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RE: Dienstag – Leere Regale gibt es nicht!

Meine ganze Verwandtschaft wohnt auf dem Land, und die stöhnen alle deshalb. Ist ja ganz schön ein paar eingemachte Pflaumen zu haben, etwas Brennholz für Notfälle und sowas. Aber für den normalen Alltag - und den haben wir ja bislang noch - ist das echt scheiße. Auf dem Dorf gibt es mittlerweile nichts mehr, kein Geschäft, kein Arzt, keine Arbeit, absolut tote Hose. Also braucht man für alles und jedes ein Auto (ÖPNV gibts schon mal gar nicht), und das geht ja heute erst recht ins Geld wenn der Liter 3€ kostet. Die meisten brauchen sogar mehr als 1 Auto.
Klar, in einem Mad Max Szenario ist das Landleben besser, weil das normale Leben sowieso nicht mehr funktioniert. Aber bis dahin...

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Und genau darüber liege ich seit Jahren im Clinch mit unserem Ortsvorsteher, der es in zwei Legislaturperioden nicht geschafft hat, sein „Kuhkaff“ in den Fokus zu rücken, wo Angestellte mit ihren Familien ein wahrhaft Natur-intensives Leben führen können. Keine 45 Minuten von Zagreb entfernt, 25 km bis Karlovac und ebenso weit von der Autobahnzufahrt entfernt, an der mehrere große Handelskonzerne ihre Vertriebszentren aufgebaut haben. Arbeitsplätze bis zum Abwinken und der Umzug aufs Land wird nicht schmackhaft gemacht. Infrastruktur funktioniert immer nur dann, wenn in Vorleistung getreten wird. Das scheint jedoch nicht bis in deren Kopf vorzudringen, die einen Strukturwandel herbeiführen können.

Na ja, solch großen Einfluß wird euer Bürgermeister (oder was auch immer der ist) auch nicht haben. Und wenn diese Entvölkerung einmal im gange ist, wird das zum Teufelskreis. Zuwenig Einwohner - keine Dienstleister mehr, und ohne Dienstleister kommen keine Einwohner. Das geht dann so lange bis nur noch ein paar Alte übrigbleiben, die nur noch Rente kriegen. Und vieleicht ein paar Abgestüzte die den Arsch nicht hochkriegen. Und ein wohlbetuchter Deutscher, der es sich leisten kann da wohnen zu bleiben... :)
Übrigens, die 45 Minuten und 25 km usw., das ist doch katastrophal. Bei den heutigen Spritpreisen... Viele müssen 100, 150 oder sogar 200 km pro Tag fahren, nur für die Arbeit. Wenn du dann mal 3€ pro Liter annimmst, bist du schnell bei 30€ pro Tag nur für Sprit - plus die normalen Kosten fürs Auto. Da sind die meisten mit Grundsicherung besser dran.
Das wird in bälde richtig Stunk geben. ZZt. regen sich alle über die neofaschistische Regierung in Italien auf, die gerade gewählt wurde. Ich kann nur sagen: Kein Wunder!

ein wohlbetuchter Deutscher

Gut betucht nur dann, wenn man die Bettwäsche einbezieht. 😉

Na ja, aber etwas mehr als der Durchschnittskroate hast Du schon, nehme ich an.

Wenn du einen Beruf ausübst, der nach verwertbarer, abgelieferter Zeile honoriert wird, kommt eine Auftragsarbeit oft sehr gelegen. Ich betrachte meine Lebenssituation und gelange zu dem Fazit, mich richtig wohlzufühlen. Das Geld dient wahrhaftig nur als Auffangnetz. Der ganze Rest ist Akrobatik im Wohlfühlmodus, der jedoch nur erhalten werden kann, wenn ich mit meiner investierten Energie (Schreiben genau, wie die Landwirtschaft) Ideen und Pflanzen den notwendigen Nährstoff liefere.