Jazz-Matinee - Rebekka Bakken

in Musiclast year

The next step that will always be in the back of my mind

The lady from Norway – 10 albums and still on the search.

It has been almost ten years since Rebekka Bakken first dedicated an entire album to the songs of another artist. Back then, she called the project “Little Drop Of Poison” and reinterpreted Tom Waits' compositions. Now she is venturing back into the classics, but on the album “Always On My Mind”, which has just been released, she does not limit herself to a single artist, but draws on the whole range, from Don McLean to Annie Lennox to Nazareth, to name just a few.


Es sind beinahe zehn Jahre ins Land gezogen, seit Rebekka Bakken sich erstmals mit einem kompletten Album den Songs eines anderen Künstlers widmete. Damals nannte sie das Projekt “Little Drop Of Poison” und interpretierte Tom Waits Kompositionen neu. Jetzt wagt sie sich erneut an Klassiker, doch beschränkt sie sich auf dem jetzt erschienenen Album “Always On My Mind” nicht auf einen einzelnen Künstler, sondern nutzt die volle Bandbreite von Don McLean über Annie Lennox hin zu Nazareth, um nur einige wenige zu erwähnen.

When it comes to cover versions of songs, it is easy to go back to the original. In this case, however, I strongly advise you to take your time and enjoy the new style. Not only are the arrangements convincing, but also (as always) the unique voice of Rebekka Bakken, which has this tingling timbre and sometimes sounds a bit undercooled, makes the album worth listening to.


Wenn es um Coversongs geht, neigt man ja leicht dazu, letztlich sich doch wieder dem Original zuzuwenden. In diesem Fall rate ich jedoch dringend dazu, in aller Ruhe die neue Machart zu genießen. Nicht nur die Arrangements überzeugen, sondern (wie eigentlich immer) die einzigartige Stimme von Rebekka Bakken, die jenes prickelnde Timbre in sich birgt und so manches Mal auch leicht unterkühlt klingt, machen das Album so hörenswert.

Ms Bakken herself explains the choice of songs for the album: “These songs have always been on my mind and have inspired my own songwriting. They are the 'soundtrack of my life' and some of them have been with me since childhood. I developed my own voice listening to these songs and it's just the right time to reinterpret them in my own way”.


Frau Bakken selbst erklärt die Auswahl der Songs für das Album so: “Diese Songs sind mir immer wieder durch den Kopf gegangen und inspirierten mein eigenes Songwriting. Sie sind der ‚Soundtrack meines Lebens‘ und einige von ihnen begleiten mich seit meiner Kindheit. Ich habe beim Hören dieser Songs meine eigene Stimme entwickelt und es ist genau der richtige Zeitpunkt, sie in meinem Sinne neu zu interpretieren.“

Incidentally, the album before 'Always On My Mind' was called 'Things You Leave Behind'. It is one of those works where the artists compress profound changes in their lives and let them flow into their compositions. The death of their long-time touring agent, a new man at their side, a change of record company and, last but not least, the birth of their first child. Material that others would write novels about, Rebekka Bakken weaves into her songs.


Das Album vor “Always On My Mind” trug übrigens den Titel 'Things You Leave Behind'. Eines dieser Werke, wenn Künstler in ihrem Leben komprimiert tiefgreifende Veränderungen erfahren und diese in ihre Kompositionen einfließen lassen. Der Tod des langjährigen Tour-Agenten, ein neuer Mann an ihrer Seite, der Wechsel der Plattenfirma und nicht zuletzt die Geburt ihres ersten Kindes. Stoff, aus dem andere Romane schreiben, verwebt Rebekka Bakken in ihren Liedern.

Another change was her move back to her home country. It was her return to her native Norway after many years. Before this, she thought moving to Manhattan would be a musical reinvention. She describes her experience this way: “I wanted to somehow find a connection to this city, an affirmation, to meet people who were like me. Instead, I found myself surrounded by green-tea- and organic-juice-drinking guys in Birkenstock sandals who just didn't want to make any noise. I've always felt strange and weird, but rarely so much.”


