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Dabei hat er echt nichts getan.

Nach diesem Satz dachte ich: "Nun wird's lustig!". Hätte unter der Überschrift einen guten Einstieg in eine Satire dargestellt 😉

Aber du hast dich mit einem sehr ernsten Thema auseinandergesetzt, welches dir an die Nieren ging. Und dass ist denke ich normal, wenn wir jemandem persönlich eine schlechte Nachricht überbringen, von der wir wissen, dass sie sachlich korrekt ist, aus vielen emotionalen Gründen aber eine Hemmschwelle besteht. Ich kenne das auch aus Mitarbeitergesprächen. Zwar nicht bzgl. Kündigung, aber Langzeiterkrankungen.

Ich finde, über einen kürzeren Zeitraum, kann man in einem Betrieb mit gutem Klima ruhig einmal die Arbeit übernehmen. Aber nur über einen kurzen Zeitraum. Sobald jemand anderes dadurch langfristig belastetet wird und damit auch krank werden kann, ist die Situation bei aller Rücksichtnahme nicht tragbar. Da muss man auch "die anderen" incl. sich selbst schützen.

Da eine Klinik für's Personal bei dem Arbeitsaufkommen ja nun alles andere als ein Integrationsbetrieb ist, musstest du genau den Schritt gehen, den du gegangen bist. Ich gehe mal davon aus, dass die Entscheidung den Herrn nicht unerwartet getroffen hat.

Klingt mir danach, als sei er dieses System vielleicht auch einfach nicht gewöhnt, weil es zu seiner Lehrzeit noch nicht installiert war. Kann das sein?
Ich hab schon Arztbriefe nach Aufenthalten in Kliniken bekommen, da war ein Monat herum und ich überzeugt, daß sie sehr unter Zeitdruck abgefaßt wurden.

Tja, wenn es möglich wäre so jemanden nach Leistung zu bezahlen.

.... Dann wäre er verhungert. Leider.

Hey,

du musst dich net mit Zweifeln quälen. Wenn es sein muss, muss es sein ansonsten ist es für beide Seiten nicht zufriedenstellend. Er würde auch irgendwann merken das er nichmehr kann wie er will...

Wenn er wirklich einen solchen vitae hat, dann musst du dir auch um seine finanzielle Absicherung keine sorgen machen.

Also Kopf Hoch! Es ist nicht angenehm aber manchmal leider Notwendig. Zum Wohl des Arbeitgebers und Arbeitnehmers.

Ich habe eigentlich an der Stelle keine Skrupel. Ich habe selber überlegt gehabt, als Honorararzt zu arbeiten. Ist halt voll lukrativ. Aber für den aufgerufenen Preis muss ich auch was bringen.

Ich habe andere Kolleginnen und Kollegen, die "schleppe" ich gerade mit. Das ist schon weit schwieriger. Ich fand es nur für mich schon schwierig, weil ich eben auch vor über einem halben Jahr eine Kündigung bzw. Nicht-Übernahme erlebt habe. Diesmal auf der anderen Seite. Und sehr gemein verlaufen. So schnell ändern sich die Seiten / Zeiten...

Ja das ist immer ärgerlich wen mitzuschleppen... aber das hat man leider überall ... und da macht man einfach nix dran

Das sich die Zeiten ändern erinnert mich an: Mal bisse Hund ... Mal bisse Baum ;)

Jedes "Gutmensch" sein hat eben Grenzen.
Wir hatten mal einen Mitarbeiter der quasi alle relevanten Voraussetzungen mitbrachte.
Fachlich,fleissig,freundlich,selbstständig arbeitend usw.
Er lag mir iwie am Herzen weil schwierige Familienverhältnisse,früher Tod der Mutter.
Tja und dann per Zufall kamen wir dahinter das er Arbeitsmaterial der Firma vertickte.
Was machste dann da ?
Kündigung war unausweichlich weil s zu Lasten der ganzen Firma ging.

Dann ist er ja auch selber schuld bzw. man muss so handeln. Leider ist es eben derzeit bei den Ärzten so, dass es wirklich kaum "gute" Kollegen gibt. Das ist irgendwie erschütternd. Man kann sich schon die Frage stellen, wo die "anderen" bleiben. Vermutlich haben sie irgendwann die Schnauze voll von schlechten Arbeitsbedingungen in der kurativen bzw. rehabilitativen Medizin, der miesen Bezahlung etc. Die gehen dann in andere Bereiche der Wirtschaft.

Ein schwieriges Thema, ich kenne es. Musste auch schon Leute entlassen, ich habe mich ewig gequält mit der Entscheidung und mir war furchtbar schlecht dabei, als ich es aussprechen musste. Doch im Nachhinein war die Entscheidung immer richtig. Ich wünsche dir, dass du schnell einen guten Ersatz findest!

Nun wirst Du eben weiter, wie jedes Wochenende, vor- bzw. nacharbeiten müssen. Schade, ich hatte so gehofft, dass dieser neue Kollege zumindest eine gewisse Zeit eine Entlastung für Dich ist. Allerdings war ich schon skeptisch, als ich erfuhr, wie alt der gute Herr ist. Hoffentlich gibt es bald besseren Ersatz.

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