(ARTIKEL GELÖSCHT) Krieg will, wer die eigene Schuld verbergen möchte

in Deutsch D-A-CHlast year (edited)

 "pexels-miguel-á-padriñán-2882553.jpg" Photo by Miguel Á. Padriñán

Ich hatte hier einen Artikel stehen, der einen Aufruf zum geistigen Widerstand bilden sollte. Nach einem halben Jahr, und viel Überlegung, ist mir zu Bewußtsein gekommen, daß er vollkommen unnütz ist. Inhaltlich vielleicht in Ordnung, ist er jedoch nur ein weiterer Tropfen in dem eh schon überquellenden Fass. Da es keinen Sinn hat die Empörung nur noch zu vermehren, lege ich diesen Account trocken, der ursprünglich als Analysenhort, mit Aufruf zur Tat, gedacht war.

Ich bildete mir im Wachbewußtsein auch nie ein, Lösungen in Wort und Tat liefern zu können – im Unbewußten aber offensichtlich doch. Und das ist absolut anmaßend. Um nicht noch mehr Dunkelheit im Gedankenäther wabern zu lassen, habe ich beschlossen diesen Artikel zu löschen, und mich den machbaren Dingen zuzuwenden. Es reicht jemandem eine helfende Hand zu bieten, und wenn es das Raustragen des Mülls ist.

So wird dieser Account in irgendeiner Ecke eines Hive-Servers verstauben. Was auch gut ist :)

Alles Gute 😊

Sort:  

Es braucht eben Ablenkung.

Yepp. Und diese gestaltet sich sehr, sehr intensiv. Ich muß tatsächlich oft einfach alles ausschalten, und die Gedanken in eine produktive Richtung zwingen, um nicht gänzlich dem Zorn zu verfallen. Da habe ich nicht selten den Eindruck, als wolle da etwas um jeden Preis verhindern, daß die Menschheit an sich einen neuen Sprung in der Evolution vollbringt.
Alleine der Begriff "Kriegsmüdigkeit" birgt vielleicht einen Freudschen Versprecher, daß die Allgemeinheit bereit für eine neue Lebensform ist, die gewisse Kräfte nicht gutheißen können, da es ihre Bedürfnisse boykottiert.
Hm, es heißt wohl Geduld haben, um jeden Preis :)

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Du packst enorm viel rein, in den Beitrag. Möglicherweise sogar zu viel.
Du erwartest dazu Vorschläge, die ich dir nicht liefern kann, da ich mich weder als Wegweiser geeignet noch als Leithammel in Erscheinung treten möchte. Ich kann lediglich Gedanken in Worte formen, ohne dabei den Anschein erwecken zu wollen, die Eier legende Wollmilchsau abgeben zu wollen.
Fakt ist jedenfalls, dass es (allerspätestens nach dem Mauerfall – womöglich gar viel früher) in Amerikas Interesse liegt, Europa in die Rolle des Vasallen zu drängen. All dies schien mit dem Schulterschluss zwischen Frankreich und Deutschland, dem NATO-Austritt der Franzosen und der deutschen Ostpolitik in höchster Gefahr. Erleichterung und Hoffnung schwappten über den Atlantik mit dem Wandel von der UdSSR zur konstitutionellen Republik Russland.
Dazu kam der Sinneswandel der Franzosen, die plötzlich ihre Liebe zur NATO wiederentdeckten und die Wackel-Politik der Deutschen, die im außenpolitischen Bereich als Katastrophe bezeichnet werden kann.
Wenn der Befürworter des NATO-Doppelbeschlusses (ein gewisser Helmut Schmidt) bereits Anfang der Jahrtausendwende ausdrücklich davor warnte, sich zu sehr in die Abhängigkeit der Amerikaner zu begeben, kann es wohl kaum glaubhaft klingen, wenn heute jemand in Berlin behauptet, der nun eingeschlagene Weg sei alternativlos gewesen. Lange, bevor der »Ukraine-Konflikt« die deutsche Presselandschaft okkupierte, wies Putin nicht nur bei jeder Gelegenheit auf die Probleme hin, die sich im Donbass zusammenbrauen, sondern bat gleichzeitig um Zurückhaltung im Hinblick auf die NATO-Osterweiterung. Es ist nicht lange her, da entschied das EU-Parlament auf das Beitrittsgesuch der Ukraine mit einer großen Ablehnung. Die Akte Kiew wurde noch weit hinter Beograd, Podgorica und Tirana geschoben. Ist die Kalaschnikow inzwischen zum Turbolader für einen EU-Beitritt geworden?
Wer hinter dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines noch immer einen Zirkusgaul vermutet, der mag recht haben. Doch sollte er auch den Namen des Dompteurs nicht verschweigen.
Nach wie vor – nur meine Meinung in Worte gefasst.

Servus w74,

Erst einmal eine Entschuldigung dafür, ein halbes Jahr verstreichen zu lassen bevor ich antworte. Deine Antwort ist hervorragend, und jetzt – ein halbes Jahr später – leuchtet sie mir noch mehr ein. Ich kann nichts erwidern :)

Den Artikel hatte ich in einer dunklen Stimmung geschrieben, und wollte noch etliche nachfolgen lassen, die schon auf der Festplatte lagen. Wohlgemerkt in der Vergangenheitsform. Es gab viel Unmut zum abladen. Nun verbrachte ich etliche Monate im Ausland, um eine neue Perspektive zu finden, und habe festgestellt, daß mein eingeschlagener Weg keinen Mehrwert bringt. Im Gegenteil viel zu destruktiv ist. Den Fear-Porn, das Nähren frustrierter Empfindungen mit noch mehr Unmut macht das Problem größer, und nicht geringer. Auf dem eingeschlagenen Weg finden sich – meiner Meinung nach – keine Lösungen. Deshalb lege ich den Account trocken. Es braucht nicht noch einen Empörten in der Landschaft der Empörten.

Ich habe für mich beschlossen die Demut walten zu lassen, und im Alltag mein Spielfeld zu sehen. Einer alten Frau über die Straße zu helfen ist um Welten heilender, als noch mehr dunkle Wolken in den Äther zu pusten. Zu mehr bin ich, ehrlicherweise, auch nicht in der Lage. Es hat sich für mich herausgestellt, daß ein bewußter Spaziergang im Wald buchstäblich lehrreicher ist, als Berge an Analysen, die doch nur in der Empörung münden.

Ich werde auch konsequenterweise den Artikel editieren und löschen, da es keinen Sinn hat diesen Auswurf an Frust stehen zu lassen.

Also noch einmal vielen Dank für die grandiose Antwort!

Alles Gute :)