Das ist schon richtig. Bei meinem modernen Yamaha-Digitalpiano habe ich 88 gewichtete Tasten, Anschlagsdynamik jenseits von Gut und Böse, und viele andere Finessen. Es ist für den Spieler kaum noch von einem akustischen Piano zu unterscheiden. Das gab es damals im Keyboard-Bereich für Otto Normal (der mit dem kleinen Geldbeutel) noch nicht. Da war es doch wesentlich schwieriger, seiner Performance Seele einzuhauchen, auch wenn es gut klang.
Heute? Kein Problem! An einer entsprechenden Verstärkeranlage kann das Ding wie der teuerste Yamaha-Konzertflügel klingen (annähernd genug) und das für einen winzigen Bruchteil des Anschaffungspreises. Da kann man nicht meckern und mit 30 Kilo läßt es sich sogar in den Garten schleppen.
Die ganzen Arranger-Funktionen, MIDI und das ganze Zeug gibt es noch obenauf. Es erlaubt mir, mit nur zwei Händen ein ganz brauchbares Faksimile einer Band, oder sogar einer ganzen Big Band, zu erzeugen. Das ist schon echt geil, da kann man auf ein bisschen Seele mehr oder weniger gut verzichten. Es ist aber eben immer nur ein Abklatsch des Echten.
Was hat uns Rebekka gelehrt?
Auch der Abklatsch vom Echten muss nicht zwangsläufig den kurzen Weg in die Mülltonne antreten. :-)
In den 70ern zog es mich wie magisch zu Emerson, Lake & Palmer. Allein für das, was Keith Emerson um sich herum an Tasten, Knöpfen und Schaltern aufgebaut hatte, benötigte die Crew unter Garantie den kleinen Hebekran aus dem Baumarkt.