You are viewing a single comment's thread from:

RE: DJI MAVIC REVIEW | ICELAND FROM ABOVE - Part III | #icelandtravel [DEUTSCH]

in #deutsch6 years ago

Sehr schöne Fotos, Sebastian. Ich folge Dir dann mal. Ich besitze auch eine Spark und eine Mavic Air und bin entsprechend begeistert. Ein paar Anmerkungen zum Review:

DJI Spark

Die Spark ist KEIN Spielzeug, wovon Du dich beim Ansehen meiner älteren Videos überzeugen kannst. Gerade die Tatsache, dass sie 2-Achsen-Stabilisierung hat, läßt sie in ihrer Preisklasse Maßstäbe setzen.

Die Fotoqualität ist praktisch so gut wie bei der Air, es gibt aber leider kein Raw. Die Filmqualität ist ebenfalls gut, aber kein 4K, kein D-Cinelike und weniger Einstellungsmöglichkeiten. Trotzdem sieht auf 4k hochgepushtes 1080p Spark-Video besser aus, als das native "4k"-Zeug anderer Drohnen dieser Preisklasse. Ich glaube, sie hat intern sogar den gleichen Sensor verbaut wie die Air, bin mir da aber nicht sicher. Die Minderleistung ist jedenfalls reine Marketingsache, damit die Leute noch teurere Modelle kaufen.

Für Rucksackabenteuer würde ich die Spark der Mavic Air vielleicht sogar vorziehen, weil sie mangels Klapparmen und mit Faltprops deutlich stabiler ist. Sie ist in der Verpackung größer, das ist wahr, aber immer noch klein genug. Der Clincher ist das Ladegerät, dass bei entsprechender Eingangsleistung mehrere Batterien gleichzeitig anstatt nacheinander lädt. Hier ist die Spark der Air deutlich überlegen.

Mavic Air

Bei der Batterietemperatur musst Du höllisch aufpassen! Wie es aussieht, hast Du diesmal Glück gehabt. Es ist aber unbedingt notwendig, die Batterien vorher gut aufzuwärmen, sie bis zum Einsatz warm zu halten und die Flugzeiten deutlich kürzer zu halten. Ansonsten kann die Spannung ohne Vorwarnung abfallen und das Vögelchen fällt vom Himmel wie ein Stein. Da die Drohnen Telemetrie speichern, wirst Du im Schadensfall keine Garantie bei DJI geltend machen können. Also Vorsicht!

Wind: Sport Mode hin oder her, es hat schon verschiedentlich Meldungen gegeben, dass zu starker Wind die Air zu einem so starken Anstellwinkel zwingt, dass sie einfach abschmiert. Also auch hier: Vorsicht!

Autoladegerät: Ich verwende hier einen 220-V-Inverter, was den Vorteil hat, alles mögliche - nicht nur Drohnen - im Auto aufladen zu können. Preislich kommt es in etwa auf das Gleiche heraus wie das spezielle Autoteil für die Drohne, ist aber flexibler im Einsatz. Mein Inverter hat noch zwei zusätzliche 2 A USB-Anschlüsse, was ebenfalls von Vorteil ist.

Reichweite: Ebenso wie die DJI Spark läßt sich die Mavic Air mit einem Trick sehr leicht auf FCC-Mode umschalten. Dann gibt es überhaupt keine Aussetzer mehr und das Fliegen macht einfach nur noch Spaß. Mit meiner Spark komme ich routinemäßig auf 800 m und mehr. Bei der Mavic Air habe ich die Reichweite noch nicht jenseits von 1 km ausgereizt.

Wer sich bei der Sendeleistung unbedingt von Brüsseler Bürokraten gängeln lassen will, ist mit beiden Drohnen eher schlecht bedient. CE-Mode ist f.d.A. - besonders bei der Spark! Die WLAN-Technologie hat allerdings i.d.T. trotzdem den Nachteil, dass auch bei gesteigerter Sendeleistung Hindernisse zwischen Steuerung und Drohnen die Reichweite deutlich beeinträchtigen.

SD-Karten: Wer 4K will, muss hier wirklich gut aufpassen. Die Mavic Air ist sehr wählerisch, womit sie richtig funktioniert. Ansonsten hat man schnell Hänger. Das Problem einer Drohne ist, dass sich praktisch jeder einzelne Pixel von Bild zu Bild bewegt, was auf Redundanz aufgebaute Codecs überhaupt nicht mögen. Apropos Codec: Der in der Mavic Air verwendete könnte ruhig besser sein! Obwohl das Video echt klasse ist, könnte es bei 100 Mbps noch VIEL besser sein. Aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau.

Sort:  

Was ist das für ein FCC-Trick? Wusste davon gar nichts..

