Schwarzwald - Auf jungen Wegen durch die Zeit und das Land

in Deutsch D-A-CH4 years ago

Servus liebe Freunde des achtsamen Schreitens,

In meinem ersten Schwarzwald-Beitrag kündigte ich ja schon an, dass ich noch etwas zur Gegend des kleinen Wiesentals zu erzählen haben werde. Leider machte mir in der Zwischenzeit mein Notebook ein paar Probleme. So dass ich den entsprechenden Beitrag während meines Aufenthaltes im Schwarzwald nicht mehr fertig stellen konnte.
Mittlerweile bin ich zwar wieder zuhause, aber die Eindrücke sind noch frisch im Geiste und regen immer wieder den einen oder anderen schönen Tagtraum an.
Vor allem die Eindrücke aus den Wanderungen sind noch stark am Nachwirken.

Wanderwege gibt es rund um und im kleinen Wiesental wie Sand am Meer. Auch wenn sich jeder einzelne lohnt, gibt es dort eine Handvoll besonders schöne und eindrucksvolle Wanderwege. So zum Beispiel die Wege um den Nonnenmattweiher und der Philosophenweg auf dem Letzberg über Schönau. Über beides berichte ich in diesem kleinen Reisebericht.

Titelbild

Nonnenmattweiher

Der Nonnenmattweiher ist ein, in einem Naturschutzgebiet gelegener Weiher in der Nähe von Heubronn.
Entstanden ist er einst durch einen Gletscher in der Eiszeit als Karsee. Er ist vermutlich im Laufe der Zeit nahezu komplett verlandet. Im Jahre 1758 wurde er jedoch wieder aufgestaut um sein Wasser für Mühlen, aber auch für Forellen- und Karpfenzucht zu nutzen.
In der Zwischenzeit trocknete er durch einen Dammbruch wieder komplett aus und wurde in den 1930er Jahren wieder aufgestaut.

Der Weiher ist heute eine kleine ökologische Oase. Auf ihm wachsen und schwimmen Torfinseln, die für viele Lebewesen einen natürlichen Lebensraum darstellen.
Schwimmende Torfinseln sind hierzulande recht selten geworden. Ich selbst habe bisher nur diese gesehen, obwohl in im Mittel- und Nordeuropäischen Raum relativ viel unterwegs bin.

Im Weiher darf man baden. Allerdings unter gewissen Bedingungen. Zum Beispiel darf man die Torfinseln nicht betreten, da diese sehr trittsensibel sind und leicht zerstört werden können.
Eine Baumstamm-Barriere grenzt den Teil des Weihers mit den Torfinseln von jenem Teil ab, der bebadet werden darf.
Meines Erachtens ist es ein Vertrauensvorschuss, dort kein generelles Badeverbot, trotz des sensiblen Ökosystems dort zu erlassen. Ein Vertrauensvorschuss, der nach meinem Bemessen allerdings von den Badegästen auch nicht ausgenutzt zu werden scheint.

Vor Ort spricht man scheinbar von "einer" Torfinsel, obwohl ich dort mehrere entdecken konnte. Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Inseln mit der Zeit immer wieder zusammenwachsen. Eventuell wird deshalb nur von einer gesprochen.

Wer dort im Sommer baden will, muss hart im nehmen sein. Bei meinem Besuch hatte ich eine Lufttemperatur von 34°C im Schatten, der See selbst war aber kälter als die Sinalco, die ich an der Imbiss-Hütte auf dem Weg zum Weiher trank. Brrr

Wie du den Nonnenmattweiher erreichen kannst

Geo-Koordinaten: 47.79435, 7.80058
Anfahrt:

Von Hinterheubronn nach Mittelheubronn fahrend, vor der Ortseinfahrt nach rechts in einen kleinen Weg abbiegen. Nach ein paar hundert Metern erreichst du einen Parkplatz. Es kommt danach kein Weiterer auf dem Weg.
Vom Parkplatz aus, Richtung Westen führt ein Weg zunächst an einer Imbiss-Hütte (Fischerhütte) vorbei. Dort kann man nach der Wanderung lecker essen und kalte Getränke genießen.
Der Weg führt von dort aus westwärts weiter zum Nonnenmattweiher.
Vom Parkplatz bis zum Weiher sind es 10 Minuten Fußmarsch.

