Mindfulness - Leben im Hier und Jetzt!

in Deutsch D-A-CH2 years ago

Quelle: https://uhs.umich.edu/mindfulness

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Mindfulness bedeutet, wenn wir uns eines bestimmten Gedankens bewusst sind.
Das Verschmelzen von Körper und Geist zu einem Ganzen.
Der Körper ist immer im Jetzt. Unser Geist dagegen, hat die Tendenz, von der Vergangenheit in die Gegenwart zu wandern. Wenn wir Mindfulness praktizieren, trainieren wir unseren Geist, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein.

Es ist normal, dass der Körper gelegentlich um eine Pause bittet und der Geist um eine Chance, sich zu beruhigen. Manchmal verbringen wir unsere Zeit so automatisiert, dass wir uns buchstäblich nicht an unser Tun erinnern. Habt ihr schon einmal ein Stück Schokolade gegessen und es erst bemerkt, als ihr noch die Verpackung in der Hand hielt? Ich, sehr wohl.

Wenn wir Mindfulness sind, spüren wir die Bewegung unserer Hände, wenn wir das Schloss verriegeln. Wenn wir uns duschen, spüren wir das Wasser, das an unseren Körper herunterläuft. Die Bewegung unserer Füße und ihren Kontakt mit dem Boden. Wir nehmen das Außen und das Innen wahr und gehen bewusst damit um. Es gibt Situationen, in denen das ganz natürlich passiert. Zum Beispiel, wenn wir bewusst mit unseren Kindern spielen, Sport treiben oder Düfte wahrnehmen.
Praktisch bedeutet das: Je mehr wir den Bewusstseinszustand entwickeln, den wir Mindfulness nennen, desto freier werden wir von unseren einschränkenden Denkmustern und dem Bild dessen, was in unserem Leben passiert und vieles wird klarer. Wir leben in einer dynamischen und von Veränderungen geprägten Zeit. Stress gehört zu unserem Alltag, Burnout-Potenziale klopfen an unsere Tür.
Ich, sonst zu dem Hang neigend, alles erneut zu überdenken, weiß, dass ich in meinem Leben auf der Roller Coaster mir bisweilen erheblich den Kopf anstoßen werde. Um meinen Geist und meinen Körper ins Gleichgewicht zu bringen, beschloss ich, einen Selbstversuch zu starten.
Zuerst fand ich keine geeignete Position zum Meditieren. Als ich mich in Position begab, war meine Atmung zu flach. Wenn ich mich hinlegte, bestand die Möglichkeit, dass ich einschlafen würde. Also beschloss ich, während des Spaziergangs zu meditieren.

Mein erster Selbstversuch.


Oh mein Gott, kann das wirklich so schwer sein?

Einatmen
Ausatmen
Und wie wäre es, wenn ich Kopfhörer aufsetze? Ach, vergiss es einfach.
Ausatmen
Fehler!
Einatmen – und dann ausatmen
Komm schon, konzentriere dich ein wenig, atme einfach. Es ist doch nicht so kompliziert.
Übermorgen ist Steffis Geburtstag. Unter Garantie, wenn es dann so weit ist, vergesse ich es wieder. Es wäre aber auch reichlich blöd, im Voraus zu gratulieren. Früher hat man einfach einen Knoten ins Taschentuch gemacht. Aber dann frage ich mich wiederum, woran mich der Knoten erinnern soll?
Einatmen.
Ich beobachte den Gedanken. So steht es zumindest im Buch. Beobachte den Gedanken und schicke ihn sanft weg. Identifiziere dich nicht damit. Er kommt und er geht. Du bist nur sein Beobachter. Ich schicke den Gedanken sanft weg.
Ein Atemzug.
Welcher Tag ist heute? Ist heute Donnerstag? Nein, es ist Freitag. Ich musste zur Bank. Habe aber die Unterlagen nicht dabei. Freitags trage ich ja immer die kleinste Tasche, in die nur mein Portemonnaie, Schlüssel, Handy und die Tempos passen, die zum Knoten nicht taugen.
Einatmen, kein Ausatmen.
Wo, verflucht, kommen plötzlich so viele Mücken her?
Einatmen.
Ich zwinge mich, den Gedanken an Mücken mit Abstand zu beobachten und ganz von vorn zu beginnen. Zu versuchen, zumindest ein paar Atemübungen zu machen, ohne von sachfremden Gedanken überwältigt zu werden.
Ich wate in die Untiefen und atme ein.
Hatte ich nicht letztes Jahr geplant, wie ich nächsten Sommer verbringen würde?
Komm schon – der nächste Sommer ist doch längst schon da? Auch blöd.

Schon wieder.
Ist es so schwierig, einfach zu atmen, ohne von Mücken, gescheiterten Plänen oder vergessenen Terminen angegriffen zu werden?
Müssen wir wirklich zu jedem Zeitpunkt des Tages in den Ketten unserer eigenen Gedanken gefangen sein?
Nein, aber ich habe in jedem Moment die Freiheit, verschiedene Reaktionen auf Informationen aus der Umwelt auszuwählen, die meine Realität verändern werden.
Wir alle haben die Freiheit, die Gedanken zu denken, die wir denken wollen.

Heute habe ich den ersten Schritt gemacht, vielleicht war es gar keine so schlechte Idee – insbesondere das mit dem Atmen.

Maiglocke

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Jetzt plötzlich habe ich ein ausgewachsenes Problem. Mein Kopf, den ich in der Regel dürftig gefüllt und aufgeräumt halte, hat sich plötzlich in einen unübersichtlichen Fragenkatalog verwandelt. Meditieren oder spazieren? Beides gleichzeitig oder doch auf den internen Staubsauger hoffen?
Aber ganz essenziell wichtig scheint mir die Lösung zu dem Problem mit dem eindeutig größten Fragezeichen zu sein. Einatmen und ausatmen – hilfreich bei der Säuberung oder für das Überleben? Voreilige Aktionen unterlasse ich im Augenblick und warte gespannt auf die Antwort. 😂😊

Bei dir würde ich unbedingt zum Staubsauger tendieren. Andernfalls, bei einer dauerhaften Überfüllung des Denk-Bereiches, könnte dein Humor verloren gehen. Ich glaube, das will wirklich keiner, der sich daran gewöhnt hat.
Was das Atmen betrifft, würde ich dir raten, den eingeatmeten Sauerstoff für das Überleben zu horten. 🙃

Noch eine Frage an die Expertin:
Gestern empfahl mir jemand, doch besser zum Teufel zu gehen. Gelten für den Bereich die üblichen Atemübungen oder läuft bei dem Tänzer auf der glühenden Kohle alles umgekehrt?

Hallo @maiglocke vielen Dank für diesen Beitrag und den schönen Einblick in Deine Spaziergangs-Meditation 😃.
Mir kommt das bekannt vor und wie du am Ende ganz richtig feststellst geht es nur darum einen Schritt nach dem anderen zu machen, nicht mehr und nicht weniger.

Das Thema interessiert mich selbst sehr und ich erlaube mir, dir hier den Hinweis auf meine kleine Serie "Achtsames Wochenende" dazulassen. Vielleicht gefallen dir die Beiträge ja.
Achtsames Wochenende #14
Gruss

!ALIVE

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Vielen Dank für deinen Kommentar, der mich in meiner Vermutung bestätigt, nicht allein mit diesen Gedanken zu sein.
Was das achtsame Wochenende angeht, benötige ich etwas Zeit zur Aufarbeitung, werde mich jedoch mit Sicherheit bei dir melden.
Schönes Wochenende 🙂