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RE: Steemcleaners zeigt, dass Anarchie nicht funktioniert

in #deutsch6 years ago

Die Kommunisten erträumen auch immer den reinen Kommunismus und selbst die Sowjets haben zur härtesten Zeit erklärt, sie hätten ihn noch nicht erreicht. Letztendlich ist es ideologisch ja nur das spiegelbildliche.

Und wie der Kommunismus widerspricht es der menschlichen Natur und ist daher nicht umsetzbar.

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Warum machst Du solche absolutistischen Aussagen?
Soweit sind wir doch gar nicht auseinander: der aktuelle Staat ist i.A. viel zu umfassend und muss geschrumpft werden (wesentlich niedrigere Steuern, wesentlich niedrigere Staatsausgaben) und sich auf seine (aktuell notwendigen) klassischen Kompetenzen konzentrieren (innere und äußere Sicherheit, Rechtssystem). Wenn durch technologische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Entwicklungen der Staat auch in einer dieser drei Bereiche ersetzt werden kann, wird das passieren. Das ist ein iterativer Prozess, den Du als Liberaler kaum ablehnst. Wohin diese Reise uns führt, können wir beide nicht wissen. Ich sage hin zu mehr Anarchie.

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Anarchie ist eine Maximalposition, die der Logik widerspricht. Dass eine Verkleinerung des Staates, auch eine massive, wünschenswert ist, ist klar.
Aber nur weil ich diese Ansicht mit Dir teile, muss ich ja nicht ignorieren, dass Anarchie meiner Ansicht nach - was ich begründen kann - nicht existieren kann.

Soll ich der Höflichkeit halber dies besser nicht mehr zu Dir sagen? So ein Schneeflöckchen bist Du doch nicht. :)

Du bist Anarchist und merkst es noch nicht mal. Du gehst in ein anderes Land um Deine Steuern zu minimieren, bist für Waffenfreiheit, usw.
Wenn hier jemand eine Maximalposition einnimmt, dann bist Du das. „Anarchie kann nicht existieren.“ „Anarchie widerspricht der menschlichen Natur.“ usw.
Die Geschichte lehrt, dass sie nicht vorhersehbar ist. Hättest Du einem Franzosen 1780 gesagt, dass es einen König nicht braucht und dass Demokratie machbar ist, hätte er Dich ausgelacht. Hättest Du einem Deutschen 1910 gesagt, dass in den nächsten 40 Jahren der Kaiser abgesetzt wird, es 2 Weltkriege mit zig Millionen Toten geben wird, zwischendurch jeder Milliardär wird und trotzdem arm sein kann, hätte er Dich einweisen lassen.

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Ich bin Minimalstaatler. Ich bin fest davon überzeugt, dass Polizei, Militär und Gerichte existieren müssen. Denn irgendwer muss mich ja von meinem Versuch, die Weltherrschaft zu ergreifen, abhalten. :)

Wir sind tribale Lebewesen. Stammesformationen ohne Alphatiere gibt es jedoch nicht. Wie sollte das auch funktionieren?

Ein Anarchist sagt auch nicht, dass es keine Polizei, kein Militär und keine Gerichte geben darf.
Ein Staat ist für mich kein Minimalstaat, wenn er für Polizei, Militär und Gerichte verantwortlich ist. Diese drei Bereiche sind sehr unterschiedlich und insgesamt ist das eine riesige Verantwortung. Ich lasse doch auch nicht von meinem Metzger meinen Garten herrichten. Wofür gibt es Arbeitsteilung? Dass spezialisierte Fachleute das tun, was sie am besten können. Und noch besser ist es, wenn es Konkurrenz zwischen mehreren Anbietern gibt.
Warten wir mal ab, was Privatstädte in diese Richtung erreichen werden.

An-Archia = "Nicht-Herrschaft".

Jedes Militär, jede Polizei und jedes Gericht üben Herrschaft aus. Tun sie das nicht, sind sie wertlos und eine Karnevalstruppe. Anarchie kann daher nicht länger als einige Augenblicke existieren. Dann setzt Herrschaft ein.

Jede voluntäre Utopie beinhaltet bereits Herrschaft und wird nach kürzester Zeit offenen Zwang erfordern.

Die Frage bleibt also nur, welche Art von Herrschaftssystem, und vor allem welche Art der Loyalität man sich wünscht. Und wie sich die Herrschaft legitimiert. Denn das ist ein sehr wichtiger Punkt, der gerne übersehen wird. Eine Herrschaftsform mit hoher Legitimität ist nicht nur stabiler, sie braucht auch weitaus weniger Zwang und kann sich weitaus weniger davon leisten.

Dein Konzept eines statischen Systems der Anarchie ist komisch.

Am Thema vorbei.
Du verstehst nicht, dass es um das Ziel (!) geht. Das Ziel ist es, so wenig Herrschaft wie möglich zu haben. Regierungen sind die aggressivsten Herrscher, wenn man sie mit Einzelpersonen oder Unternehmen vergleicht. Mit jeder Aufgabe, die man dem Staat entzieht, gibt es weniger Herrschaft. Über diesen Weg nähert (!) man sich der Herrschaftslosigkeit.

Aber lassen wir es jetzt dabei. Besser mal bei einem Bier... 🍻