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RE: [DE] Den Schreibstil mitten in der Geschichte ändern - In Ordnung oder nicht?

Danke für deinen Kommentar. Zwar geht dein erster Absatz genau so wie der Kommentar von @leroy.linientreu völlig am Thema vorbei. Aber das die tickende Zeitbombe mit dem Gendern in meinen Beiträgen irgendwann hochgeht habe ich schon erwartet - nur deutlich früher ^^

Lustig finde ich, dass nun nach über einem Monat in dem ich Beiträge in dieser Sprachform verfasse, worauf nie eine Bemerkung kam, direkt zwei Personen den Inhalt meines Beitrags komplett ignorieren um sich auch einen Doppelpunkt einzuschießen.

Kurzer Bemerkung zu meinem stilistischen Verhalten bezüglich dieses Themas: Wenn ich spreche, nutze ich konsequent die generisch maskuline Form für den Plural, mit dem alle, ob weiblich/männlich/divers gemeint sind ("Die Nutzer").
In privaten Textnachrichten halte ich es ähnlich, nutze allerdings gelegentlich die gegenderte Form ("Die Nutzer:innen").
Texte, die ich in einem offiziellen oder öffentlichen Kontext schreibe, sind in der Regel mit Doppelpunkt gegendert.

Warum tue ich das? Mir ist das Gendern völlig egal - wer es tut, wer es nicht tut; Das könnte mir nicht weniger egal sein. Allerdings habe ich über die Zeit mit einigen Personen gesprochen, die es für sinnvoll halten, die Sprache dahingehend anzupassen. Sprache befindet sich sowieso stets im Wandel. Niemand sollte zu einer Sprachform gedrängt werden, sofern die eigene nicht zweifelslos diskriminierend ist. Genau so wenig sollten andere allerdings dazu gezwungen werden, die Sprache in einem strikten Muster zu verwenden. Sprache ist keine Mathematik, Sprache ist dynamisch.

Warum werde ich mir jetzt einige Zeit nehmen, um dieses Sprachverhalten auf Hive zu überdenken? Mir war klar, dass ich hier nicht gerade in eine von Grünen-Wählern (generisches Maskulinum; Zufrieden? ^^) überlaufende Masse von Menschen springen würde - Was ich auch extrem gut finde, weil wer kann denn schon Grüne ausstehen?
Ich habe schon von mehreren Personen, die zuvor gegendert haben und in der Öffentlichkeit standen gehört, dass sie zurück zum generischen Maskulinum wechseln. Das wurde vielmals damit begründet, dass zwar eine Gegenderte Sprache objektiv und wissenschaftlich evident einige Vorteile hat. Der Inhalt des gesagten verblasst allerdings oftmals hinter solchen Ausdrucksformen - wie man an euren Kommentaren sehr gut erkennen kann.
Ich hätte hier eine Musterlösung gegen Klimawandel, Krieg und Welthunger liefern können. Sofern ich allerdings ein Wort in einer gramatikalisch umstrittenen Form geschrieben hätte, wäre der Fokus leider darauf gerutscht.

Ich denke, ich habe nun genug gesagt. Wahrscheinlich werde ich auf euren Druck hin dir Geschichte nicht nur mit Perspektivwechsel fortführen, sondern auch gramatikalisch anpassen. Immerhin geht es mir um den Inhalt der Geschichte, der deutlich schwerwiegender ist, als der Fakt, ob nun das Wort "Nutzer:innen" oder "Nutzer" verwendet wurde. Schade, dass man auf kulturkämpferischer Front scheinbar von Rechts wie Links zu nahezu belanglosen Themen sehr viel Druck verspührt.


Dann möchte ich mich noch für die beiden Links zu deinen Geschichten bedanken. Bei Zeiten werde ich mich da definitiv mal durchlesen.

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Danke für Deine ausführlichen Bemerkungen, ich hatte schon befürchtet, dass es - zurecht - kritisiert wird, dass ich gar nicht auf den Inhalt eingehe (bin ich auch nicht im anderen Kommentar, bei der Geschichte selbst, nicht). Vor allem, weil bis jetzt noch nicht viel passiert ist. Ich warte noch auf den weiteren Verlauf.
Bin erst jetzt darauf gestoßen, sonst hätte ich mich schon früher gemeldet.
Und zur Änderung des Schreibstils: Warum nicht? Wenn Du Dich beim Schreiben wohler fühlst und es dann authentischer aus Deiner Feder fließt, solltest Du es unbedingt probieren.

Der jetzige Stil ist ohnehin mit den vielen Dialogen ohne dass die Handlung wesentlich voranschreitet, etwas mühsam zu lesen.

Übrigens noch zum Gendern: Ich hatte hier auch einen langen Artikel dazu geschrieben, der könnte Dich vielleicht interessieren:
https://peakd.com/deutsch/@stayoutoftherz/feministische-linguistik-kampf-der-geschlechter-teil-2

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