Lasst uns das Klima retten!

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Heute möchte ich mit Euch einmal darüber reden, wie wir eigentlich das Klima retten. Das Thema liegt mir wirklich durchaus am Herzen und ich halte es für wichtig. Irgendwo tief in mir bin ich eben auch ein verzottelter Veganer… halt einer der mächtig gern totes Tier isst. Aber darum soll es heute überhaupt nicht gehen. Sondern ich will mich einfach mal ein wenig über die Doppelmoral der Weltretter unterhalten und mache dabei einige (zugegeben unfaire) Schubladen auf. Auge um Auge, Zahn um Zahn!

Fragt man momentan an den richtigen Stellen nach wie man die Welt retten kann, bekommt man zumeist eine sehr gruselige Vorstellung davon, was in den wirren Köpfen einiger Menschen vor sich geht. Jede Vorstellung davon, dass der moderne Mensch wieder zurück ins Mittelalter geht sind vollkommen untopisch und verkennen die Natur des Menschens.

Selbst wenn es Fans der Selbstkasteihung unter Euch gibt, darf man nie davon ausgehen, dass sich auch andere erfreuen. Auch dann nicht, wenn es einem geglückt ist ein paar Sadisten anzulocken. Kein beim gesunden Verstand seiender Mensch wird sich wirklich eine Welt wünschen in der es keine Schmerzmittel mehr gibt oder eben kein Antibiotika. Ja, es ist vielen nicht einmal bewusst, dass so mancher Fürst damals nicht durch das Schwert starb, sondern weil man unglücklich auf ein Pferd stieg und sich salopp gesagt… eine kleine Schramme zuzog.

Ja, jeder Kratzer war potenziell ein Ticket in Richtung des Totenbettes. Wer nun sagt, dass man halt auch vorsichtig sein kann, hat noch nie im Garten gearbeitet. Irgendwo fängt man sich schon eine Schramme ein. Und selbst wer dies nicht tut, kann natürlich auch einmal versuchen mit einer süßen Katze zu spielen.

Nein, unsere moderne Zeit hat schon ihre Vorteile. Wer gegen diese Errungenschaften ist, wird am Ende nur sehr viele Menschen gegen sich mobilisieren und am Ende wertvolle Zeit damit verlieren das Klima zu retten. Wenn die Lage wirklich so ernst ist, dann haben wir nicht mehr soviele Versuche übrig und man sollte dies in seinem Rettungsplan beherzigen. Nicht durch eine radikale Umsetzung und einer Naturgesellschaft, sondern durch einen gesonnenen Weg.

Eine solche Planwirtschaft wird unweigerlich zum scheitern verurteilt sein. Wie jede Planwirtschaft zuvor auch, die versucht hat den Mangel der Menschen zu verwalten ohne dabei in der Lage zu sein diesen zu lösen. Nichts anderes ist dies, wenn „schlaue Leute“ planen, dass andere Leute weniger haben sollten.

Der intelligentere Ansatz dabei sind schon eher die CO2-Zertifikate. Es mag so manchen linksgrünversifften Weltverbesserer überraschen, dass die Marktwirtschaft durchaus in der Lage ist mit dieser Form der Komplexität umzugehen. Somit steht der Transformation in einen grünversifften Weltenverbesserer nichts mehr im Wege. Wir schreiben einfach einen Preis an den Verbrauch von CO2 dran und übergeben das Problem der Marktwirtschaft.

Diese wird von alleine beginnen sinnvolle Lösungen im Umgang damit zu finden. Sei es das schädliche Produkte nicht mehr gekauft werden oder eben bessere Technologien entwickelt werden. Wer gerne mit seinem Monstertruck durch die Stadt walzen will, soll dies ruhig tun. Muss aber eben bedenken, dass er dann irgendwo anders sparen muss. Welche Einschränkung jemand dann wählt, ist dann jeden selbst überlassen und mehr Menschen werden sich damit arrangieren können.

