[DE] Den Schreibstil mitten in der Geschichte ändern - In Ordnung oder nicht?

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Die Richtige Perspektive zu finden, kann manchmal eine echte Herausforderung sein. Foto: Pixabay/NoName_13


Ich schreibe gerade eine mehrteilige Geschichte hier auf Hive. Wie lang diese wird, wie sie sich entwickelt; Alles noch offen.

Gleichzeitig ist es allerdings auch meine erste Geschichte, die ich je schreibe. Damit war mir klar, dass ich wohl nicht zu 100% konsistent in meiner Erzählung sein werde, dass sich stilistische etwas ändert.

Ich habe immer darauf gehofft, Inspiration durch andere Nutzer:innen hier auf Hive zu finden, die etwas ähnliches wie ich anstellen. Nun ja, jetzt habe ich mit @omokhafue wohl genau solch eine Person gefunden. Ich habe die Geschichte, die diese:r Nutzer:in gestern veröffentlicht hat, primär durch eine Brille gelesen, wie ich daraus etwas für mich lernen kann. Denn: Der Schreibstil ist echt gut!

Was habe ich in der Geschichte nun aber festgestellt? Das wohl denkbar schlechteste... Ich möchte den Schreibstil massiv ändern. Momentan befinde ich mich in einer quasi allwissenden Erzähler-Perspektive. Ich möchte in die Perspektive von Lisa wechseln.

Würde ich die Geschichte leise in meinem Kämmerlein vor mich hinschreiben, wäre das ja auch kein Problem. Bisher sind ca. 2000-3000 Wörter, 2 Kapitel verfasst. Die könnte man ja einfach umschreiben. Nun sind die aber schon auf Hive veröffentlicht. Ich könnte nun natürlich dahergehen, die ersten beiden Kapitel so bearbeiten, dass sie in den neuen Stil passen. Das widerspricht aber irgendwo meinem Gedanken, alles so zu lassen wie es ist, damit ich am Ende auf den Verlauf der Geschichte schauen kann und meine eigene Entwicklung in Schreib-Fähigkeiten sehe.

Zum anderen ist solch eine Änderung im Stil, ohne dass man die ersten beiden Kapitel umschreibt, wirklich irritierend für ernsthafte Leser:innen.

Der aktuelle Schreibstil ist für mich relativ anstrengend und ich verspreche mir von einem Perspektivwechsel neue Freude und Energie für das Projekt. Denn wie man sieht: Ich bin schon wieder mehrere Tage über den angestrebten Veröffentlichungstag (jeden Samstag Abend) hinaus. Dabei sind wir erst bei Kapitel 3. ^^

Ich bitte im Meinung! Selbst wenn ihr keine Ahnung vom Schreiben fiktiver Geschichten habt (ich habe ja auch keine Erfahrung), schreibt mir bitte impulsive Gedanken, die ihr beim Lesen dieses Beitrags hattet, an denen ich mich orientieren kann.

Sollte kein massiver Widerspruch kommen, werde ich wohl bis Samstag (mit einer Woche Verspätung) Kapitel 3 verfassen - mit Perspektivwechsel.

🇬🇧 English translation

Translated by Llama 4 Scout/Duck.ai

Reveal spoiler


I'm currently writing a multi-part story here on Hive. How long it will be, how it will develop; everything is still open.

At the same time, it's also my first story I've ever written. With that, I knew I wouldn't be 100% consistent in my narrative, and that my style would change a bit.

I've always hoped to find inspiration from other users here on Hive who are doing something similar to me. Well, now I've found someone like that with @omokhafue. I read the story that this user published yesterday primarily through the lens of what I can learn from it. Because: the writing style is really good!

What did I notice in the story, though? The probably worst... I want to change the writing style massively. Currently, I'm in a quasi-omniscient narrator perspective. I want to switch to Lisa's perspective.

If I were writing the story quietly in my room, that wouldn't be a problem. So far, I've written around 2000-3000 words, 2 chapters. Those could be easily rewritten. But now they're already published on Hive. I could now go back and edit the first two chapters to fit the new style. But that contradicts my idea of leaving everything as it is, so I can look back on the course of the story and see my own development in writing skills.