Eine weitere Veränderung fand durch den erneuten Wohnortwechsel statt. Es zog sie nach Jahren wieder zurück in ihre Heimat Norwegen. Zuvor dachte sie viele Jahre, sie könne sich mit einem Umzug nach Manhattan musikalisch neu erfinden. Sie beschreibt ihre Erfahrung so: “Ich wollte irgendwie einen Bezug zu dieser Stadt finden, eine Bestätigung, Leute treffen, die so sind wie ich. Stattdessen fand ich mich inmitten Grün-Tee- und Organische-Säfte-trinkender Jungs in Birkenstock-Sandalen, die bloß keinen Krach machen wollten. Ich fühlte mich immer schon fremd und seltsam, aber selten so sehr.“

There is still plenty to find out about Rebekka Bakken. So if this is not enough for you, you will find plenty of information here: https://www.rebekkabakken.com/


Es gibt noch reichlich zu erfahren über Rebekka Bakken. Wem also dies hier nicht genügt, der findet hier noch reichlich Informationen: https://www.rebekkabakken.com/

All said and done? Certainly not. The Jazz Matinee is only closing its doors for today so that it can open them wide again next Sunday. If you can't wait until then, take a look at the list of artists who have performed with us in the past.


Alles gesagt und alles gehört? Mit Sicherheit nicht. Lediglich für heute schließt die Jazz-Matinee ihre Pforten, um sie am kommenden Sonntag wieder sperrangelweit öffnen zu können. Wer so lange nicht warten möchte, kann sich aus der Auflistung der Künstler bedienen, die in der Vergangenheit bei uns auf der Bühne standen.

All Jazz-Matinee performances

Ada Morghe, Alma Naidu, Alune Wade, Bebo Best & The Super Lounge Orchestra, Big Bad Voodoo Daddy, Blue Note Tokyo, Breakdown Brass, Carlos Reisch & The Jazz-RAPertoire, Cécile McLorin Salvant, Club des Belugas, Cory Henry, De-Phazz, Dominic Miller, Eartha Kitt, Emmet Cohen, Fixi & Nicolas Giraud, Footprint Project, Gare Du Nord, Galactic, Goran Bregović & The Wedding and Funeral Orchestra, Gypsophilia, Imperial Tiger Orchestra, Ina Forsman, Indra Rios, Jazz meets Pop, Jazzkantine, Jeff Goldblum & The Mildred Snitzer Orchestra, Jembaa Groove, Jungle by Night, Karen Souza, Kinga Glyk, Lady Blackbird, Lars Kutschke, Lee Ritenour, Lizz Wright, Madeleine Peyroux, Maik Mondial, Malika Tirolien, Martin Grubinger, Monkey House, Love Songs, Muito Kaballa, New Cool Collective, Paco de Lucia, Phat Phunktion, Ranky Tanky, Redtenbacher’s Funkestra, Roberto Fonseca, Robin McKelle, Shotnez, Snarky Puppy, St. Paul Peterson, The Bahama Soul Club, The Budos Band, The Crusaders, The Jazz Defenders, The Jazzrausch Bigband, The Souljazz Ochestra, Triosence, Trombone Shorty, True Loves, Wynton Marsalis & Eric Clapton

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Habe gerade bei Viktor einen längeren Kommentar zur Stimmsynthese mit dem fantastischen Yamaha Vocaloid 6 hinterlassen. Jetzt, bei deinem Artikel, stelle ich (mal wieder) fest, dass Vocaloid noch verdammt viel üben muss, bis es eine menschliche Sängerin wirklich ersetzen kann. 😂

Ich bin ja nicht orthodox und immer noch ganz happy mit meinem digitalen Piano, aber ein mittlerweile leider verstorbener Musiker-Freund von mir hat schon Mitte der 80er zu mir gesagt: "Was verplemperst Du deine Zeit mit diesem Sythesizer-Scheiß? Die Dinger haben doch einfach keine Seele!" Das hat mich damals ziemlich geärgert, aber 40 Jahre später stelle ich schon wieder fest, er hatte irgendwie Recht, und man hört es auch.

