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RE: "Auswandern, aber wohin?" - Nicht die optimale Fragestellung und Denkweise!

in Deutsch D-A-CH2 years ago

Ich bin ja auch ewiger Tourist mit zeitweiligem Aufenthalt in Verwaltungseinheiten, wenn es die Arbeit notwendig macht, wenn man z.B. eine Arbeitsgenehmigung als Tauchlehrer brauche. Aber für alles, was ich online mache, reicht eine Firma irgendwo in Europa oder auch nur ein Abrechnungsservice mit europäischer Steuernummer.
Auswandern ist so ein typisch deutsches Ding. Das impliziert, dass man von einem festen Ort zum nächsten festen Ort wechselt, übersiedelt. Es geht soviel einfacher.

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Der Begriff "Verwaltungseinheiten" ist hier reichlich ungewöhnlich, passt aber sehr gut, es ist wohl der beste Oberbegriff, da er alle Genehmigungsbehörden u. dgl. von der Dorf- bis zur EU-Ebene abdeckt.

"Abrechnungsservice" ist ein gutes Stichwort, dazu werde ich auch noch schreiben. Das ist auch bei Digitalen Nomaden (DN) kaum bekannt, kann aber sehr hilfreich sein.

Dein Wortgebrauch von "Auswandern" hat mich ein bisschen stutzig gemacht. Denn auch deine Darstellung und Sichtweise passt, dass man, wenn man zum Digitalen Nomadentum oder sonstigen PT wechselt, nicht nur nicht einwandert, sondern auch nicht auswandert.

Ich habe es ja so dargestellt, dass man dann zwar auswandert, aber nirgendwo einwandert. In der deutschen Wikipedia habe ich unter Auswanderung gerade das gefunden:

Verlassen eines Heimatlandes auf Dauer
[...]
Auf die Auswanderung aus einem Land folgt die Einwanderung (Immigration) in ein anderes.

"Auswandern", das ist für mich der Wechsel eines Tributpflichtigen von einem Herrscher zum nächsten. Man sucht sich einen neuen Herren. Deshalb passt es nicht.

Ich habe selbst lange gesucht, welche Bezeichnungen sinnvoller sind.
Staaten sind mir völlig egal, die Sprache unterscheidet sich, klar. Ist mir mit meinem Englisch aber egal, betrifft mich also nicht.
Wohnsitze, Meldeadressen, dieses System ist in jedem Land anders, manchmal sogar in den einzelnen Provinzen. Ist mir auch egal, ich bin Tourist.
Nicht egal ist mir, ob ich Steuern nachzahlen muss, wenn ich zurück nach Deutschland gehe oder ob ich im jeweiligen Ort legal oder illegal arbeite. Und das regeln eben die örtlichen Büros der jeweiligen Verwaltungseinheiten. Manchmal braucht man eine Arbeitsgenehmigung, manchmal hinterlegte Sicherheiten, manchmal Steuernummern in der EU oder anderswo, welches man mit solchen Abrechnungsdienstleitern oder Visadienstleistern regelt.
So bleibe ich legal oder mindestens in der hellgrauen Zone, zahle weniger als 5 % over all, habe relativ preiswerte Versicherungen und bleibe unabhängig.

Tut mir leid, dass ich erst jetzt auf deine wieder engagierte und gehaltvolle Antwort eingehe! Ich bin da ganz bei dir bis auf den ersten Punkt. Ich kann deine Definition gut nachvollziehen, sehe den Begriff aber allgemeiner und neutraler. So könnte man auch aus einer freien Privatstadt auswandern und in eine andere freie Privatstadt einwandern.

Ich habe auch eine sehr günstige Privathaftpflicht- und Privatkrankenversicherung, natürlich beide mit weltweiter Geltung.

Ist schon ok, wenn man andere Sichtweisen hört, wird der eigene Blickwinkel meist etwas weiter.