Somit steht einem marktwirtschaftlichen grünen Utopia nichts mehr im Wege! Doch leider eben ein Aspekt, der einen sozialen Ausgleich erfordert. Denn wenn eine solche Anpassung zu schnell kommt, wird es Gruppen geben, die besonders hart davon getroffen sind. Man denke da nur einmal an die armen Autofahrer. Arm ist hier im wortwörtlichen Sinne zu verstehen. Denn spätestens dann, wenn man den Menschen wieder die Existenzgrundlage entzieht, werden sie auch auf die Barrikaden gehen.

Sollen doch alle mit dem Rad zur Arbeit fahren! Dies kann man behaupten und sich gerne auch weiterhin auf die CO2-Zertifikate berufen, bewegt sich dann aber im Express wieder auf eine Planwirtschaft, da man beginnt Dinge in gut und schlecht einzuteilen. Am Ende ist es immer einfacher mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen und zu sagen, was dieser besser tun kann.

Von diesem Gedankengut ist unsere Gesellschaft durchzogen und zersetzt. Jeder muss ständig jemand anderen sagen, wie dieser zu leben hat. Und immer wieder gibt es ein verstärktes Echo. Natürlich gibt es Grundregeln an die sich jeder zu halten hat. Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Wer aber nur Freiheit für sich fordert, wird sie nie von jemand Anderen erhalten.

Darum wird jeder Plan zur Rettung des Klimas, niemals auf einem Wege erreicht, der nicht gleichzeitig die Freiheit der Bürger auch stärkt. Und jeder der etwas anderes behauptet. Sei es auf Grund von Naivität oder auch mit Kalkül, der ist aus meiner Sicht ein Feind der Freiheit!

Liebe Ökos! Hört doch endlich mal auf ständig auf die Autofahrer, Fleischesser oder sonstige unerwünschte Gruppen einzuschlagen. Um einen fairen Ausgleich kümmert sich hier der Markt. Aber wann immer ich bisher bei den „Umweltschützern“ daheim war, trieb es mir meist die Schweißperlen auf die Stirn.

Wem es bei 28° in der Wohnung fröstelt, da muss man sich nicht wundern, wenn danach im Fieberwahn spricht. Jedes eingesparte Grad trägt wesentlich mehr ein als der Pendler, der mit seinem Auto durch die Gegend fährt. Lasst uns doch endlich nun einmal darüber reden.

Üblicherweise sind 21° das was der durchschnittliche Europäer als „Zimmertemperatur“ ansieht. Mir ist dies bereits zu warm. Ich bin auch noch mit 18° mehr als zufrieden. Das spart eine Menge Geld im Beutel und ist auch gut für die Umwelt. „Aber dann wird einem ja kalt!“. Mag sein, aber man ist ja sowieso so selten daheim. Dann ziehe ich mir lieber etwas Warmes über.

Und ja, so mancher Artikel im Winter ist auch mal erfolgt während man sich in einer Decke eingelümmelt hat. Ich verdammter Gutmensch! 36% der Emission geht beim Heizen drauf. 26,6% beim Verkehr und nur 12,3% für die Ernährung. Lasst den Leuten das Steak! Kühlt Eure Wohnungen runter und friert ein wenig für die Weltenrettung.

Besonders Radikale können natürlich sich vegan ernähren, stets zu Hause bleiben und einfach nicht mehr Heizen. Außerdem könnte man einfach keine Nachfahren in die Welt setzen, da man damit eine Menge CO2 spart. Dann muss man zwar etwas mehr steuern zahlen, aber unterm Strich lohnt sich das doch allemal.

Aber warum tut ihr dies so ungerne? Warum wollt ihr den Kinder haben? Wieso wollt ihr es so mollig warm daheim haben? Vielleicht weil der moderne Mensch eben dazu neigt Komfort anzustreben. Und anstatt wirklich ins Blutige zu gehen, man sich lieber auf die Nebenkriegsschauplätze fokussiert und dort ansetzt zu sparen, wo es einen selbst nicht betrifft.

Wer anderen Menschen vorschreibt wie sie zu leben haben, dessen Herz ist nicht grün, sondern schwarz. Und ihr sucht auch nicht nach Lösungen, sondern verursacht einfach nur Neue. Und nun lasst mich mit meinem „Individualverkehr“ endlich in Frieden, ich leiste meinen Beitrag schon lange…

PS: Ich bin übrigens auch noch nie in den Urlaub geflogen. Wenn ich es tun würde, würde ich es aber auch nicht kompensieren! Solch Gedankengut ist toxisch!