Es läuft darauf hinaus, der Drohne vorzugaukeln, dass sie in Amerika ist. Dann schaltet sie sich automatisch auf FCC um. Man entzieht der Drohne ihr eigenes GPS, z.B. im Haus oder im Auto, so dass sie sich auf das GPS des Handys verlassen muss. Das kann man mit einer Spoofing App aber locker manipulieren. Später kommt dann immer ein Dialog, dass man die Sendeleistung wieder an Europa anpassen sollte. Den man einfach wegklicken. Die Drohne bleibt dann auf FCC. Das Schöne daran ist, dass man das mit der neuesten Standard-Firmware und der neuesten Standard-App machen kann, ohne irgendwas hacken zu müssen.

Dieses Video erklärt es recht gut:

Es funktioniert mit Spark und Mavic Air. Getestet under Android, es müsste jedoch auch mit IOS funktionieren. Ich hebe mir außerdem vor jedem Update der "DJI GO 4"-App Sicherheitskopien auf. Eines Tages kommt ein Update und dann geht das plötzlich nicht mehr. Da möchte ich dann eine alte Version zur Hand haben, mit der es ging. Bis jetzt ist aber alles im grünen Bereich.

ACHTUNG: Die Prozedur ist zwar harmlos und das Verhalten der Drohne per Design so gewollt, aber trotzdem ist das nicht gesetzkonform. Ob DJI (die ja die Telemetrie auswerten können) im Garantiefall huft, ist mir nicht bekannt, aber nicht auszuschließen. Wenn ihr das macht, dann auf EIGENES RISIKO.

@folker-wulff ich danke dir für deinen sehr ausführlichen Kommentar und die vielen Tipps! Hier spricht der Profi:)

Wie gesagt bin ich nicht so der Typ, der sich mit allen Features bis ins letzte Detail beschäftigt. Zumal die Drohne als Hobby seine Anwendung findet. Ein wenig mehr Recherche vor dem Kauf wäre sicher angebracht gewesen:( Auf der anderen Seite bin ich sehr zufrieden. Die Spark wollte ich eher in Bezug auf die Größe als Spielzeug bezeichnen. Es ist unglaublich was für unglaubliche Videos aus diesem "kleinen" Ding kommen.

Vorsicht sollte beim Fliegen der Drohnen immer angebracht sein. Du hattest auch Recht, wenn es um die Batterietemperatur geht. Ich habe die Batterien immer in einem separatem Case im Rucksack transportiert. Die Meldung "Akkutemperatur" zu niedrig ist auch nur 2x aufgetreten und das bei Temperaturen zwischen -10 und 0 Grad.

Aber da du auch eine Mavic Air besitzt gehe ich mal davon aus, dass ich doch keine so schlechte Wahl getroffen habe. Besitzt du ND Filter? Und wenn ja, ist die Anschaffung lohnenswert?

Schönen Tag!

nicht so der Typ, der sich mit allen Features bis ins letzte Detail beschäftigt

Ich schon. Ich habe gelesen, was das Zeug hergibt. :-) Obwohl ich natürlich auch Amateur bin und noch in der "Ausbildung" bin.

Aber da du auch eine Mavic Air besitzt gehe ich mal davon aus, dass ich doch keine so schlechte Wahl getroffen habe.

Nein, natürlich nicht. Das Ding ist einfach klasse. Ich war mit meiner Spark eigentlich schon hochzufrieden, nachdem ich die Sache mit FCC ausgetüftelt hatte und die Reichweite in die Reihe kam. Nur die Stabilisierung der 3. Achse (Gierachse) hat mir immer gefehlt und 4K gibt halt die Möglichkeit, in Post zu zoomen, bzw. zu beschneiden.

Meine einzige Beschwerde ist, dass die Mavic Air viel lauter als die Spark ist. Der Vorteil der kleinen Dinger ist, dass man sie überall mal schnell hochschicken kann, auch wo es nicht ganz so erlaubt ist. (Frankreich, Italien, Luxemburg um einige Länder zu nennnen.) Aufsehen erregen mag ich dabei logischerweise nicht. Die Air macht aber derart Krach, dass man sie nicht unbemerkt fliegen kann, außer man ist auf 100 m. Die Spark hört man ab 50 m fast nicht mehr.

Besitzt du ND Filter

Noch nicht, aber ich werde sie wohl kaufen. Echte Bewegungsunschärfe sieht einfach besser aus als die künstliche aus der Videosoftware. Wenn Du mein Video HIER anschaust, wirst Du im Vollbildschirm gelegentlich Moiréeflackern bemerken, wegen der Geometrie der mit Blumen gepunkteten Felder im Pixelmuster. Das hätte ich mit ND-Filtern leicht vermeiden können. Am falschen Ende gespart.

Auch Dir einen schönen Restfeiertag und Happy Droning.

Ihr seid auch alle Drohnen-Fanatiker? Gibts schon ne deutschsprachige Drohnen-Steemit Community? :D