Ich stimme dir vollkommen zu – an der Quelle selbst ist nichts Verwerfliches.
Sie war ursprünglich eine Brücke zum Ursprung, kein Ersatz für das Denken.
Meine Kritik richtet sich nicht gegen die Wissenschaft, sondern gegen ihre Verwaltung – gegen das, was du treffend als Sprachrohr beschrieben hast.
Heute wird die Quelle oft wie ein Gütesiegel benutzt:
Wenn es belegt ist, muss es stimmen. Aber Wahrheit ist kein TÜV-Siegel.
Die eigentliche Arbeit, die du erwähnst – das Prüfen, Zweifeln, Hinterfragen von Bias und Auftraggebern – kostet Zeit, verlangt Mühe, und bringt in der Aufmerksamkeitsökonomie keinen Applaus.
Genau dort beginnt, was ich Denkfaulheit nenne:
nicht im Fehlen der Quelle, sondern im Stillstand nach ihrem Auffinden.
„Trust the science“ ist keine Einladung zum Vertrauen, sondern eine zur Unterwerfung.
Darum bleibt mein Satz bestehen:
Nicht die Quelle ist das Problem, sondern der Kult um sie.
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