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RE: Freiheit, Ich, Recht, Anarchie

in #deutsch4 years ago (edited)

Das Problem der 68er und Nachfolgegeneration war, dass man alles anders/besser machen wollte.
Genau dies ist aber der Fehler.
Das Zusammenleben der Menschen funktioniert ja weitgehend.
Meine Vorfahren lebten im Niemandsland im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet.
Nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie hatte man diesen Landstrich einfach vergessen.
Es gab keinerlei Staatsmacht.
Alle lebten in der Gegend als Selbstversorger und vom Schmuggel und der Wilderei.
Trotzdem lebte man friedlich in der Dorfgemeinschaft in Anarchie bis man von Hitler annektiert wurde.
Der Trick war, dass man eben nicht das Rad neu erfunden hat.
Die meisten Menschen wissen ganz genau was sich gehört und was nicht.

Sort:  

Das Hauptproblem sehe ich in einem übermächtigen, konstruktivistischen Drang, die Gesellschaft am Reißbrett zu planen, zu formen und umzukrempeln. Damit meinen anscheinend viele "Sozial"-"Wissenschaftler" sich eine - massiv weltverbessernde und segensreiche - Existenzberechtigung verschaffen zu können.

Der Brötchengeber Staat wird da wohl als mächtiges Skalierungsinstrument gesehen. Welche Anmaßung, Selbstüberschätzung und Geringschätzung der zu formenden Mitmenschen! Der Dunning-Kruger-Effekt dürfte hier recht häufig auftreten.

Oh man wie das hier ausartet ;)
Für mich kann weder Rechts noch Links etwas mit Libertäre anfangen, da beide Seiten nach viel Staat rufen. Aber jedem das seine Leben und Leben lassen. :)

Finde es besonders schade, dass ich hier teilweise von Leuten angegriffen werde, die wahrscheinlich zu 80-90% mit meinen Einstellungen übereinstimmen.

Die Unterschiede liegen wahrscheinlich einzig und alleine darin, dass ich...

a) ein anderes Verstädnnis bzgl. des Links-/Rechtsschemas habe.
b) stolz auf meine Herkunft bin und Traditionen gut heiße. Ergo: Land und Volk ist nicht gleich Staat.
c) mich mit Thesen auseinandersetze, welche teilweise unglaublich wirken (öfters auch nicht haltbar sind) und dementsprechend digital exekutiert werde.

Aber es ist nun mal so, wie es ist. Ich werde weiter gegen dieses System schießen; bis zum Umfallen. :)

Das ist traurig aber auch ein kleiner Beweis warum es nie im großen Rahmen funktionieren wird. Stell dir mal vor, wir hätten alle an einem Tisch gesessen und uns das alles unverblümt ins Gesicht gesagt. Hab ich alles durch, am Ende wären viele körperlich übereinander hegefallen. (Die Schlacht am Küchentisch).
"Die Architekten können nicht ohne die ungehobelten Handwerker" und du kannst einen Handwerker nicht lange herablassend behandeln, da fliegt schnell der Hammer. So lange die Menschen es nicht schaffen anständig, respektvoll und mit Würde behandeln, wird es immer wieder zu Gewaltausbrüchen kommen.

Das ist eigentlich alles was ich mit meinem Start-Statement rüberbringen wollte. (Ich bin selber nicht ohne Schuld) LG