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RE: Die Wissenschaft bestätigt, dass ich Recht habe, die Hadza, noch was zu Indien und nicht dümmer werden

in Deutsch D-A-CH3 years ago (edited)

Leroy zitiert dazu Tolstoj aus Krieg und Frieden.

Zu Beginn des dritten Buchs - Fürst Bolkonskij ist bei einer Lagebesprechung bei Kaiser Alexander, nachdem Napoleon die Grenze Russlands überschritten hatte. Verschiedene Generäle tragen ihren Verteidigungsplan vor.

"Pfuhl war einer jener Menschen mit einem unerschütterlichen Selbstvertrauen, wie man es nur unter Deutschen findet, weil nur die Deutschen Selbstvertrauen aufgrund einer abstrakten Idee - der Wissenschaft, d.h. der angeblichen Erkenntnis der vollkommenen Wahrheit, haben."

Weiter führt er aus, worauf sich das Selbstvertrauen anderer Nationen gründet, kehrt dann aber wieder zu den Deutschen zurück:

"Die Deutschen besitzen ein stärkeres und widerlicheres Selbstvertrauen als alle anderen, weil sie sich einbilden, sie wüssten die Wahrheit, nämlich die Wissenschaft, die sie sich zwar selbst erdacht haben, aber für die Wahrheit halten."

Das hat der 1869 geschrieben.

Passend dazu das Berliner Glaubensbekenntnis, vom rot-rot-grünen Senat verantwortet und regelmäßig gesehen - gleichsam die ständige Kommunion für Anhänger des primitiven Neukults. Da steht es wörtlich drin: "Wissenschaft ist wahr".

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Dann noch eine Bemerkung zu den Libertären. Ich bin da nicht so sattelfest, weil ich - nachdem ich selbst verschiedene moderne, weltliche Religionen ausgeübt hatte - relativ schnell sah, dass es sich dabei um eine weitere Religion handelt, und zwar eine in ihrer aggressiven Exklusivität dem Bolschewismus ähnliche. Hoppe hätte auch Minister für Staatssicherheit unter Stalin sein können.
Nichtsdestotrotz meine ich zumindest aus meiner damaligen Lektüre von Roland Baader in Erinnerung zu haben, dass es keinerlei Zweifel an der Funktionsfähigkeit außerhalb des Privateigentums von kleinen Einheiten gab.

Jeder, der mal in einem Schützenverein war, weiß, dass das funktioniert. Aber nur, wenn er nicht zu groß wird. Dann kippt es, und zwar immer.

Gesellschaften von unserer Größe und Vernetzung unter dieser Prämisse zu "organisieren" (was ja schon der Anfang vom Ende wäre), halte ich für eine weitere Utopie übrigens.

PS: Entwickelte Zivilisationen sind für gewöhnlich entweder von alleine implodiert oder von Primitiven und aggressiveren Stämmen überrannt worden. Das war bei den Griechen so, bei den Römern, bei den Azteken, bei den Chinesen usw. usf. Bei uns ist es natürlich nicht so.

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