On the other hand, such a style change without rewriting the first two chapters is really irritating for serious readers.

The current writing style is relatively strenuous for me, and I promise myself that a perspective change will bring new joy and energy to the project. Because, as you can see: I've already been several days over the intended publication day (every Saturday evening) for a while now. And we're only at chapter 3. ^^

I ask for your opinion! Even if you have no idea about writing fictional stories (I have no experience either), please write down your impulsive thoughts that you had while reading this post, and that I can orient myself by.

If there's no massive contradiction, I'll probably write chapter 3 with a perspective change by Saturday (with a week's delay).

PS: @omokhafue, I added you to be a beneficiary of this post with 5% if that is OK, since you made me aware of this.

Sort:  

Ive been writing for a while now, Ive written with both first person and third person pov and one thing id say is that it’s tricky at both ends. First person is great because it lets the reader visualize himself or herself in the character’s place. You feel the way the character does. Laugh at the character’s inside jokes and you grow with the character. Third person pov on the other hand is generically great for writers here. It gives us the freedom to do whatever we want, to describe whoever we want and whenever. It’s not so easy to tell what someone else is thinking asides the main character when you’re writing with first person pov. It’s hard, especially if you find yourself in a situation where with multiple people. It’s easier to do that with third person. To switch who youre talking about at a different chapter without abusing a change of pov every now and then.

And Thankyou for your kind words regarding my book, im grateful.

, I added you to be a beneficiary of this post with 5% if that is OK, since you made me aware of this.

Thankyou again;)

I think third person is a great choice if you have a story pretty much laid out in your head. If you write as an inexperienced person, that barely has a clue of the details of the story, it seems to me, it may be easier writing from first person. It does disable you in some freedoms, but it seems it would give a foundation to build a more consistent world.

Bei "Nutzer:in" bekomme ich zwar ernste Zweifel, dass das was Gescheites bei rauskommen soll, aber man soll die jungen Geplagten des Zeitgeistes nicht vorschnell verurteilen.
Mach es doch einfach, wie Du es für richtig hältst, dann wird es vermutlich am besten.

Sehe ich wie Leroy; "Nutzer:innen" ist kein korrektes Deutsch, der Plural "die Nutzer" deckt grammatikalisch alle 67 Geschlechter ab (oder wieviele es gerade gibt), wozu eines herausheben?
Gerade als Literat sollte man auf die korrekte Schreibweise achten, aber Jedem das Seine.

Übrigens, falls von Interesse, ich hatte auch mal eine Fortsetzungsgeschichte hier auf Hive geschrieben.
Später hatte ich dann die 4 Kapital in einen Post zusammengefügt:
https://peakd.com/@stayoutoftherz/der-wanderer
Und eine andere, unter einem mittlerweile aufgegebenen Zweitaccount:
https://peakd.com/hive-122598/@science.fiction/the-device-a-nextcolony-fragment-part-3-hive-122598

Danke für deinen Kommentar. Zwar geht dein erster Absatz genau so wie der Kommentar von @leroy.linientreu völlig am Thema vorbei. Aber das die tickende Zeitbombe mit dem Gendern in meinen Beiträgen irgendwann hochgeht habe ich schon erwartet - nur deutlich früher ^^

Lustig finde ich, dass nun nach über einem Monat in dem ich Beiträge in dieser Sprachform verfasse, worauf nie eine Bemerkung kam, direkt zwei Personen den Inhalt meines Beitrags komplett ignorieren um sich auch einen Doppelpunkt einzuschießen.

Kurzer Bemerkung zu meinem stilistischen Verhalten bezüglich dieses Themas: Wenn ich spreche, nutze ich konsequent die generisch maskuline Form für den Plural, mit dem alle, ob weiblich/männlich/divers gemeint sind ("Die Nutzer").
In privaten Textnachrichten halte ich es ähnlich, nutze allerdings gelegentlich die gegenderte Form ("Die Nutzer:innen").
Texte, die ich in einem offiziellen oder öffentlichen Kontext schreibe, sind in der Regel mit Doppelpunkt gegendert.

