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RE: Weiterentwicklung der Gesellschaft durch Regelverletzung?

in #deutsch11 months ago

Die direkte Konkurrenz zu Günter Grass ist unverkennbar.

Haha, danke für das Lob, aber ich frage mich, ob sich Herr Grass nicht empört im Grabe umdrehte, würde er von diesem kühnen Vergleich erfahren. :)

Daher würde ich nie den Account bei «DIE ZEIT» löschen, sondern Giovanni di Lorenzo dermaßen mit Nachfragen nerven, bis er auf deine Meinung (knapp außerhalb des Themas) reagiert.

Ich habe kein Problem damit, wenn mittels Argumenten von mir Geschriebenem Contra gegeben wird. Da es mich aber doch eine gewisse Zeit und Mühe kostet zu kommentieren, wirkt auf mich die schlichte Löschung meiner 'Leistung' (und sei sie in den Augen des 'Forenzensors' auch noch so kritikwürdig) einfach respektlos, zumal ich von jeglichen persönlichen Attacken oder Beleidigungen absah.
Was den Inhalt betrifft, hatte ich mich ganz konkret auf ein im Artikel vorkommendes Zitat bezogen und begründet, weshalb ich das so nicht sehen kann. Meiner Ansicht nach sind für die Bewertung politischer Statements und Aktionen die Berücksichtigung geschichtlichen Kontexts und Vergleiche mit früher Geschehenem völlig legitim. Politische Ereignisse vollziehen nicht losgelöst und zusammenhanglos im leeren Raum, sondern eingebettet in Geschichte und Kontext.

Einem Austausch mit Giovanni di Lorenzo sähe ich zwar durchaus neugierig entgegen, glaube aber kaum, dass seinerseits daran ein gesteigertes Interesse bestünde, während ich wiederum kein Bedürfnis danach verspüre, jemandem eine nicht wirklich gewollte Diskussion aufzudrängen. :)
Wie dem auch sei: Der ZEIT-Account existiert schon nicht mehr.

Gegen Mohammad Reza Schah Pahlavi auf die Straße und den Mullahs damit ins Amt verholfen.

Ja, in dem Falle führte der Weg des Widerstands direkt vom Regen in die Traufe. Viele Menschen ließen sich ganz einfach von den Mullahs täuschen, die das "Blaue vom Himmel" und unter anderem gar die Gleichberechtigung der Frau versprachen.
Eltern einer iranischen Freundin von mir kehrten damals sogar voller Hoffnung aus dem Asyl in den Iran zurück - bis ihnen klar wurde, wer die neuen Herrscher wirklich waren. Aber zu dem Zeitpunkt war es dann bereits zu spät, und sie durften nicht mehr ausreisen.

Sort:  

Ich hoffe Du hast kein Abo bei dem Propaganda Organ.

Nein, das nicht, aber ich hatte vorher einen (kostenlosen) Account zum Kommentieren unter ZEIT ONLINE-Artikeln.
Mein Problem ist nicht, dass ich öfter nicht mit den jeweiligen Autoren und Kommentatoren einer Meinung bin (gerade dann könn(t)en Diskussionen ja auch interessant werden), aber mich stört erstens der Umgangston (es gibt fast nur noch "Schwarz" oder "Weiß", "Gut" oder "Böse", wer es wagt, auf Fehler des Westens hinzuweisen, ist "Putin-Fan") und wenn jetzt - zweitens - einfach so mit leichter Hand in sachlich-freundlichem Ton gehaltene Kommentare (hätte ich jemanden beleidigt, könnte ich eine entsprechende Reaktion eher verstehen) gelöscht werden, dann ergibt das einfach keinen Sinn mehr.
Deshalb existiert mein Konto dort jetzt nicht mehr.

Ich kenne das von Wallstreet Online und deren Mods.

Da ist die politische Agenda Programm. Alles was da nicht reinpasst wirdgelöscht. So versucht das System sich über Wasser zu halten und verliert dabei immer mehr an Glaubwürdigkeit....

✨🦋🙏

Meine Bemerkung bezüglich der Dehnbarkeit von Sätzen zielte nicht ausschließlich auf den darin geistig verpackten Inhalt ab. Günter Grass hat den langen Satz weder erfunden noch stets mit besten Produkten gefüllt – aber dennoch liebend gerne aus dem Regal genommen. Zerre ich die älteren Rezensionen von Marcel Reich-Ranicki (FAZ) hervor, solltest du dein selbst gewähltes Schattendasein (hinter dem Mann mit dem imposanten Schnurrbart) rasch beenden.
Dies war ein krumm umschriebenes Lob auf deine Arbeit.

Leserbriefe (und da beißt die Maus keinen Faden ab) finden sich Tag für Tag in der redaktionell beaufsichtigten Arena der Redaktionen wieder. Dort entscheiden die oft gar weltfremden Imperatoren der informellen Berichterstattung über das Überleben einer konträren Meinung. Dies ist seit ewigen Zeiten der Status quo – und Änderungen sind nicht in Sicht.
Nadelstiche in die Ärsche der Redaktionen sind dennoch ratsam.

Thema Iran: Es scheint mir doch erstaunlich, wenn ich eine subjektive Bilanz ziehe. Egal, wo wir unsere klobigen Finger in die Angelegenheiten anderer Nationen gesteckt haben, weniger als das absolute Chaos haben wir nie hinterlassen. Der, der glaubt, die freiheitliche Demokratie am Hindukusch verteidigen zu müssen, der möge bitte sein Erspartes zusammenkratzen und die Taliban mit Glasmurmeln bewerfen – der Griff in die Steuerkasse müsste von den Verfassungsrichtern mit Teeren und Federn bestraft werden. (Nur ein Beispiel von unendlich vielen.)
Es reicht!
Ich wünsche dir und deiner Familie einen geruhsamen Sonntag.

Dies war ein krumm umschriebenes Lob auf deine Arbeit.

Ich weiß, ich weiß, vielen Dank dafür!