Der „freien Meinungsäußerung“ ist nur schwerlich das Prädikat »demokratisch« abzusprechen. Das Problem dabei ist und bleibt die notwendige Rücksicht des Verfassers, Linien des Anstands und Respekts nicht zu überschreiten. Die Redaktion der Tageszeitung, die jegliche Form der Zensur in die Abstellkammer verbannt hat, sollte sich dringend nach visierten Medienanwälten Ausschau halten. Viele jener, die sich auf Plattformen wortgewaltig und oft mit wenig Bedacht ihres Missmuts entledigen, sollten sich froh und glücklich schätzen, sich keinen Termin beim Amtsgericht eingehandelt zu haben. Den Down-Vote halte ich zudem für keine negative Bewertung, sondern für eine irrwitzige Bestrafung, die in ihrer Form völlig aus der Zeit gefallen scheint. Reicht es nicht völlig aus, mit ein paar Wörtern kundzutun, mit dem Inhalt nicht einverstanden zu sein? Du läufst ja auch nicht zu deinem Metzger des Vertrauens, wenn er dir ein zähes Stück Fleisch angedreht hat und verlangst dein Geld zurück oder verzierst dessen Vitrine mit der Aufschrift „Schwindler“. Du wirst ihn wohl über deine negativen Erfahrungen informieren und dann für dich selbst entscheiden, den Laden noch einmal zu betreten. DV halte ich für eine Doppelbestrafung.
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