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RE: Juneteenth und die weiterhin ungelöste Frage der Entschädigung

in Deutsch D-A-CH3 years ago

Puh, da haste ein Pulverfass aufgemacht.

Sehr schwer.

Der freiheitliche Blickwinkel sagt: sofern es zweifelsfrei feststellbar ist, dass jemand sein Gut durch eine staatliche Zwangsmaßnahme verloren hat, dann soll er oder seine Erben es zurück erhalten. Das das funktioniert, sieht man gut an den Rückgaben von Kunstgegenständen durch die Bundesrepublik an ehemalige jüdische Kunstliebhaber bzw. Kunsthändler bzw. deren Erben.

Aber was ist mit einem eventuell hingefügten Mehrwert, z.B. durch die Erben des Enteigners bzw. Begünstigten? Wie wird dieser entschädigt? Schwierig.

In deinem genannten Fall wurden meistens keine materiellen Güter entwendet, sondern ideele wie die Freiheit und oftmals auch das Leben. Da ist es nahezu unmöglich, diese Werte zu bestimmen. Zum zweiten ist der Preis für eine willkürliche Entschädigung (und das muss es werden) sehr sehr hoch. Der Preis ist der gesellschaftliche Frieden. Den sehe ich - trotz der guten Absichten - massiv in Gefahr.

Bei Schuld geht´s ja immer persönliche Schuld, keine Kollektivschuld. Man kann heute für das damalige Unrecht niemanden mehr zur Rechenschaft ziehen. Es gibt keine Opfer, Zeugen und keine Täter mehr. Ergo kann man auch nicht richten.

Ich würde eher auf einen Feiertag verzichten, denn damit versucht die Politik nur abzulenken und auf billige Weise Wählerklientel zu erhaschen. Vielmehr müssten Schwarze auch die gleiche Rechte haben wie alle anderen Menschen auch. Gerade vor dem Gesetz. Vielleicht wäre das mal ein großer Schritt in Richtung Versöhnung.

Aber Politiker mögen immer gern konkrete Vorschläge. Daher mach ich mal einen Praxis-Vorschlag:

Um die ökonomischen Leiden der schwarzen Bevölkerung zu mildern, wäre es denkbar, eine große Sonderwirtschaftszone auf unbewohntem bundeseigenen Grund auszurufen. Teilnehmer erstmal nur Erben der ehemaligen Sklaven. Dort schaffen sie ihr eigenen Rechtssystem ohne Steuern etc. Nach einer zu definierenden Zeit (20 Jahre?) können auch andere Menschen am Experiment teilhaben...

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