Was ist eigentlich ein Traumjob?!

in #deutsch6 years ago

"Wenn ich groß bin, will ich einmal Fußballprofi werden!" - Diesen Satz geben wahrscheinlich jeden Tag tausende westeuropäische Kinder von sich, die glauben, ihren Traumjob bereits zu kennen. Doch was ist eigentlich ein Traumjob?

Primär gilt es zu klären, welche Faktoren einen Traumjob eigentlich ausmachen. Ich kann nur für mich sprechen, persönlich kommen mir hauptsächlich folgende drei Dinge in den Sinn:

  • Zufriedenheit in der Arbeit
    In den allermeisten Jobs wird man doch relativ viele Stunden pro Wochen arbeiten müssen, weswegen es von großer Bedeutung ist, wie wohl man sich an seinem Arbeitsplatz bzw. bei seiner Arbeit fühlt. Von einem Traumjob kann man also meiner Meinung nach nur sprechen, wenn man diesen auch gerne ausübt.

  • Gehalt
    Klar, die meisten Leute gehen hauptsächlich arbeiten, um Geld zu verdienen. Doch wieviel Geld macht wirklich glücklich. Die Aussage "Je mehr man verdient, desto glücklicher ist man!" ist denke ich sicherlich nicht der richtige Ansatz. Meine Meinung wird hier sogar von der Wissenschaft unterstützt, diverse Studien legen nahe, dass ab einem gewissen Verdienst die Unzufriedenheit sogar wieder ansteigt. Für Leute die dieses Thema interessiert, hier zwei interessante Artikel mit den Studien: 1, 2

  • Work-Life Balance
    Es gibt wohl wenige Menschen, die neben ihrem Job kein Privatleben haben wollen. Für alle anderen wird es essentiell sein, wieviel Zeit sie für dieses Privatleben aufbringen können.

In einem meiner Praktika habe ich im Krankenhaus einen Oberarzt kennengelernt, der mir als einer der am zufriedensten wirkenden Menschen in Erinnerung geblieben ist. Wie es der Zufall will, habe ich ausgerechnet mit ihm damals über dieses Thema gequatscht - und seine Einstellung gefällt mir nach wie vor. Seine Aussage zu diesem Thema lautete sinngemäß in etwa so:

"Mit unseren Gehältern ist es sich ausgegangen, dass wir ein Einfamilienhaus aufbauen konnten. Beim täglichen Leben müssen wir nicht aufs Geld schauen und wir können zwei bis dreimal im Jahr gut auf Urlaub fahren. Klar könnte ich mehr arbeiten und mehr verdienen - aber wozu bitte?"

Mir ist natürlich klar, dass ein Oberarzt stark überdurchschnittlich verdient - dennoch fand ich die Aussage imposant. Es gibt genug Leute in seiner Position, die trotz ihres Gehalts glauben, durch zusätzliche Arbeit noch mehr verdienen zu müssen. Doch glücklicher als er wirkte keiner von denen, die ich kennenlernen durfte.


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Der Gewinn dieses Hobbyturniers war zwar sehr cool, Pokerprofi ist aber ganz sicher nicht mein Traumberuf!


Mein Traumberuf
Ich habe das Glück, dass ich meinen vermeintlichen Traumberuf (Arzt) erlernen durfte und ausüben darf. Finanziell sehe ich diese Thematik ähnlich wie der oben erwähnte Oberarzt - Diese Möglichkeiten würde mir mein Beruf also bieten. Obendrein macht die Arbeit mit Menschen enorm glücklich und von Monotonie kann definitv keine Rede sein. Einzig beim Thema Work-Life-Balance muss man als Jungarzt aufpassen, hier werden viele meiner Kollegen leider in Rollen gedrückt, wo diese nur sehr spärlich gegeben ist. Ich hoffe, dass ich das persönlich etwas besser lösen werde. In erster Linie natürlich für mich selbst - aber ich denke auch, dass ein mit sich selbst und seinem Leben zufriendener Arzt ein besserer Arzt sein kann.

Wie seht ihr diese Thematik? Was ist euer Traumjob?

Liebe Grüße,
Martin


P.S. Die 10-Minuten des #mittwochsquickie's von @nissla habe ich natürlich massiv überzogen, aber was solls, das Thema ist zu interessant :) Hier die Originalankündigung!