Warum tue ich das? Mir ist das Gendern völlig egal - wer es tut, wer es nicht tut; Das könnte mir nicht weniger egal sein. Allerdings habe ich über die Zeit mit einigen Personen gesprochen, die es für sinnvoll halten, die Sprache dahingehend anzupassen. Sprache befindet sich sowieso stets im Wandel. Niemand sollte zu einer Sprachform gedrängt werden, sofern die eigene nicht zweifelslos diskriminierend ist. Genau so wenig sollten andere allerdings dazu gezwungen werden, die Sprache in einem strikten Muster zu verwenden. Sprache ist keine Mathematik, Sprache ist dynamisch.

Warum werde ich mir jetzt einige Zeit nehmen, um dieses Sprachverhalten auf Hive zu überdenken? Mir war klar, dass ich hier nicht gerade in eine von Grünen-Wählern (generisches Maskulinum; Zufrieden? ^^) überlaufende Masse von Menschen springen würde - Was ich auch extrem gut finde, weil wer kann denn schon Grüne ausstehen?
Ich habe schon von mehreren Personen, die zuvor gegendert haben und in der Öffentlichkeit standen gehört, dass sie zurück zum generischen Maskulinum wechseln. Das wurde vielmals damit begründet, dass zwar eine Gegenderte Sprache objektiv und wissenschaftlich evident einige Vorteile hat. Der Inhalt des gesagten verblasst allerdings oftmals hinter solchen Ausdrucksformen - wie man an euren Kommentaren sehr gut erkennen kann.
Ich hätte hier eine Musterlösung gegen Klimawandel, Krieg und Welthunger liefern können. Sofern ich allerdings ein Wort in einer gramatikalisch umstrittenen Form geschrieben hätte, wäre der Fokus leider darauf gerutscht.

Ich denke, ich habe nun genug gesagt. Wahrscheinlich werde ich auf euren Druck hin dir Geschichte nicht nur mit Perspektivwechsel fortführen, sondern auch gramatikalisch anpassen. Immerhin geht es mir um den Inhalt der Geschichte, der deutlich schwerwiegender ist, als der Fakt, ob nun das Wort "Nutzer:innen" oder "Nutzer" verwendet wurde. Schade, dass man auf kulturkämpferischer Front scheinbar von Rechts wie Links zu nahezu belanglosen Themen sehr viel Druck verspührt.


Dann möchte ich mich noch für die beiden Links zu deinen Geschichten bedanken. Bei Zeiten werde ich mich da definitiv mal durchlesen.

Danke für Deine ausführlichen Bemerkungen, ich hatte schon befürchtet, dass es - zurecht - kritisiert wird, dass ich gar nicht auf den Inhalt eingehe (bin ich auch nicht im anderen Kommentar, bei der Geschichte selbst, nicht). Vor allem, weil bis jetzt noch nicht viel passiert ist. Ich warte noch auf den weiteren Verlauf.
Bin erst jetzt darauf gestoßen, sonst hätte ich mich schon früher gemeldet.
Und zur Änderung des Schreibstils: Warum nicht? Wenn Du Dich beim Schreiben wohler fühlst und es dann authentischer aus Deiner Feder fließt, solltest Du es unbedingt probieren.

Der jetzige Stil ist ohnehin mit den vielen Dialogen ohne dass die Handlung wesentlich voranschreitet, etwas mühsam zu lesen.

Übrigens noch zum Gendern: Ich hatte hier auch einen langen Artikel dazu geschrieben, der könnte Dich vielleicht interessieren:
https://peakd.com/deutsch/@stayoutoftherz/feministische-linguistik-kampf-der-geschlechter-teil-2

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Es spricht heutzutage sicherlich nichts dagegen, in eine Ich-Perspektive zu springen, würde sich sofern ordentlich umgesetzt gegebenenfalls auch gut lesen.

Zum Rest wurde bereits alles gesagt.^^

Na, mal schauen, ob das mit der guten Umsetzung auch im Rahmen meiner Fähigkeiten liegt. Der Perspektivwechsel wird also stattfinden. Ob die Geschichte lesbar wird, mag ich nicht einschätzen.
Dankeschön!

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