Sort:  

Wir haben uns in Belgien im Offroadgelände rumgetrieben. Mein Bruder hatte seinen Ural 6x6 dabei - als der Boris einer der Kumpels den rückwärtssetzte rollte er gegen eine Tanne die direkt den Abflug machte.

Michael rollte mit seinem Dodge den Hang runter fing an zu rutschen und überschlug sich - sprang noch rechtzeitig aus dem Wagen - ehe dieser sich für immer verabschiedete. Mit dem Knie hatter er mindestens zwei Jahre zu tun. Ist aber alles verheilt.

Natürlich war der Ural klimafreundlich - 1 Liter Stoff auf einen Kilometer mit Russentechnik waren absolut normal. Beim Diesel waren es nachdem mein Bruder den Motor etwas modifizierte - in dem er von einem DAF Einspritzdüsen einbaute - dann nur noch 32 Liter auf 100 Kilometer.

Gibt unzählige Geschichten - die Lagerfeuer am Rhein - natürlich löste die Fähre dann Alarm aus, als ein Seil wie aus dem Nichts wackelte nur weil einer der Jungs mit seinem Offroader über eine der Stahltrossen gerollt war. Dauerte keine 4 Minuten bis das Blaulicht anrauschte, während wir uns aus dem Staub gemacht hatten.

Um unser Leben haben wir gebangt, als wir mit dem GAZ 46 , der russischen Kopie des Schwimmwagens der Amies aus dem zweiten Weltkrieg auf dem Rhein flussab zwischen zwei Schubschiffen durchschipperten. Mein Bruder war irre - hatte ihn noch gewarnt dies nicht zu tun. Die Heckwelle der beiden Schubschiffe war gigantisch und das bei einer Bordfreiheit von vielleicht 20 Zentimetern. Ich sah uns schon auf dem Grund des Rheins. Die Motorklappe zur Luftzufuhr des Motors riss mein Bruder noch runter als ich ihn darauf hinwies. Dann kam die Wasserwand und der Schwimmagen rauschte wie ein Speedboot die Heckwelle hinter den Schubverband hinunter voll auf eine Wand aus Wasser - nichts als Wasser. Ich glaub für einen kurzen Augenblick hatte ich gebetet. Denn der Schwimmwagen machte keine Anstalten den Wellenberg nach oben wieder zu nehmen und es hatte den Anschein als ob er einfach auf den Grund rauscht. Dann stand die Wand aus Wasser auf der Windschutzscheibe der Schwimmwagen tauchter immer noch ab in die Tiefe. Wenn jetzt die Windschutzscheibe unter dem Druch der Wassermassen gebrochen wäre wären wir abgesoffen. Doch dann war es plötzlich da - zunächst nur ein paar Zentimeter und dann immer schneller - der Auftrieb von vorne - gleichzeitig rauschten gewaltige Wassermassenvon oben ins Innere des Schwimmwagens. Alle - aber ausnahmsalle waren durchnässt bis auf die Unterhosen - aber das war egal - wir lebten. Die Bordfreiheit betrug nur noch wenige Zentimeter - und wir schmissen die Lenzpumpe an. Als wir 20 Kilometer weiter rheinabwärts in Düsseldorf ankamen war die Bilge leergepumpt.

So ein Scheiss hat mein Bruder dann aber nie wieder gemacht - wohl auch weil er den Schwimmwagen nicht an den Rhein verlieren wollte.

Ich weiss gar nicht, ob er den noch hat. Die Dichtungsgummies an den Antriebseinheiten stammten noch aus dem zweiten Weltkrieg und waren 50 Jahre alt und hielten auch noch Jahre später beim Schippern.

Ein Bekannter - den wir nur als Hirn bezeichneten - hatte seinen GAZ restaurieren lassen und die Gummies getauscht, weil sie ihm zu alt waren. Nach der Restauration soff er dann mit dem GAZ am Rhein ab. Stand glaube ich auch sogar in der Zeitung. Den GAZ aus dem Rhein zu kriegen, war ein Debakel - der Schaden war enorm. Wir haben uns gekringelt vor Lachen - allein das Gesicht des Besitzers... Er musste dann mit Tauchern und Stahltrossen und schwerem Gerät den teuer restaurierten Gaz aus dem Rhein ziehen...

Was lehrt uns das? Die Russen bauen Autos und Fahrzeuge für die Ewigkeit... :o)

https://de.wikipedia.org/wiki/GAZ-46

Wir haben echt jede Menge Spaß gehabt. Alles selber repariert wenn es sein musste. Einmal sind wir morgens um 4 Uhr am D-Day in die Normandie gedüst oder haben binnen einer Nacht den Motor am Jeep gewechselt und zuvor das Getriebe getauscht und gingen dann nach Sonnenaufgang ko ins Bett.

absolut geile Geschichten, die du hier erzählst. Danke! Ich habe so gelacht und das gleich meinen beiden Brüdern erzählt, die ähnliches erlebt haben. Und gerade saßen wir noch so zusammen und haben uns an diese alten Zeiten erinnert. Mein Bruder, der seinen Mercedes bei einer Jagd um den Teich nach 80er Crossrädern in den Schlamm gesetzt hat, wurde am nächsten Tag von den Bullen gesucht. Die haben dann nur gesagt, dass der Wagen abgeschleppt würde, wenn er ihn nicht bald abholt und das wars dann. Er dann mit meinen anderen beiden Brüdern und zwei Autos den Benz rausgezogen. Nichts mit Anzeige oder Führerschein weg. Oder seine Freundin mit einem alten Renault und einer kaputten Tür und total abgewetzten Reifen ebenfalls angehalten worden. Die haben das früher nicht so eng gesehen, die Leute hatten alle nicht so viel Geld und Versicherungen und da fuhr man eben auch so alte Möhren, die halb auseinanderfielen. Hier auf dem Land jedenfalls drückte man alle Augen zu.

Als mein Kühler vom Audi kaputt war, hatte mein Bruder einen manuellen Lüfter eingebaut, den ich regelmäßig vergaß, auszuschalten. Wenn ich dann wiederkam und losfahren wollte, war die Batterie leer und wir mussten schieben und dann im zweiten Gang anfahren. Dann ein paar Kilometer durch die Gegend brettern, um die Batterie wieder aufzuladen. War alles keine große Sache, kein Drama. Man hat eben improvisiert. :) Schöne Erinnerungen, die da wach werden.

Nochmals Danke!