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Einen Traumjob?
Klar, mag es den geben. Für mich ist ein Traumjob, eine Aufgabe die mich voll und ganz erfüllt. Dazu muss ich finanziell unabhängig meine eigenen Ideen verwirklichen und mein Leben so gestaltet, dass ich rundum glücklich und zufrieden bin.

Ich denke die wenigsten Menschen können ein solches Leben führen. Für die Mehrzahl ist das Hamsterrad die Realität. Wer ins Hamsterrad tritt ist meist kein geschätzter Mitarbeiter mit entsprechender Wertschätzung. Nein, er ist ein ungeliebter Kostenfaktor, den es so gering wie nur möglich zu halten gilt. Aber auch diejenigen die Hamsterräder bauen, sind nicht unbedingt glücklicher. Sie nutzen nur ihre finanzielle Überlegenheit, durch die Macht ihres Geldes und der damit verbundenen Beziehungen aus.

In einer Welt in der sich die Arbeit in einem rasanten Wandel befindet, werden bald viele Arbeitsplätze wegfallen. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass diese Menschen dann nichts mehr arbeiten. Nein, ich glaube wenn die Politik die Fäden richtig zieht, haben wir alle in der Zukunft mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Das wertvollste was jeder Mensch besitzt, ist Zeit. Diese sollte jeder nutzen um sich selbst, glücklich zu machen. Wer das schafft, hat alles gewonnen was im Leben erstrebenswert ist.

Herzlichst, der @faltermann 🦋 🐛

Hallo Faltermann,
diejenigen, die Hamsterräder bauen, treten auch nur im übergeordneten Hamsterad und sind nicht glücklicher. Alles im Leben hat seinen "Preis". Work-life Balance ist genau der Punkt.
Nach Einführung der Elektrolog z.B., mußten die Heizer der alten Dampflok auch ohne Job auf der Elektrolok mitfahren, um den Lohn zu erhalten.
Unserer Politik fehlen mittlerweile die Visionäre, um unsere Probleme anzugehen.
Die Politiker sind austauschbar und reagieren nur noch hilflos auf die aktuellen und schnellen Meinungsumfragen im Medienzeitalter.
Aber Deine Beiträge in Summe, genau wie die von @theaustrianguy, strahlen für mich das Gefühl aus, dass ihr genau die richtige work-life-balance gefunden habt.
Gruß @tiblog

Den Traumjob hat man dann gefunden, wenn einem die Arbeit Spaß macht und erfüllt. Da ist es dann egal was man verdient und wie viel Stunden man arbeitet.
Wichtig ist, so war und ist es bei mir, dass man den Job nicht als Arbeit ansieht sondern als eine Beschäftigung welche man sehr gerne macht und man sollte niemals leben um zu arbeiten, so wie es die Meisten Deutschen machen, sondern arbeiten um zu leben, was leider den Wenigsten gelingen wird.

Aus meiner Zivizeit im MKG-OP kann ich mich etwas an die verschiedenen Typen von Chirurgen erinnern, entweder Typ Lebemann, der beim operieren den Schwestern von seinem letzten Segelreisen um die Welt oder dem Einsatz für Ärzte ohne Grenzen berichtet und dann noch aus der ganz anderen Ecke derTyp: Fachidiot / Nerd, der mit Brille und sozial verkümmert, ganz anders drauf war.

Ein sehr toller Mittwochsquickie mit einem sehr interessanten Thema.

Mein Traum Beruf war schon lange Lokführer, die Bezahlung gut ist, auch wenn es natürlich gern mehr sein darf ist die Work-Life Balance nicht sehr toll. Züge fahren halt auch nachts und am Wochenende. Da ist es oft schwer einen Zeitpunkt zu finden, wo man selbst und die Freunde oder Familie auch frei hat.

Mein Vorschlag wäre ja Züge fahren nur noch montags bis freitags 7 - 18 Uhr am Wochenende und Feiertags nach Vereinbarung xD

Arzt ist sicher auch sehr interessant aber nichts für mich, da ich echt kein Blut sehen mag.
Kann ein Arzt sich eigentlich selbst Krankschreiben?