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Zustimmung (von einem linksversifftem Grünen :-))

Zustimmung (von einem linksversifftem Grünen :-))

Na, aber wenigstens einen mit Humor. ;) Damit kann ich gut leben ^_-

Diese linksgrünversiffte Feministin stimmt dir insofern zu: Mittelalter ist nicht das Mittel der Wahl - aber das will auch kaum niemand. Abgesehen von einigen Extremisten, die sich halt gut für Schlagzeigen eignen. Ich sehe daher einiges in deinem Post auch eher als "Übertreiben macht anschaulich" ;)

Ja, der Markt kann einiges stemmen. Allerdings glaube ich nicht wirklich, dass die Mächtigen der Wirtschaft sich auf etwas einlassen, dass ihnen fühlbare Einschränkungen, Unkosten etc. auferlegt.

Niemand will und soll sich sein generelles Verhalten vorschreiben lassen. Aber (wie du ja auch schreibst) als Individuum kann und sollte ich für mich mein Verhalten abwägen. Um deine Beispiele aufzugreifen: Gibt's heute Fleisch auf den Teller und in welcher Menge? Mache ich den Weg zur Arbeit, zum Einkauf etc. mit dem Auto oder einem anderen Verkehrsmittel oder kombiniere ich vielleicht und fahre nach der Arbeit direkt einkaufen (und habe damit weniger Fahrstrecke)? Wenn ich nun mal nicht ohne mein tägliches Steak kann oder es für mich keine Alternative zum Auto gibt - dann sollte das eine bewusste Entscheidung sein, in Kenntnis all der vielen Zusammenhänge.

Dummerweise gibt es aber nicht nur das Streben nach Komfort, nach körperlicher Bequemlichkeit - sondern auch die Bequemlichkeit im Kopf. Nachdenken, Verhalten überdenken, nach Alternativen suchen - och neeeeee, das artet den meisten zu sehr in Arbeit aus. Haben wir schon immer so gemacht, machen wir so weiter.

Mittelalter ist nicht das Mittel der Wahl - aber das will auch kaum niemand. Abgesehen von einigen Extremisten, die sich halt gut für Schlagzeigen eignen.

Das kann ich leider nicht bestätigen. Schaue ich mich so um, ist das gefühlt sogar fast die Mehrheit in dem Bereich. Autofreie und "fleischfreie" Dörfer werden hier häufiger diskutiert und sind völlig fern jedlicher Realität. Windkraft ist auch Mist, Wasserkraft auch, Photovoltaik verschandelt das Gemeindebild.

Ich ärgere mich regelmäßig darüber, dass gerade die Prakmatiker oft in der Minderheit sind, dabei würden gerade diese benötigt, wenn man einen breiten Konsenz bilden will.

Allerdings glaube ich nicht wirklich, dass die Mächtigen der Wirtschaft sich auf etwas einlassen, dass ihnen fühlbare Einschränkungen, Unkosten etc. auferlegt.
Das ist in der breiten Fläche IMHO nicht der Fall. Gerade als Unternehmer interessiert es Dich eigentlich nicht, da Du Kosten einfach an den Verbraucher durchreichst. Man sollte nicht unterschätzen wieviele Leute aus der Wirtschaft man durchaus für nachhaltige Ansätze begeistern kann.

Wichtiger Punkt ist hier halt, dass es nicht zu einer Verzehrung des Wettbewerbs kommt. Wenn die Chinesen einfach die Umwelt verpesten und man als deutscher Unternehmer harte Auflagen hat, kommt es natürlich zum Murren. Der Ansatz ggf. CO2 aus solchen Ländern an der Grenze nachzubesteuern könnte ein Ansatz sein. Ähnlich wie bei Sozialversicherungen gibt es aber eben einen großen Teil der Unternehmer, die durchaus auch ihre Vorzüge sehen, wenn man nicht alle paar Wochen einen Mitarbeiter verliert.