Danke für diesen schönen Jazz-Matinee-Post und das Du mich ganz schnell wieder auf den rechten Pfad geführt hast. 😀

Obwohl mit Saxofon und Klarinette vor digitalen Übergriffen einigermaßen sicher, kann ich deinen Ärger von damals sehr wohl nachvollziehen. Noch immer ist es nämlich so, dass derjenige, der das Instrument zu beherrschen glaubt (von der Maulorgel bis zum Schellenbaum), ihm auch die Seele einhaucht. Ein Instrument besitzt keine Seele – aber dafür einen unvergleichlichen Klang. Den dann gekonnt in Szene zu setzen, das ist die Aufgabe für den mit der Seele.
Als Dylan die Akustik-Gitarre zur Seite legte und stattdessen den Strom aus der Steckdose nutzte, wollten die Puristen ihn steinigen. Absoluter Blödsinn, da die geniale Seele prächtig mit dem neuen Partner harmonierte. Bei (wenn du dich erinnerst) Marx, Rootschild, Tillermann & Amby wäre im Saarland der gleiche Aufstand in Wallung gekommen. Leider haben sie den digital, elektrischen Versuch nie gestartet.
Als Herbie Hancock erstmals auf dem Synthesizer seinen Chef Miles Davis im Trompetenklang imitierte, würdigte ihn Miles während des gesamten Konzerts keines Blickes mehr. Aber Herbie blieb in der Band – nicht ohne Grund.
Fazit: der Mensch macht's und das Instrument erst so richtig möglich. :-)

Das ist schon richtig. Bei meinem modernen Yamaha-Digitalpiano habe ich 88 gewichtete Tasten, Anschlagsdynamik jenseits von Gut und Böse, und viele andere Finessen. Es ist für den Spieler kaum noch von einem akustischen Piano zu unterscheiden. Das gab es damals im Keyboard-Bereich für Otto Normal (der mit dem kleinen Geldbeutel) noch nicht. Da war es doch wesentlich schwieriger, seiner Performance Seele einzuhauchen, auch wenn es gut klang.

Heute? Kein Problem! An einer entsprechenden Verstärkeranlage kann das Ding wie der teuerste Yamaha-Konzertflügel klingen (annähernd genug) und das für einen winzigen Bruchteil des Anschaffungspreises. Da kann man nicht meckern und mit 30 Kilo läßt es sich sogar in den Garten schleppen.

Die ganzen Arranger-Funktionen, MIDI und das ganze Zeug gibt es noch obenauf. Es erlaubt mir, mit nur zwei Händen ein ganz brauchbares Faksimile einer Band, oder sogar einer ganzen Big Band, zu erzeugen. Das ist schon echt geil, da kann man auf ein bisschen Seele mehr oder weniger gut verzichten. Es ist aber eben immer nur ein Abklatsch des Echten.

immer nur ein Abklatsch des Echten

Was hat uns Rebekka gelehrt?
Auch der Abklatsch vom Echten muss nicht zwangsläufig den kurzen Weg in die Mülltonne antreten. :-)
In den 70ern zog es mich wie magisch zu Emerson, Lake & Palmer. Allein für das, was Keith Emerson um sich herum an Tasten, Knöpfen und Schaltern aufgebaut hatte, benötigte die Crew unter Garantie den kleinen Hebekran aus dem Baumarkt.

Hi @w74,

I remembered your Jazz Matinee late last night when I was about to fall asleep. I'll have to become a regular listener :)

Usually, I like instrumental jazz more than vocal jazz, I think because jazz helps me to set a mood and the words get in the way of that. However, Bakken's voice does not generally intrude into the mood, so I did enjoy her performances in these links--especially in Black Shades.

BTW, I checked out an old link, Snarky Puppy, and really like their sound.

Thanks for the introduction to these great musicians.

Thank you for your feedback. As you can easily see from the list of artists who have already performed on the Matinée stage, I usually focus on the younger generation that is now following the old masters. Since I'm trying to get more people who are sceptical about jazz listening to, a careful mix is needed. However, I am certain that your preferences for the instrumentalists will be considered in the future. Best regards! 😊

Oh, please I didn't mean it that way. I listen to some vocalists. It's just that I seem to prefer the instrumentalists. It's good to listen to new music--broaden my horizons.

I think these jazz matinees are wonderful. 🎹

Great voice. Thanks for sharing.

Congratulations @w74! You have completed the following achievement on the Hive blockchain And have been rewarded with New badge(s)

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