Ich bewundere Leute, die es geschafft haben, ihr Hobby zum Beruf zu machen.
Natürlich gibt es auch in so einem Job gewisse Schattenseiten - die hat nun einmal jeder Job. Wer aber die meiste Zeit des Tages mit etwas verbringen kann, das ihm wirklich Spaß und Erfüllung bereitet, kann über diese leichter hinwegsehen. Wenn dann auch noch die finanzielle Seite stimmt (denn ohne Geld geht es nun einmal dummerweise nicht), dann hat man wirklich seinen Traumjob gefunden.

Mein ( Alb )Traum wäre einen festen, geregelten Job haben zu müssen. 😎

Ich hatte das Glück bereits dreimal einen Traumjob machen zu dürfen, und bin gerade dabei meinen 4 in Angriff zu nehmen.
Gewisse Traumjobs ändern sich auch mit der Zeit in ihren Anforderungen und werden somit zum Alptraumjob, daher dann auch einer der Gründe für den Facharbeiter Mangel. Jedenfalls ein Geiles Thema von @nissla, welches ich erst am Sonntag auch meinen Senf dazu beitrage, lg

Mit dieser Einstellung hast du auf jeden Fall deinen Traumjob gefunden🤗

Ich bin gerade dabei, mich auf meinen neuen Traumjob in meinem Berufsleben 2.0 vorzubereiten.

Ich werde Demenzbetreuer nach § 53 c SGB XI.
Zurzeit bin ich noch im vorbereitenden Praktikum, Mitte Januar 2019 startet die Fortbildung und im April wird es dann los gehen.

Meine Aufgabe ist es, für die Menschen in unserem Seniorenheim als Ansprechpartner, Bezugsperson und Alltagsbegleiter da zu sein. Unser Team arbeitet daran, dass unsere Bewohner so lange wie möglich selbstbestimmt leben können und wir trainieren mit ihnen vorhandene/verbliebene geistige und körperliche Fähigkeiten.

Es macht mir sehr viel Freude, wenn ich sehe, dass es der einzelnen Person besser geht, wenn ich mich um sie gekümmert habe.

Der Arbeitgeber ist auch okay (keine private Klitsche), der Tarif stimmt wohl auch. Sogar von der körperlichen Anforderung kriege ich den Job noch bewältigt. Keine schweren Lasten bewegen, kein langes Sitzen oder Stehen, dafür viel wechselnde Bewegung, sportliche Aktivitäten – den Job hätte mir auch mein Hausarzt verschrieben. :-)

Viele Grüße, munter bleiben!

@solid-state

For me a dream job entails getting paid for something you would do, even if you didn't get paid for it ;-)

Music is a very risky business, but a musician who can live from playing the music he or she loves -- that's a dream job in my book.

Hi @theaustrianguy!

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Viele werden leider in ihrem ganzen Leben nicht ihren Traumjob finden. Für mich ist ein Traumjob dann gegeben, wenn ich mich nach einem Urlaub auf die Arbeit freue. Die Anforderungen an einen Traumjob sind individuell sehr unterschiedlich. Nach einer Nahtod-Erfahrung hat sich meine Einstellung zu einem Traumjob total verändert. Geld spielt seit dieser Zeit keine Rolle mehr für mich und diejenigen die ihren Traumjob daran festmachen, möchte ich dingend davor warnen.

Einen Traumjob habe ich aktuell nicht. Das finde ich sehr schade, doch fällt es mir schwer auszumachen, was mir beruflich besonders liegt. Kreatives Schreiben ist nichts, wovon ich (aktuell) leben kann. Bei meiner Reise durch die vielen Erfahrungen dieses Lebens ist noch nicht herausgekommen, worauf es hinaus läuft. Unternehmertum ist jedoch etwas, das mich sehr neugierig macht und meine Augen leuchten lässt. Langfristig werde ich vermutlich/hoffentlich ein Unternehmen führen und dem nachgehen, was mir dann am sinnvollsten erscheint.

Ich habe gelesen, dass es bis zum Alter von 30 Jahren egal ist, was ein Mensch tut. Bis zum 35 Lebensjahr sollte er am Beginn seiner "finalen" Reise angekommen sein und mit 40 sollte er mehr als ein ganzes Bein in der Tür haben. -> In der richtigen Tür (Bei der es im besten Fall dann auch bleibt)

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Ich bin im Rente