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RE: Spielen🎮, töten🔪.. spielen = töten? Schießen 🔫, schlagen 👊, treten in 3D - Ein Stereotyp für eine Milliardenindustrie.

in #games6 years ago

Danke! Vielleicht das Brot und Spiele - Prinzip. Wenn man's im Stadion oder am Bildschirm auslebt, passiert's weniger in der Realität.. kann aber auch genau umgekehrt sein. Ich will auch nicht den Moralapostel spielen, nur wenn ich vor einer virtuellen Spielfigur stehe, die wie ein Mensch aussieht, sich so bewegt, spricht, interagiert, dann hab ich persönlich wenig Lust diese mit einer Waffe grundlos abzuschlachten.. das was Open World Spiele ja standardmäßig immer als Option anbieten, man kann, muss aber nicht. Ich finde den vermeintlichen "Spaß" daran halt sehr befremdlich und stelle mir die Frage:

"Was geht in Menschen vor die daran dauerhaft Spaß haben und sich z. B. noch einen Gore-Mod installieren?"

Selbst wenn storytechnisch ein starker Kontext vorhanden ist, politisch, persönlich gibt es bei mir eine Geschmacksgrenze. Für ein tolles Spielerlebnis muss ein NPC nicht jedes Mal auseinanderfliegen wie eine Melone aus dem 10. Stock oder brutalste Foltermethoden mit der Lupe gezeigt werden. Die Gewaltentwicklung ist ja glaub ich auch im Fernsehen klar zu sehen (kenne mich da nicht aus), es braucht den Ekel, den Reiz um die Leute noch vor die Kiste zu locken. Letztlich braucht das aber kein exzellentes Spiel oder großartiger Film, gibt genug Beispiele wo man komplett drauf verzichten kann.

Vor einigen Monaten gab es auch mal einigen Trubel um einen mehrfach verurteilten, deutschen Gewaltverbrecher, der mit seinem menschenverachtenden Ganster Rap auf Youtube viral ging.. nicht bei uns, in den USA, Millionen likes in wenigen Tagen. Im Video, w. echte Waffen, Drogen und der ganze Spaß.. eine Marketing-Strategie.. wer weiß.. die Echo-Abschaffung ist ja auch noch nicht lang her, Grenzüberschreitungen wohin das Auge blickt.

Würde sagen, es verkauft sich einfach besser, der Markt bestimmt die Entwicklung im AAA-Bereich. Die Fatalities bei MK sind dermaßen aufwändig inszeniert da saßen Leute Monate wenn nicht Jahre am Design der Organe und Animationen.. schon allein die Vorstellung das umzusetzen, ich komm selber aus dem 3D-Bereich würde mir wahrscheinlich wenig Spaß machen, nur technisch gesehen halt interessant.

Gezielt als dramaturgisches Element eingesetzt, sehe ich das wie in Filmen als manchmal wichtiges Stilmittel, The Last of Us ist ja im Endeffekt auch ziemlich blutig, aber dort ist alles in eine spannende Geschichte des Überlebenskampfes eingebettet, es bleibt immer zutiefst menschlich oder menschenwürdig, ein ganz anderer Kontext im Vergleich zu einem nicht geführten Spiel, wo man die Oma im Cafe vom Stuhl treten kann.. dieser Dreck landet ja dann auch auf Youtube und Kinder lachen sich einen ab.. zusammen mit fotorealistischer Grafik hab ich da schon eine starke Abneigung.

Es sind halt alles negative Dinge, die wir da simulieren ohne darüber nachzudenken, Bilder, Erfahrungen die wir dauerhaft speichern.. ich erinnere mich noch heute an einen Horrorstreifen den ich als Kind gesehen habe.. ein Kollege hatte mal dazu gesagt:

"Ich schau mir sowas nicht an, ich will noch ruhig schlafen können."

Recht hat er damit, sowas wie Gedankenhygiene.

Wer ist denn der Gabs? 😁

Sort:  

Sehe das genauso, wenngleich ich nicht ganz so in der Materie drin bin, wenn es um Entwicklung und Zensur geht...

Die Fatalities bei MK sind dermaßen aufwändig inszeniert da saßen Leute Monate wenn nicht Jahre am Design der Organe und Animationen..

Stimmt, ist ja nicht nur der Konsum fragwürdig. Da hängt ein RIESEN-Markt dran. Gibt sicher in jedem größeren Studio eine ganze Abteilung für Geschnetzeltes...

Recht hat er damit, sowas wie Gedankenhygiene.

Das klingt super, ganz genau!

Und Gabs bin ich^^
Hab nur vergessen, "LG, Gabs" unten dran zu klatschen, hehe...

LG,
Gabs

Jetzt hab ich's verstanden 😁, danke.. und Geschnetzeltes mag ich nur mit Reis.. in 3D überlass ich es den Medizinpraktikanten. 👍