Natürlich gibt es direkte Profiteure, die davon leben das Umweltkosten verallgemeinert werden. Hier muss natürlich die Politik/Gesellschaft ran, aber genau dies lässt sich über eine Einpreisung recht gut lenken.

Wenn ich nun mal nicht ohne mein tägliches Steak kann oder es für mich keine Alternative zum Auto gibt - dann sollte das eine bewusste Entscheidung sein, in Kenntnis all der vielen Zusammenhänge.

Hier sind wir vollkommen beeinander.

Dummerweise gibt es aber nicht nur das Streben nach Komfort, nach körperlicher Bequemlichkeit - sondern auch die Bequemlichkeit im Kopf. Nachdenken, Verhalten überdenken, nach Alternativen suchen - och neeeeee, das artet den meisten zu sehr in Arbeit aus. Haben wir schon immer so gemacht, machen wir so weiter.

Genau dies ist aber eben das Problem. Optimiert man in mehreren Richtungen, wird es schnell komplex. Der Ansatz hier mit Gütesiegeln zu arbeiten, ist natürlich gut gemeint. Dies erleichtert die Entscheidung, aber bei dem Wirrwarr an Siegeln steigt am Ende auch niemand mehr durch. Zumal eben auch viel Fehlinformation betrieben wird und ich oft schockiert bin, was so mancher "Öko" als "ökologisch" einstuft. Oft wird hier am Ende eher mit Emotionen gespielt.

Preist man dies in dem Prozess zuvor ein, hat der Verbraucher eine recht einfache Entscheidung.

Sehr amüsanter Bericht, die meisten "Weltverbesserer" haben übersehen, dass Verhaltensänderungen alleine das Klima gar nicht mehr "retten" können. In Wirklichkeit bedarf es "Negativ-Emissionen" (CO2-Capturing) und einer technologischen Umstellung und weniger einer Verhaltensänderung. Alles, was Energie kostet, muss CO2-neutral werden, auch das Heizen. Dann klappt es mit den 28 Grad auch, wer möchte.

In Wirklichkeit bedarf es "Negativ-Emissionen" (CO2-Capturing) und einer technologischen Umstellung und weniger einer Verhaltensänderung.

Exakt. Ich bin immer wieder verwundert wie wenig man über diesen Teil diskutieren möchte. Die Speicherung und eben Filterung wären viel interessantere Ansätze. Gerade eben auch Algen könnten ein sehr interessanter Ansatz sein um schnell massiv CO2 zu binden und danach zu Versenken. Wer Angst hat, dass das Klima ab einen Punkt kippt und massiv CO2 von dem Grund der Meere und Perma-Frost aufsteigen könnte, sollte eigentlich begeistert sein von dem Ansatz.

Schöner Artikel. Dem kann ich nur zustimmen.

Was mich am meisten stört ist die Doppelmoral.

Ich selber bin zuletzt vor über 10 Jahren in den Uralub geflogen, muss mir aber jeden Sommer von meinen grünwählenden Arbeitskollegen anhören, dass der Urlaub in DE, NL oder DK ja garkein "echter" Urlaub sei. Man müsse ja mindestens 1x im Jahr mit dem Flieger weg..

Ich selber bin zuletzt vor über 10 Jahren in den Uralub geflogen, muss mir aber jeden Sommer von meinen grünwählenden Arbeitskollegen anhören, dass der Urlaub in DE, NL oder DK ja garkein "echter" Urlaub sei. Man müsse ja mindestens 1x im Jahr mit dem Flieger weg..

Ja, ich kenne solche Diskussionen auch. Besonders perfide halt, wenn der Grüne dann auch noch Kreuzfahrten macht und man sich danach damit brüstet, dass man das ja kompensiert hätte. Normalerweise hätte man hier noch eine Fahrlässigkeit unterstellen können, aber man ist sich seiner Schuld ja vollends bewusst.

Die von Dir genannten Länder finde ich durchaus extrem gut geeignete Urlaubsländer, wo man sich sehr gut erholen kann. Auch wenn ich es nicht nutze, will ich aber eben auch die Möglichkeit haben im Flieger mal in die Ferne zu gehen.