehen oder zu sagen.

Außer eben, dass die Plattform sehr professionell wirkt und regelmäßig über Verspätungen und Interaktionen mit dem Kunden berichtet. Nur sehr selten hat man irgendwo rätsel darüber, was der eigentliche Zustand sein wird. Insgesamt gehen die Meinungen sehr stark auseinander, wie der Impakt von Corvid-19 auf diese Art von P2P-Krediten sein wird. Wird man stark betroffen sein, weil vielen Leuten gerade das Geld ausgeht oder kriegt man über die Sicherheiten in Form von Immobilien sein Geld (wie in der Vergangenheit) stets wieder raus. Aber was, wenn Corvid nun auch eine Immobilienblase auslöst?

Darum soll es heute hier aber ausnahmsweise einmal gar nicht gehen. Tatsächlich gehöre ich auch hier zu den Optimisten und habe das bisherige Geld bei Estate Guru im Gegensatz zu allen anderen Plattformen stabil belassen. Vielmehr habe ich gerade eine ganz andere P2P-Plattform benutzt: Seedrs.

Hierbei handelt es sich um eine größere Crowdfunding-Plattform. Eine Investitionsform, die ich üblicherweise wie der Teufel das Weihwasser meide. Es geht darum kleineren Startups mit Geld zu Versorgungen. Von 10 Stück fallen 9 aus und einer der Investitionen muss dann halt rocken, damit man im Plus ist. Immer wenn ich durch bereits bestehende Projekte gegangen bin, konnte ich aber nie genau sagen, warum welche ausgefallen sind.

War die Idee gut und es klang alles gut, konnten die eben auch scheitern. Und ein Startup kann man fundamental eben nicht analysieren. Da trage ich doch lieber mein Geld in irgend eine Aktie, die vernünftig reguliert ist. Bei normalen P2P-Krediten regelt man das Risiko schließlich über Diversifikation, was teilweise man den Preisen, die man für Shares auf Seedrs bezahlen muss, aber nicht ohne größeren Kaptialeinsatz möglich ist.

Nun habe ich mit dem Spielgeld-Depot trotzdem heute einmal zugeschlagen. Ursache dafür ist, dass momentan ein PitchUp läuft bei dem man Estate Guru kaufen kann. Insgesamt 350k€ sollen eingesammelt werden um das Unternehmen ein wenig mit Kapital auszustatten und auch in andere Länder zu expandieren. 372K€ wurden nun nach wenigen Tagen geboten von den Investoren für die angebotenen Shares. Es findet also quasi eine kleine Mini-IPO statt.

Und da ich sehr überzeugt bin von der Plattform möchte ich alleine schon als Trophäe ein kleines Stück davon abhaben und habe mal auf Anteile mit geboten. Alleine schon um das ganze Prozedere einmal mitzumachen und die ganzen Dokumente und Bilanzen zu haben. Tatsächlich schreibt EstateGuru nämlich schwarze Zahlen und das auch schon seit ein paar Jahren.

Blicke ich da auf die anderen Investoren muss ich schon ein wenig Schlucken, da man dort ein ganz kleiner Fisch ist. Scrollt man so durch die Liste, scheinen die kleinen ja immer sofort 5k€ hinzutragen. Natürlich muss sich bei Crowfunding auch ein wenig Summe drin sein, damit es sich überhaupt lohnt, wenn es mal klappt. Aber um da halbwegs divers zu sein, scheinen einige Leute ja gleich 100k€ reinzustecken. Da könnte ich Nachts nicht mehr richtig schlafen…

Sollte also einer von Euch auch auf EstateGuru unterwegs sein, werde ich künftig auch an ihn mitverdienen ;) (Muhaha… Referals ist etwas für kleine Einkommen ;D) Nur um gleich klarzustellen, dass künftig immer ein Interessenkonflikt existiert! Nein, Spaß bei Seite. Ich bin wesentlich stärker als Kreditgeber auf der Plattform aktiv als mir Anteile gehören.