OpenStreetMap - Zum Nonnenmattweiher

Impressionen

Hier am Parkplatz, läuft man einfach Richtung der überdachten Auskunftstafel. Dahinter liegt der Weg zum Weiher.
Parkplatz

Die Auskunftstafel am Parkplatz

Auf dem Weg zum Weiher passiert man linksseitig die Fischerhütte.
Fischerhütte.jpg

Der Weg auf dem Bild zur linken Seite, ist der Weg auf dem wir zum Weiher kamen.
Ankunft am Nonnenmattweiher

Schild am Weiher

Es führt ein Weg um den Weiher herum. Folgende Bilder zeigen Eindrücke aus dieser Wanderung.
Weg um den Weiher #1

An vielen Stellen, kann man den Weiher gerade so erahnen. Die Torfinseln bedecken eine Hälfte fast komplett.
Weg um den Weiher #2

Weg um den Weiher #3

Hier sieht man die Torfinseln schwimmend recht deutlich.
Weg um den Weiher #4

Weg um den Weiher #5

Weg um den Weiher #6

Weg um den Weiher #7

Weg um den Weiher #8

Der Letzberg bei Schönau

Eigentlich wollten meine Frau und ich an diesem Tage einen weiteren Weiher besuchen. Er sollte auf dem Letzberg bei Schönau zu finden sein. Leider habe ich die Wegbeschreibung in der Ferienwohnung vergessen. Wir fanden den Weiher einfach nicht. Dennoch sollte es aber eine schöne und interessante Wanderung werden.
Unsere Route sollte nämlich über den Philosophenweg auf dem Letzberg führen. Er wird so genannt, weil an den Wegesrändern, in regelmäßigen Abständen Schilder mit Weisheiten und Sprüchen berühmter Philosophen platziert wurden. Sie sollen dazu dienen auf dem Weg immer mal wieder in sich zu kehren. Die frische Luft und die schöne Natur machen dies einem dort sehr leicht.
Letztlich haben wir nur wenige dieser Schilder gelesen. Mussten wir auch gar nicht. Denn die Natur dort, hatte uns fest in ihrem Bann, so dass wir ohnehin kaum mehr aus uns heraus kamen. Mehr in uns kehren, konnten wir gar nicht. :-)

Es war eine entspannte und schöne Wanderung, die am Letzeberg bei Schönau begann, uns durch den Bergwald bis über das nördlichere Aitern führte und uns herrliche Impressionen der Natur und den weit reichenden Ausblicken über das Tal bei Aitern bescherte. (Siehe Impressionen.)

Recht am Anfang unserer Tour, stießen wir auf die ehemalige Wallgraben-Anlage Haideck. In lang vergangener Zeit hatten dort, die damals noch heidnischen Bewohner des Berges ihre Wallgrabenanlage. Vor Ort ist diese Anlage beschrieben. (Siehe Impressionen.)

Zur Mitte der Tour erreichten wir einen echten "Hive" in Form einer offen zugänglichen Bienenstock-Anlage. (Siehe Impressionen.)

Zum Ende hin erreichten wir den herrlichen Talblick über Aitern. Wir mussten dort leider abbrechen, da es sehr heiß war und Frieda bereits den gesamten Wasservorrat leer getrunken hatte, den wir für sie mitführten. Dasselbe mit den beiden Flaschen, die wir für meine Frau und mich mitgenommen hatten. In der Zwischenzeit trank meine Frau auch den Rest meines Wasservorrates.
Ich habe allerdings schon kund getan, dass beim nächste Mal gnadenlos durchmarschiert und zur Not der Urin aufgefangen und getrunken wird. :-D

Wegbeschreibung

Wir entschieden uns, an der Feuerwehr in der Bifangstraße in Schönau zu parken. Der Parkplatz ist nämlich kostenlos und ganz in der Nähe des Philosophenweges.

Parkplatz Bifangstraße - OpenStreetMaps

Vom Parkplatz aus, liegt die Route in nördlicher Richtung. Am Besten läuft man zunächst über die Gennterstraße in Richtung Innenstadt und biegt vorher links in die Ledergasse ein. Diese läuft man nordwärts bis zum Parkhotel Sonne, um dann nach Rechts in den Felsenweg zu kehren. Diesen läuft man nordostwärts bis in die Eggenrütterstraße, dann an der evangelischen Bergkirche in die Letzenbergstraße, die man bis zu einem steinernen Tor zur linken des Weges läuft. Hier beginnt der Philisophenweg.

Weg durch Schönau zum Philosophenweg - OpenStreetMaps

Impressionen

Hier beginnt die eigentliche Tour. Am Tor zum himmlischen Frieden.
Tor zum Philosophenweg

Der Weg führt durch mehrere unterschiedliche landschaftliche Begebenheiten. Durch den Wald, an Weiden, Hängen und Abhängen entlang.

Pfad #1

Pfad #2

Pfad #3

Die Wallgraben-Anlage liegt nur mehrere hundert Meter nach dem Tor zum himmlischen Frieden. Eine Tafel verrät ein Wenig darüber.

Tafel am Wallgraben #1

Tafel am Wallgraben #2

Sprüche zum Nachdenken, alle paar Meter.

Spruch #1

Spruch #2

#Hive am Letzeberg. Ein reger und sichtbarer Traffic belegt den Erfolg dieses Netzwerkes.

Hive - Traffic ohne Ende

Ein Ausblick zum Verweilen und Träumen. Er reicht über das gesamte Tal bei Aitern.

Ausblick #1

Ausblick #2

Pfad zur Aussicht

Viele Grüße
QuantumG

Zum vorherigen Schwarzwald-Beitrag: Klicke hier

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