Höchst interessant und faszinierend! Wie geht das nun zusammen mit dem - seit Newton glaub ich - immer noch vorherrschenden exklusiven, elitären, elfenbeinturmigen Fundamental-Materialismus der Mainstream-Staats-Schul-Universitäts-Wissenschaft (deren Hochblüte wir seit 2020 erleben, na, eigentlich schon Jahre vorher), welcher offensichtlich die Nicht-Existenz von Beweisen mit bewiesener Nicht-Existenz gleichsetzt?
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Ich weiß da jetzt gar nicht so richtig, was ich eigentlich antworten soll. :)
Sicherlich machen Wissenschaftler Fehler, manche sind stur oder arrogant, andere vielleicht sogar bestechlich ... aber das alles sicherlich nicht, weil sie Wissenschaftler sind, sondern weil solche Eigenschaften eben statistisch gesehen mehr oder weniger gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt sein dürften. :)
Immerhin ist es doch so, dass niemand mal eben schnell Physiker oder Biochemiker werden kann. Dafür muss man sich schon so einiges an Kenntnissen in einem Jahre andauernden Prozess aneignen.
Und diese Kenntnisse, Fähigkeiten und eine gewisse Art, Probleme anzugehen, sind es letztlich eben doch, die trotz aller Schwächen des Wissenschaftsbetriebs (ich bin letztlich auch ein von der Arbeitswelt genervter 'Aussteiger') die Menschheit weiterbringen und zu bahnbrechenden Erkenntnissen und Erfindungen führen. ... Oder?
Vielen Dank für deine wie immer engagierte und auch ausführliche Antwort! Beim ersten Absatz bin ich ganz bei dir. Aber es wäre schön, wenn das allseits auch immer zugegeben, anerkannt und in Rechnung gestellt würde!
Von wegen unfehlbare, irrtumsfreie Halbgötter und linearer, ewiger Fortschritt in den Wissenschaften, wir sind alle fehlbare, mitunter eitle Menschen und machen auch Rückschritte! Und unser aller Hirn hat ein großes Problem mit kognitiven Dissonanzen. Siehe auch hier den Semmelweis-Reflex!
Ach ja, mir kamen gerade noch das Doppelspaltexperiment und Schrödingers Katze in den Sinn.
Das ist eine Verallgemeinerung, die oft nicht zutrifft. Ich denke, die meisten Wissenschaftler, auch bei uns, kennen den Unterschied zw. Nicht-Existenz von Beweisen und bewiesener Nicht-Existenz.
Meine Erfahrungen im Austausch mit sich wissenschaftlich gebenden Akademikern sprechen eine andere Sprache.
Ich denke man muss Mainstream-Glauben-Pseudo-Wissenschaft von echter Wissenschaft trennen. In der Wissenschaft gibt es tatsächlich ein Prinzip, generell nicht-beweisbare und nicht-falsifizierbare Annahmen wegzulassen, da solche Annahmen in der Regel für die Vorhersage nichts bringen.
Da bin ich bei dir, auch wenn beides schwer zu definieren ist. Zu ersterem gehört prominent das unsägliche, bescheuerte 97%-Argument der Klimajünger (oder vielleicht noch nicht einmal hierzu, so unterirdisch wie es ist). Dass zuerst schon die 97 % erstunken und erlogen sind, möchte ich nur der Vollständigkeit halber anmerken. Kennst du den extrem wissenschaftlichen Semmelweis-Reflex? Wer ist dagegen gefeit, hands up!
Zum zweiten Satz: Das halte ich für vernünftig. Aber man muss dann erst mal ergründen, ob eine Annahme tatsächlich nicht beweis- oder falsifizierbar ist!
Beispiel: Die These "Es gibt Chemtrails" ist beweis- oder falsifizierbar. Die Tatsache, dass bis dato kein offizieller Existenzbeweis vorliegt, beweist nicht die Nicht-Existenz von Chemtrails.