Auch rechne ich nicht damit, dass die Plattform in den nächsten 5 Jahren plötzlich hochprofitabel sein wird. Dies ist wirklich nur Spielgeld um sich im Trophäenschrank etwas reinzuhängen und sagen zu können: Das gehört mir jetzt auch ;)

Witziger Fun Fact dazu... ich erhielt am Donnerstag einen Anruf der Clearingstelle meiner Bank. Ich habe ungewöhnlich viele Zahlungen auf britische Konten in letzter Zeit, ob ich mir dessen bewusst bin. Sowohl Seedrs als auch ein neuer Broker von mir haben ihre Konten momentan in UK ;D Schon witzig mit was für Beträgen man heutzutage auffällt...

Da der Pitch bereits erfüllt ist, wird es vermutlich für Neuregistrierte zeitlich nicht mehr reichen. Estate Guru ist bei Seedrs aber auch auf dem Sekundärmarkt, so dass man vielleicht darüber irgendwann etwas schießen kann. Dies gilt aber nur, wenn Du auch unbedingt mit dabei sein willst. Ansonsten würde ich das Geld lieber in irgendwelche Aktien oder ja, vielleicht sogar eher Bitcoin stecken. Die Kredite sind Hochrisiko und somit ist es der Betrieb einer solchen Plattform auch immer

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Danke für den Überblick 😃

Wie bei der Börse nun auch bei estate Guru. Bald gehört dir die ganze Finanzbranche. :D

Ich habe meiner Depotbank auch angewiesen umgehend eine feindliche Übernahme von Disney, Proctor & Gamble, Johnson & Johnson, Texas Instruments und Blackrock anzustreben. Nach meinen bisherigen Kalkulationen sollte ich in ca. 5,3 Millionen Jahre die Integration abgeschlossen haben. ;)

Ganz sicher bin ich mir nicht in wieweit Corvid-19 das ganze vielleicht um ein paar Jahre verzögern könnte ;)

Seedrs habe ich noch nie gehört. Das schaue ich mir mal an. Glaube zwar nicht, dass ich mich anmelde, aber gibts da einen Reflink von dir?

https://www.seedrs.com/signup?promo_code=HPH15UAS (gibt wohl 25 GBP für beide Seiten bei mehr als 150 GBP Einzahlung, nicht ganz klar, ob das auch für Euro gilt).

Rausgeben tue ich das, weil Du explizit danach gefragt hast. Eine Empfehlung würde ich für Seedrs nicht aussprechen. Nicht da ich der Plattform selbst nicht traue, sondern weil ich Crowdfunding extrem skeptisch gegenüberstehe. Zwar ist es immer ein wenig Finanzromantik, dass man einem kleinen Startup Geld gibt und damit die Chance das nächste Google zu werden.

Am Ende scheitern aber eben auch extrem viele dieser Unternehmen langfristig und ich finde es sehr schwer die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Damit man das halbwegs risikolos betreiben kann, müsste man da immer sehr breit reingehen, was ich auf gar keinen Fall machen würde. Gerade als Kleininvestor wird man da mit Aktion von bereits etablierten Unternehmen wesentlich besser fahren. Und ich meine auch da keine Penny Stocks! ;) Crowdfunding ist IMHO noch eine Ebene darunter... ;)

Wenn Covid19 etwas länger dauert, platzt die Immobilienblase :)

Da platzen dann hoffentlich mehrere Blasen 🤙

Nun aber auch nur, wenn es ähnlich erfolgreich wird wie die Pest. ;) Tatsächlich bin ich bei Immobilien teilweise auch sehr skeptisch, da einige Preise meiner Meinung nach nicht mehr realistisch sind. Gerade im Baltikum sind da aber durchaus noch realistische Preise zu finden und es wird am Ende eher ein Wette darauf sein, dass die Wirtschaft dort nicht durch Corvid vollständig kollabiert.