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RE: Letalität von COVID-19 und Risikoabschätzung

in Deutsch D-A-CH4 years ago

Die Frage, ob die Maßnahmen der Bundesregierung angemessen waren, stellt sich mir nicht. Deutschland hat gerade durch die Maßnahmen, die im Vergleich zu anderen Ländern noch eher überschaubar waren, einen milden Verlauf erlebt.

Tatsächlich finde ich den Vergleich mit den USA durchaus treffend. Man kann die Bevölkerungsdichte als vergleichbar einschätzen. Und dort sieht man, was passiert, wenn die Landesführung einfach zu spät reagiert, bzw. nur widersprüchliche Aussagen trifft und für zunehmend mehr Verunsicherung sorgt. Dieses Szenario ist an uns vorbeigegangen. Es mag vielleicht befremdlich wirken, jedoch sollte man nicht unterschätzen, wie viele Personen im eigenen Freundeskreis zur Risikogruppe gehören - egal ob jung oder alt. Selbst, wenn man persönlich dem Virus eher entspannt entgegentreten kann - ich gehöre zu dieser Gruppe - finde ich die möglichen Spätfolgen oder der potenzielle ernste Verlauf äußerst beängstigend.

Ob ich mich nun anstecke oder nicht, das erscheint mir eher reine Glückssache zu sein, da viele nicht einmal wissen, dass sie infiziert und ansteckend sind. Wenn es passiert, dann passiert es und ich MUSS meine Umwelt unter Befolgung der vorgeschriebenen Maßnahmen schützen. Eigenverantwortung bedeutet auch Verantwortung für andere zu übernehmen.

Noch ein Satz zum Schwedischen Modell. Diese funktioniert nur dort, weil eben Schweden ein großes Land ist und die Menschen nicht so eng wie hier aufeinander hocken. Es verläuft sich einfach. Daher kommt dieses Modell für mich nicht infrage.

Good Night

Tobestar

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Ich weiß gar nicht was alle immer mit Schweden haben.
Besser wird es dort überhaupt nicht.
Active Cases in Sweden:
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Das ist interessant und wusste ich nicht, eine Übersterblichkeit kann man dort trotzdem nicht wirklich nachweisen.

Doch kann man.
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Ja, die euromomo Statistik vergaß ich. Warum sinkt die Kurve nun eigentlich, obwohl die aktiven Fälle steigen?
Auf das gesamte Jahr gerechnet kann man kaum eine Übersterblichkeit feststellen:

Quelle

Weil die Alten und Schwachen jetzt alle weggestorben sind.
Außerdem passieren jetzt auch kaum noch Unfälle.

Soweit ich mich entsinne, kann das auch daran liegen, daß andere Todesursachen zahlenmäßig zurückgegangen sind.
Kann mich nicht an die betroffenen Länder erinnern. Vermutet wurde dort allerdings, daß weniger Leute sich in Krankenhäuser trauen, & deswegen
a) weniger an Behandlungsfehlern oder Nebenwirkungen sterben
oder/&
b) sich weniger in Krankenhäusern zusätzliche Krankheiten holen.

Durch die fehlende/verschleppte Behandlung wird es dann aber vermutlich im Laufe des Jahres wieder eine höhere Sterblichkeit geben. Halbwegs genau wird man das also erst in einigen Monaten sagen können.

Schweden hat eine höhere Urbanisierungsrate als Deutschland.
Die U.S.A hat etwa bei Einreisen von China schneller reagiert, als Deutschland. Der Lockdown in Deutschland begann, als der Reproduktionswert bereits unter 1 gefallen war. Außerdem ist mir nur New York als "Corona-Hotspot" bekannt, die anderen Landesteile haben vergleichsweise normale Verläufe!?

Ja Schweden hat eine höhere Urbanisierungsrate. In Schweden leben allerdings bei fast doppelter Fläche gerade mal 9-10 Mio. Einwohner im Vergleich zu Deutschland. Außerhalb der Städte - zumeist konzentriert auf Stockholm, Göteborg und Malmö sowie Kalmar - verteilt sich die Bevölkerung sehr weiträumig auf Süd- und Zentralschweden.

Betrachtet man dann doch die Bevölkerungsdichte kommt man in Deutschland auf 231 Einwohner/km² und in Schweden auf - tahtah - 22 Einwohner/km². Das ist schon ein erheblicher Unterschied.

Zum schwedischen Weg: Ist eigentlich irgendjemandem hier bewusst, dass in Schweden keiner über 80 Jahre mehr mit ein Beatmungsgerät erhalten hat? Man hat sich den Leuten selbst überlassen. Ist das wirklich der - ethisch - richtige Weg?